HSVH empfängt den Tabellenzweiten VfL Gummersbach zum Spitzenspiel
Der Handball Sport Verein Hamburg begrüßt am vorgezogenen 26. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga den Tabellenzweiten VfL Gummersbach zum Spitzenspiel. Während der HSVH in Konstanz zuletzt zum 13. Mal in Folge ohne Niederlage blieb, verlor Gummersbach überraschend beim Liga-Schlusslicht Fürstenfeldbruck.
Am Mittwoch, den 03.03., um 20.00 Uhr (Live-Stream bei sportdeutschland.tv, Beginn der Übertragung um 19.15 Uhr) geht es für den Handball Sport Verein Hamburg zuhause mit dem nächsten Topspiel weiter: Gast in der Sporthalle Hamburg ist diesmal der VfL Gummersbach, der derzeit auf Tabellenplatz zwei steht und in dieser Saison erst drei Niederlagen einstecken musste.
Erst am vergangenen Freitag baute der HSVH mit einem souveränen 40:29-Auswärtssieg gegen die HSG Konstanz seinen Vorsprung zum direkten Tabellennachbarn Gummersbach aus. Mit 33:5 Punkten hat das Team von Trainer Torsten Jansen vier Pluspunkte mehr auf dem Konto als die Nordrhein-Westfalen, die zuletzt beim Schlusslicht TuS Fürstenfeldbruck deutlich verloren und die dritte Saisonniederlage kassierten. Allerdings hat der HSVH auch ein Spiel mehr absolviert. Mit Blick auf die aussagekräftigeren Minuspunkte liegt das Jansen-Team zwei Zähler vor dem VfL. Mit einem Sieg könnten die Gummersbacher nach Minuspunkten mit dem HSVH gleichziehen und die drei Spitzenteams der Liga würden enger zusammenrücken.
Schmerzhafter Auftritt in Fürstenfeldbruck: Hermann verletzt
Nach dem verpassten direkten Wiederaufstieg des VfL Gummersbach in der vergangenen Saison will der Traditionsverein in dieser Spielzeit unbedingt die Rückkehr in die 1. Liga nachholen. Zwar war die Bilanz im Februar durch die zwei Niederlagen gegen die Aufsteiger Großwallstadt und Fürstenfeldbruck eher durchwachsen, zuvor konnten die Oberbergischen aber wichtige Siege gegen die Aufstiegskonkurrenten VfL Lübeck-Schwartau (31:29) und TuS N-Lübbecke (27:24) einfahren. Aktuell stehen die Gummersbacher mit 29:7 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz – dicht gefolgt vom drittplatzierten TuS N-Lübbecke (27:9), der durch den letzten Patzer des VfL in Fürstenfeldbruck wieder näher herankommen konnte.
Die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, der als Spieler auf eine beeindruckende Karriere zurückschauen kann und unter anderem mit dem FC Barcelona die Champions League gewann, verlor in Bayern deutlich mit 32:25. Neben der Niederlage mussten die Gummersbacher am vergangenen Freitag noch einen weiteren Schock verarbeiten: Leistungsträger und VfL-Toptorjäger Alexander Hermann verletzte sich während eines Defensivzweikampfes schwer und erlitt mehrere Brüche am Nasenbein, einen leichten Bruch des Stirnbeins und eine schwere Gehirnerschütterung. Der 29 Jahre alte Rückraumspieler, der bereits 89 Tore (allesamt aus dem Feld) für den VfL erzielte, fällt längere Zeit aus. Ob ein Einsatz in dieser Saison überhaupt noch einmal möglich ist, ist fraglich.
VfL Gummersbach hat den statistisch besten Zweitliga-Torwart
Eine herausragende Waffe des VfL Gummersbachs steht zwischen den Pfosten: Torhüter Matthias Puhle hat die besten Statistiken aller Zweitliga-Keeper. Mit 193 Paraden und einer Quote von 37,33 Prozent gehaltener Bälle führt er diese beiden Rankings laut offizieller HBL-Statistik an. Die HSVH-Keeper Jens Vortmann und Jonas Maier verbuchten bisher 178 und 118 Paraden und liegen bei einer Quote von 28,85 und 26,05 Prozent. Ab Sommer muss der VfL aber ohne seinen Erfolgsgaranten im Tor planen. Puhle steigt zum Ende der Saison aus dem Profi-Handballgeschäft aus und schließt sich in seiner Heimat dem Viertligisten OSC Rheinhausen an. Der serbische Keeper Tibor Ivanisevic, der derzeit für die HSG Wetzlar spielt und als Siebenmeterkiller bekannt ist, soll ihn in der nächsten Spielzeit beerben. Idealerweise in der 1. Liga, denn der VfL hat den Aufstieg als klares Ziel formuliert.
Erster Sieg gegen Gummersbach im Visier
Der HSVH kassierte im Hinspiel im November gegen den VfL Gummersbach seine erste von nur zwei Niederlagen in dieser Saison. In einem sehr intensiven und umkämpften Spitzenduell auf Augenhöhe unterlag der HSVH in der SCHWALBE arena knapp mit 25:26. Vor allem die beiden Torhüter Jonas Maier und Matthias Puhle stachen damals hervor. Maier gewann mit 17 Paraden (vier mehr als Puhle) im direkten Vergleich knapp das Torhüter-Duell und erreichte in dem Spiel eine starke Quote von 39,53 Prozent gehaltener Bälle. Der VfL-Keeper hatte mit 39,39 Prozent nahezu eine identische Quote. Durch zu viele technische Fehler, mehrere Gegentore ins leere Tor und ungenutzte Torchancen in der Schlussphase musste sich der HSVH aber letztendlich gegen Gummersbach geschlagen geben.
Bisher gelang den Hamburger seit dem Neustart noch kein Sieg gegen den VfL Gummersbach. Im vergangenen Februar konnte aber immerhin ein 23:23-Unentschieden eingefahren werden, obwohl der VfL als haushoher Favorit in die Partie ging. Bis zur Punkteteilung am vergangenen Wochenende gegen Lübbecke war dies der letzte Punkt, den der HSVH in der Sporthalle Hamburg abgegeben hat. Die letzte Heimniederlage ist mittlerweile sogar schon mehr als ein Jahr her: Anfang Februar 2020 unterlag der HSVH dem TuS Ferndorf. Die Serie aus ungeschlagenen Spielen soll nun auch gegen Gummersbach weiter ausgebaut werden.
Der HSVH muss sich am Mittwochabend auf einen bissigen ehemaligen Deutschen Meister gefasst machen, der mit zwei wichtigen Punkten im Topspiel die vergangene Pleite wiedergutmachen will. Mit zwei Niederlagen und einem Unentschieden steht der VfL auf Platz 5 der Auswärtstabelle, der HSVH ist in der Sporthalle Hamburg noch ungeschlagen und belegt auch in der Heimtabelle den ersten Platz.