Dezimierter HSVH trifft nach Corona-Wirbel auf Aufsteiger TV Großwallstadt
Für den 5. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga reist der Handball Sport Verein Hamburg am Sonntag zum Traditionsverein TV Großwallstadt nach Unterfranken. Nach einer turbulenten Woche, einer Spielabsage und erneuter Quarantäne-Anordnung fehlen dem HSVH insgesamt sechs wichtige Spieler.
Am Sonntag, den 25.10., tritt der Handball Sport Verein Hamburg um 17.00 Uhr (Live-Stream bei sportdeutschland.tv) zu seiner nächsten Zweitligapartie beim TV Großwallstadt an. Mit einem Heim- und einem Auswärtssieg startete die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen souverän in die neue Spielzeit, blickt aber wegen erneuter Corona-Fälle in der Mannschaft auf eine turbulente Woche zurück. So musste der HSVH sein Heimspiel gegen den TSV Bayer Dormagen am vergangenen Mittwoch absagen und konnte erst zum Ende der Woche wieder planmäßig trainieren. Auch der TV Großwallstadt konnte am Mittwoch nicht spielen, da die SG BBM Bietigheim kurz vor Anpfiff ein positives Testergebnis erhielt – beide Teams standen schon auf dem Spielfeld, konnten dann aber nicht spielen. Auch die morgige Partie zwischen dem TVG und den Hamburgern stand zwischenzeitlich auf der Kippe, kann und muss nun aber planmäßig durchgeführt werden, da dem HSVH trotz der Quarantäne mehr als die Hälfte des Spielerkaders zur Verfügung steht. Damit ist die Mannschaft zwar sportlich stark geschwächt, gilt laut Regularien aber als spielfähig.
TVG will nach zwei Heimniederlagen den ersten Sieg in eigener Halle
Der Drittliga-Aufsteiger TV Großwallstadt befindet sich noch in seiner Eingewöhnungsphase in der neuen Liga. Der Saisonauftakt ging für den TV Großwallstadt zuhause gegen den TuS Ferndorf mit 25:30 verloren. Anschließend fuhr der Traditionsverein beim TV Emsdetten einen überzeugenden 30:24-Sieg ein. Eine gute Grundlage für das bayerische Derby gegen die DJK Rimpar Wölfe, doch der Knoten bei Heimspielen wollte noch nicht platzen und so verlor das Team von Trainer Ralf Bader deutlich mit 25:32. In diesen Spielen erzielten Pierre Busch, Florian Eisenträger und Marko Matijasevic die meisten Tore für den TVG. Mit Mario Stark und dem Champions-League-erfahrenen Goran Bogunovic fielen zuletzt zwei Schlüsselspieler verletzungsbedingt aus.
Der einstige Deutsche Meister tauschte zur neuen Spielzeit fast die Hälfte der Aufstiegsmannschaft aus. Routinier Michael Spatz beendete seine Karriere, bleibt dem TVG aber als Teammanager erhalten. Neben dem Linkshänder Tom Jansen (von HG Oftersheim/Schwetzingen) unterschrieb auch Pierre Busch im Sommer einen Vertrag in Großwallstadt. Der 20-Jährige kam vom Ligakonkurrenten VfL Gummersbach und gilt als großes Talent auf Rechtsaußen. Außerdem konnten die Bayern mit Savvas Savvas kurzfristig noch einen Spieler mit Erstligaerfahrung verpflichten, der schon einmal in der 2. Handball-Bundesliga für Furore gesorgt hat. Savvas erhielt erst in der vergangenen Woche einen Vertrag und lief in den letzten beiden Saisons für die GWD Minden in der LIQUI MOLY HBL auf. In der Saison 2017/18 wurde der Grieche mit 289 Toren für Hildesheim Torschützenkönig der 2. Liga und könnte gegen den HSVH sein Debüt im TVG-Trikot feiern.
Jansen-Team durch Quarantäne stark dezimiert
Das letzte Aufeinandertreffen zwischen dem TVG und dem HSVH im Juni 2019 konnten die Hamburger mit 38:27 deutlich für sich entscheiden. Das Hinspiel in Großwallstadt ging damals verloren. Auch dieses Mal wird es nicht einfach werden, die Punkte aus Bayern in den hohen Norden zu entführen, denn Corona stellt den HSVH vor besondere Herausforderungen: Trainer Torsten Jansen muss auf sechs Spieler verzichten. Vier davon befinden sich aufgrund der positiven Corona-Tests für 10 bzw. 14 Tage in häuslicher Quarantäne und können nicht mit nach Großwallstadt reisen. Alle anderen Spieler waren bei Schnelltests am Mittwoch und Donnerstag, sowie bei einem abschließenden PCR-Test am Freitag negativ, so dass kein weiterer Spieler in Quarantäne muss. Aufgrund der hohen Auslastung der Hamburger Labore lag diese Information erst am Samstagabend mit Gewissheit vor – immerhin rechtzeitig vor der Abfahrt am Sonntagmorgen.