Stefan Schröder erfüllt sich einen Traum: Campingplatz statt Handballhalle

Beim Neustart des Handball Sport Verein Hamburg gehörte Stefan Schröder zu den prägendsten Gesichtern. Auch nach seiner aktiven Karriere blieb er ein Teil des Vereins. Nun verlässt der Jugendvorstand den HSVH, weil er einen Campingplatz in Dänemark übernimmt und sich damit einen lang gehegten Traum erfüllt.

Seit Stefan Schröder 2005 als 23-Jähriger nach Hamburg gekommen ist, hat er zunächst mit dem HSV Handball und dann mit dem neugestarteten Handball Sport Verein Hamburg viel erlebt. Als Spieler gewann er unter anderem die Champions League, die deutsche Meisterschaft und den DHB-Pokal und schaffte im zweiten Jahr nach dem Neustart den angestrebten Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga. Im Sommer 2018 beendete er dann offiziell seine Spielerkarriere.

Dem Handball und dem HSVH blieb er dann weiter treu: Zunächst als Nachwuchskoordinator und Aushilfs-Spieler, dann als Jugendvorstand und U21-Coach und als Vize-Präsident des Hamburger Handball-Verbandes. In 19 Jahren als Profi und nun fast sechs Jahren in verschiedenen Funktionen hat „Schrödi“ einen großen Teil seines Lebens in der Handballhalle verbracht – und wird nun ein neues Kapitel aufschlagen, einen neuen Lebensabschnitt mit mehr Frischluft beginnen.

Schröder übernimmt Campingplatz in Dänemark

„Ich werde jetzt Campingplatz-Betreiber“, sagt Schröder und erzählt, dass dieser Traum schon während der immer eng getakteten und vor allem fremdbestimmten Profikarriere geboren wurde. „Der Traum war lange vorhanden und hat sich in den letzten Jahren stetig entwickelt“. Seit ein paar Jahren hatte Schröder schon seine Augen und Ohren offen gehalten, da passende und attraktive Campingplätze nur selten zum Verkauf stehen. Nun hat es endlich geklappt und er wird zum 1. April den Platz „Naldmose Strand Camping“ in Dänemark übernehmen, der rund zwei Auto-Stunden von Hamburg entfernt ist und direkt am Meer und an einem Waldstück liegt.

„Ich habe immer hier im Norden gesucht. Dass es jetzt Dänemark geworden ist, ist am Ende nur Zufall. Ich habe viel Wert darauf gelegt, dass der Platz in irgendeiner Form am Wasser liegt. Und dass es jetzt direkt an der Ostsee geklappt hat, ist umso schöner.“

Schröder verlässt Hamburg nach fast 20 Jahren

Da er für die neue Aufgabe fest nach Dänemark ziehen wird, wird er den Handball Sport Verein Hamburg und die Hansestadt verlassen. „Nach fast 20 Jahren in Hamburg ist das jetzt ein richtig großer Schritt für mich. Die Aufgaben hier machen mir auch immer noch unheimlich viel Spaß, aber nach all den Jahren ist für mich jetzt auch die Zeit gekommen, noch einmal etwas Neues zu machen und etwas anderes kennenzulernen“, sagt Schröder.

„Ich werde unserem Verein hier für immer verbunden bleiben und habe dem Verein so viel zu verdanken“, weiß Schröder, dessen Rückennummer 3 der HSVH zu seinen Ehren nicht mehr vergibt und dessen Trikot bei jedem Heimspiel als Anerkennung für seine Leistung unter der Hallendecke hängt.

„Im Namen des gesamten Vereins möchte ich Schrödi auch an dieser Stelle noch einmal meinen Dank aussprechen, dass er so tatkräftig und leidenschaftlich die Entwicklung unseres Vereins auf zahlreichen Ebenen zusammen mit uns vorangetrieben hat“, sagt Präsident Marc Evermann, „es ist für uns natürlich sehr schade, dass wir Schrödi künftig nicht mehr bei uns haben werden, aber wir gönnen es ihm von ganzem Herzen, sich diesen Traum zu erfüllen und wissen, wie sehr ihn diese neue Aufgabe und Herausforderung reizt.“ Schröders Nachfolge bei der Jugendabteilung des HSVH ist bereits in Klärung, aber noch nicht final.

„Alle Handball-Fans sind natürlich sehr herzlich willkommen“

Seine ganze Leidenschaft wird Schröder künftig für seinen Campingplatz, auf dem sich 140 Parzellen, elf Hütten und zwei Ferienwohnungen befinden, einbringen. „Ich möchte Leute auf unserem Platz glücklich machen und ihnen eine schöne Zeit bescheren“, beschreibt Schröder seine Motivation, den Campingplatz selbst betreiben und sich vor Ort um alle anfallenden Aufgaben und das Tagesgeschäft zu kümmern. So ähnlich war es auch in seiner Zeit als Handballer – auch wenn künftig wahrscheinlich weniger Emotionen im Spiel sind und niemand von der Seite aus anfeuert.

„Der Platz ist direkt hinter der Grenze und Hamburg ist voll in unserem Einzugsgebiet, so dass wir natürlich auch alle Handball-Fans sehr herzlich willkommen heißen“, sagt Schröder und verbindet damit den Wunsch, dass auch viele Bekannte aus der Hamburger und norddeutschen Handball-Szene zu ihm auf den Platz kommen – so dass er künftig doch nicht ganz ohne Handball auskommen muss.