U19-Saisonrückblick: HSVH zählt zu den besten Teams Deutschlands
In einer starken Vorrunde setzte sich die U19 gegen höher eingeschätzte Mannschaften durch und zog in die Meisterrunde ein. Dadurch löste die Hamburger Mannschaft mit einem neuen Trainer das Ticket für die Jugend-Bundesliga in der kommenden Saison.
Der deutsche Handball-Bund änderte zu dieser Saison das Konzept der Jugend-Bundeliga. In den einzelnen Staffeln (Nord, Süd, Ost und West) wurde eine Hinrunde mit zehn Mannschaften gespielt. Die besten Vier jeder Staffel qualifizierten sich für die Meisterrunde. Dort wurden zwei bundeweite Gruppen á acht Mannschaften gebildet und nach einer Hin- und einer Rückrunde die Tickets für das Viertelfinale der deutschen Meisterschaft ausgespielt.
Ein neues Konzept der Jugend-Bundesliga und ein neuer Trainer für die U19 (Jahrgänge 2001 und 2002) des Handball Sport Verein Hamburg. Sven Rusbült, ehemals Nachwuchstrainer beim THW Kiel, kam aus Henstedt-Ulzburg. Komplettiert wurde das Trainer- und Betreuerteam von Zweitligaspieler Lukas Ossenkopp und Matthias Bludau.
Voller Fokus auf das Qualifikationsturnier
Nachdem in der Vorsaison der sechste Tabellenplatz knapp verpasst wurde, musste die U19 an einem Qualifikationsturnier teilnehmen, um sich ihren Platz in der höchsten Spielklasse der A-Jugend zu sichern. Dies gelang der Mannschaft im ersten Anlauf. Bei dem zweitägigen Turnier in Schwerin zeigte das Team, trotz der kurzen Eingewöhnungszeit in der neuen Mannschaft eine starke Leistung. Es wurden Siege gegen die Mecklenburger Stiere (22:19), LHC Cottbus (23:19), den VfL Bad Schwartau (24:19) und OSF Berlin (26:25) eingefahren.
Am folgenden Wochenende trat die U19 beim weniger stark besetzten Ulzburg-Cup an. In einem spannenden Finale gegen die U18 des Handball Sport Verein Hamburg gewann die U19 in der Verlängerung und sicherte sich den Turniersieg.
Vorbereitung auf aufregende Saison
Nach einer ersten Trainingswoche in der vor allem allgemeine Inhalte im Vordergrund standen, folgte das Vereinstraininglsager in Løgumskloster (Dänemark). Das Trainingslager fand für die U19 unter der Überschrift „Spielphilosophie und Zusammenhalt“ statt. Es sollte genutzt werden, um eine Spielidee zu entwickeln und diese einzuüben. Dies sollte sich als wichtiges Fundament für die Bundesliga-Saison herausstellen. Früh wurde dazu in der Vorbereitung der Ball in die Hand genommen und viel handballerisch gearbeitet.
Turniersieg im Dänemark
Nach dem Trainingslager und den Sommerferien folgte die U19 der Einladung aus Gummersbach. Beim Sparkassen-Junior-Cup hatte die Mannschaft drei Spiele mit sehr viel Spielzeit. Gegen den Gastgeber und die künftigen Ligakonkurrenten GWD Minden und TuSEM Essen zogen die Hamburger knapp den Kürzeren. Das Endergebnis stand in der Vorbereitung allerdings nicht im Vordergrund. In erster Linie ging es darum, die einstudierten taktischen Elemente im Spiel umzusetzen.
Positivere Resultate verzeichnete die Hamburger Mannschaft bei einem internationalen Leistungsturnier in Dänemark. Die U19 gewann den Ribe Elite Cup. Nach drei Siegen in der Vorrunde gegen Herning, Mors und Hoj, gewann das Rusbült-Team auch das Finale gegen die Mannschaft aus Ikast (Dänemark).
Dämpfer zum Ligaauftakt
Am ersten Spieltag der Jugend-Bundesliga Staffel Nord empfing die U19 TuSEM Essen. Beide Mannschaften kannten sich bereits aus der Vorbereitung. Die körperlich starke Essener Mannschaft stellte vor allem den Hamburger Angriff vor große Probleme, dennoch hielt die U19 in der ersten Halbzeit gut mit und es wurden beim Stand von 13:13 die Seiten gewechselt. Der zweite Durchgang viel klar zugunsten der Gäste aus. Sie setzten sich mehr und mehr ab und gewannen mit 22:29. Nach den zuletzt guten Leistungen in der Vorbereitung musste die U19 den ersten Dämpfer im Kampf um die ersten vier Plätze hinnehmen.
Durch eine Siegesserie in den folgenden Wochen kletterten die Hamburger in der Tabelle nach oben. Nach einem torreichen Derby beim VfL Bad Schwartau (38:32) gewann die U19 das Heimspiel gegen Adler Königshof (35:27) und in Lemgo (35:32). Die Mannschaft feierte wichtige und verdiente Siege vor einem spielfreien Wochenende. Ein handballfreies Wochenende stand allerdings nicht für alle U19-Spieler auf dem Programm. Lennard Benkendorf und Maxim Swiedelsky wurden von Nationaltrainer zu einem DHB-Lehrgang nach Magdeburg eingeladen. Dort erlebten die beiden ein intensives Wochenende mit den besten Handballern ihres Alters.
Weiter ungeschlagen in der Ferne
Die zweite Saisonniederlage fügte der amtierenden deutsche A-Jugend Meister der U19 zu. In einer rappelvollen Volksbank Arena entführte die SG Flensburg-Handewitt, trotz eines Hamburger Blitzstarts und einer schnellen 10:3-Führung, beim 30:33 beide Punkte. Von dieser Niederlage ließ sich die U19 nicht beeindrucken und zeigte in der nächsten Partie wieder eine starke Leistung. Nach einem 37:28-Auswärtssieg bei der JSG NSM-Nettelstedt, trat ein glücklicher Hamburger Tross die Rückreise in den Norden an.
Ohne vier Rückraumspieler empfing die U19 als Tabellendritter den Ersten GWD Minden. Nach einem ausgeglichenen ersten Durchgang, stieg die Hamburger Fehlerquote nach der Pause. Diese Fehler nutzten die Mindener konsequent aus und siegten im Spitzenspiel mit 32:39.
Zwei Spieltage vor dem Ende der Vorrunde machten sich fünf Mannschaften Hoffnungen auf zwei verbliebene Qualifikationsplätze für die Meisterrunde. An der Spitze waren Minden und Flensburg davongeeilt. Einige direkte Duelle unter den fünf Mannschaften versprachen ein spannendes Finale der Vorrunde. Die berechtigten Hoffnungen unterstrichen die Hamburger in der Kieler Helmut-Wriedt-Halle. Bei diesem Aufeinandertreffen zweier direkter Konkurrenten zeigte die U19 eine überragende Leistung. Über die gesamten 60 Minuten waren sie das dominierende Team und gewannen hochverdient mit 32:23. Den endgültigen Meisterrunden-Einzug machte das Team beim 33:30-Heimsieg über den HC Bremen, die sich trotz der Niederlage ebenfalls qualifizieren sollten, perfekt. Allen Spielern war die Nervosität in diesem entscheidenden Spiel anzumerken. Umso größer war der Hamburger Jubel nach dem Abpfiff.
Erstes Spiel, erster Sieg in der Meisterrunde
Vor dem Start der Meisterrunde, wo auf die U19 Vergleiche mit Spitzenmannschaften aus ganz Deutschland warteten, verkaufte die Mannschaft im Rahmen des Ligaspiels der Herrenmannschaft gegen Rimpar gemeinsam mit Spielern der U13 Lose der Jugend-Tombola.
Der SC DHfK Leipzig machte sich mit einigen bekannten Gesichtern auf den Weg nach Hamburg. Vier Buxtehuder Nachwuchsspieler, die gemeinsam mit Hamburger U19-Jungs in der Auswahl spielten, wechselten nach Sachsen. Gegen eine starke Hamburger Mannschaft gab es für die Gäste am ersten Spieltag der Meisterrunde nichts zu holen. Mit 34:29 sicherte sich der HSVH die ersten beide Punkte der neuen Liga. Ein starker Auftritt der gesamten Mannschaft.
Nichts zu holen gab es für die U19 am kommenden Wochenende. Beim letzten Spiel vor Weihnachten traf der HSVH auf ein starkes Team des TSV Bayer Dormagen. Trotz einer guten Leistung zogen die Hamburger beim 29:35 den Kürzeren.
Sauerland-Cup nach Weihnachtspause
Nach einer trainingsfreien Zeit über Weihnachten machte sich der Hamburger Tross am ersten Januar-Wochenende auf den Weg nach Menden, um am Sauerland-Cup teilzunehmen. Neben regionalen Mannschaften, gingen auch die Dormagener an den Start. Ungeschlagen überstand die U19 die Vor- und Zwischenrunde, ehe sie im Viertelfinale an Dormagen scheiterten. Mit etwas mehr Glück in der Turnierkonstellation wäre sicherlich mehr drin gewesen.
Oberstes Ziel des Turnieres war die Vorbereitung auf die weiteren Spiele der Meisterrunde. Denn bereits am folgenden Wochenende warteten gleich zwei Spiele auf die Mannschaft. Mit der Bahn ging es am Freitagmorgen auf den Weg nach Kronau, wo am Abend das Duell mit den Rhein-Neckar-Löwen anstand. Die 30:36-Niederlage war vor allem der nicht optimalen Chancenverwertung geschuldet.
Am Folgetag absolvierte die U19 eine Trainingseinheit in Pforzheim und musste krankheitsgeschwächt am Sonntag ins Spiel bei der SG Pforzheim/Eutingen gehen, welches mit 26:34 verloren ging. Auch im weiteren Verlauf der Hinspiele der Meisterrunde konnte die U19 keine Punkte einfahren. Gegen Melsungen (30:40), Magdeburg (29:38) und Flensburg (28:33) traf die U19 auf sehr starke Mannschaften.
Die Rückrunde wurde mit einem Paukenschlag eingeläutet. Auch das zweite Aufeinandertreffen mit den Leipzigern entschied die U19 für sich. Nach dem 30:26-Sieg machten sich die Hamburger mit zwei Punkten im Gepäck auf den Weg in die Heimat. Die letzten beiden Spiele wurden gegen Dormagen (30:34) und Pforzheim (26:31) verloren. In beiden Partien verschenkte es die U19 in der Schlussphase Zählbares mitzunehmen.
Coronavirus stoppt Saison in der Jugend-Bundesliga
Aufgrund der Entwicklungen rund um das Coronavirus musste der DHB die Saison im Jugend-Bundesliga beenden. Dadurch fielen die restlichen Duelle aus. Die U19 beendet die Saison als Siebter der Meisterrunde. Durch die Qualifikation für diese Runde sicherte sich die Mannschaft ihren Platz in der Jugend-Bundesliga der kommenden Saison. Aufregende Duelle mit vielen Erfahrungswerten gegen starke Nachwuchsmannschaften aus ganz Deutschland liegen hinter der U19. Eine aufregende Saison musste zu früh beendet werden.
Die Saison der U19 war ein voller Erfolg. Mit dem Erreichen der Meisterrunde und somit zu den 16 besten Mannschaften Deutschlands zu gehören ist ein absolutes Ausrufezeichen für den Hamburger Nachwuchshandball. Es hat aber auch gezeigt in welchen Bereichen wir noch Nachholbedarf zu den Spitzenteams im U19-Bereich haben. Das Team hat eine sehr engagierte Leistung gezeigt und sich auch gegen vermeintlich stärkere Teams behaupten können. Die Mannschaft zeigte eine klare Entwicklung sowohl auf den individuellen Positionen wie auch als Team. Von den hochwertigen Spielen in der Meisterrunde wird jeder Spieler für sich profitieren können.
Wir bedanken uns bei den Spielern des Jahrgangs 2001 für eine großartige und erfolgreiche Jugendzeit beim Handball Sport Verein Hamburg. Wir wünschen Jona Brüggmann, Alexander Grollmann, Mats Gelhausen, Fynn Sievert, Pelle Ramm, Mikel Geiger Gajate, Leon Petersen, Niclas Dietrich, Jan-Erik Kaage und Niko Korda alles Gute und einen guten Start in den Herrenbereich.
Ein großer Dank der gesamten Mannschaft geht an die Eltern und Angehörigen, die die Spieler bei allen Aktivitäten immer toll unterstützt haben, sei es mit Fahrdiensten in der gesamten Republik, Beiträgen zum stets köstlichen Büffet bei den Heimspielen in der Volksbank Arena, der immer lauten Anfeuerung bei den Spielen und vielen anderen Dingen. Vielen Dank, das war große Klasse. Ohne diese großartige Unterstützung wäre eine so erfolgreiche Saison nicht möglich gewesen.
Für die U19 spielten: Jona Brüggmann, Alexander Grollmann, Mats Gelhausen – Fiete Berger, Fynn Sievert, Pelle Ramm, Mikel Geiger Gajate, Ole Günther, Leon Petersen, Jan Möller, Niclas Dietrich, Jan-Erik Kaage, Niko Korda, Florian Pachmann, Lennard Benkendorf, Maxim Swiedelsky, Thore Feit, Leonard Klein und Mats Krawietz.
Die Tabelle der Jugend-Bundesliga Vorrunde Staffel Nord:
1. TSV GWD Minden (16:2 Punkte)
2. SG Flensburg-Handewitt (16:2)
3. Handball Sport Verein Hamburg (12:6)
4. HC Bremen (9:9)
5. THW Kiel (9:9)
6. TuSEM Essen (9:9)
7. VfL Bad Schwartau (6:12)
8. HSG Handball Lemgo (6:12)
9. JSG NSM-Nettelstedt (5:13)
10. DJK SV Adler Königshof (2:16)
Die Tabelle der Jugend-Bundesliga Meisterrunde Gruppe 2:
1. SG Flensburg-Handewitt (15:5 Punkte)
2. mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen (14:6)
3. TSV Bayer Dormagen (13:7)
4. Rhein-Neckar Löwen (11:9)
5. SC Magdeburg (10:8)
6. SC DHfK Leipzig (9:11)
7. Handball Sport Verein Hamburg (4:16)
8. SG Pforzheim/Eutingen (4:18)