(10:11)
Tore
Team-Quoten:
HSVH unterliegt 24:28 beim TBV Lemgo Lippe und beendet Saison auf Platz 14
Am letzten Spieltag der Saison 2021/22 hat der Handball Sport Verein Hamburg beim TBV Lemgo Lippe mit 24:28 verloren. Der HSVH konnte erneut nicht in Bestbesetzung antreten, hielt das Spiel aber lange offen. Durch die Niederlage und Punktgewinne der Konkurrenz rutscht der HSVH noch auf den 14. Tabellenplatz ab. Lemgo wird Sechster.
Der Handball Sport Verein Hamburg beendet seine erste Saison in der LIQUI MOLY HBL ohne das erhofft Erfolgserlebnis. Am 34. Spieltag verlor der HSVH sein Auswärtsspiel beim TBV Lemgo Lippe mit 24:28 und verabschiedet sich mit vier Niederlagen in Serie aus der Saison, die durch das frühzeitige Erreichen des Klassenerhalts aber als großer Erfolg gewertet werden kann.
Beim Duell vor 4006 Zuschauern in der Lemgoer Phoenix Contact Arena musste der HSVH erneut mit vielen Ausfällen klarkommen: Diesmal fehlten nicht nur Leif Tissier, Azat Valiullin, Dominik Axmann und Nicolai Theilinger, sondern auch Philipp Bauer und Jens Vortmann konnten nicht mitwirken. Dafür kehrte Finn Wullenweber in den Kader zurück und auch die U19-Spieler Alex Most und Max Niemann waren wieder mit dabei. Jens Vortmann wurde durch Jonas Maier vertreten.
Der HSVH startete mit einer Rückraumformation, die genauso auch schon in der 3. Liga zusammenspielte und heute letztmalig gemeinsam auf dem Feld stand: Lukas Ossenkopp, Jan Kleineidam und Jan Forstbauer begannen für die Hamburger und absolvierten in Lemgo ihr letztes Spiel im HSVH-Trikot. Forstbauer wechselt nach Stuttgart, Kleineidam zu Vitoria Setubal nach Portugal und Lukas Ossenkopp rückt ins Trainerteam, bleibt aber als Standby-Profi erhalten. Auch für Jonas Maier (zu Rimpar Wölfen) und Manuel Späth (Karriereende) war es der letzte Auftritt im Hamburger Trikot. Philipp Bauer, der ebenfalls seine Karriere beendet, musste wegen einer Handgelenksverletzung passen, nachdem er beim letzten Heimspiel noch auf die Zähne gebissen hatte, begleitete das Team aber zum letzten Spiel der Saison, genau wie die anderen Verletzten. Auch für Physiotherapeutin Christina Dressel war das Spiel in Lemgo der letzte Einsatz für den HSVH, für den sie insgesamt zwölf Jahre tätig war.
HSVH steigert sich im Laufe von Durchgang eins
Der Start in die Partie lief aber wieder einmal nicht nach den Vorstellungen der Hamburger. Zwar stellte der HSVH eine ordentliche Abwehr, hatte aber in der Offensive große Probleme. Nach fünf Minuten hatte TBV-Keeper Peter Johannesson bereits drei Paraden auf dem Konto: Jan Kleineidam startete mit zwei Fehlwürfen in die Partie – seine einzigen des Tages. Der 23-Jährige war am Ende mit sieben Treffern aus neun Abschlüssen bester Torschütze beim HSVH. Und auch Niklas Weller scheiterte mit seinem ersten Versuch, bevor es Kleineidam in der 7. Minute erstmals gelang, Johannesson zu überwinden und auf 2:1 zu verkürzen.
Das zweite HSVH-Tor fiel dann erst in der 12. Spielminute, doch da auch Johannes Bitter richtig gut ins Spiel fand und schon früh vier Paraden beisteuern konnte, hatte Lemgo sich noch nicht weiter abgesetzt. Weller konnte zum 3:2 (12.) treffen und markierte anschließend auch das 4:3 (13.), das ihm Jan Forstbauer mit einem schönen Kreisanspiel auflegte. Das weckte Erinnerungen, denn das Zusammenspiel von Kreisläufer Weller und dem Rückraumrechten Forstbauer war eines der Erfolgsrezepte des HSVH in den vergangenen Jahren.
Jan Kleineidam war dann innerhalb einer Minute gleich zweimal erfolgreich und stellte erst auf 6:5 (18.) und traf dann zum 6:6-Ausgleich (19.). Das Spiel war nun ausgeglichen und eng, der HSVH hatte nach dem schwierigen Start besser reingefunden und konnte Lemgo unter Druck setzen. Beim Stand von 10:9 für den TBV nahm Torsten Jansen eine Auszeit mit etwas mehr als zwei Minuten Restzeit in Durchgang eins. Sein angesagter Spielzug klappte und Finn Wullenweber warf anschließend zum 10:10 (29.) ein. Da Lemgos Bjarki Mar Elisson dann schon bereits mit seinem dritten Siebenmeter an Johannes Bitter scheiterte, erhielt Jan Forstbauer die Chance, Sekunden vor dem Pausenpfiff die erste Hamburger Führung zum 10:11 (30.) zu erzielen, was auch der Pausenstand blieb.
Lemgo nach der Pause das bessere Team
Im zweiten Durchgang blieb das Spiel allerdings nicht mehr lange eng, da Lemgo immer dominanter wurde. Bei 10:12 (31.) und 11:13 (32.) lag der HSVH noch kurz mit zwei Toren in Führung, Lemgo konnte dann aber durch zwei Tore von Lukas Zerbe zum 13:13 ausgleichen. Bis zum 15:16 (39.) durch Niklas Weller konnten die Hamburger Gäste noch jeweils vorlegen, bevor der TBV dann mit vier Toren in Folge auf 19:16 stellte und am Ende eines 6:1-Laufs (40. bis 47.) mit 21:17 führte. Dem HSVH gelang es dann nicht mehr, den Abstand wieder zu verkürzen und er geriet bei 25:19 (52.) sogar mit sechs Toren ins Hintertreffen. Zwar sorgten Jan Kleineidam mit seinem 26:21 (55.) und Lukas Ossenkopp mit seinem 26:22 (56.) wieder für einen Vier-Tore-Abstand, dieser blieb dann aber auch bis zum Schlusspfiff bestehen. Das Spiel endet mit 28:24.
Tabellenplatz 14 ist als Aufsteiger ein Erfolg
Auch wenn an den letzten Spieltagen mehr Niederlagen als Siege zu Buche stehen, kann der HSVH mit einem guten Gefühl aus der Saison gehen. Das ausgegeben Saisonziel Klassenerhalt hatte das Jansen-Team bereits fünf Spieltage vor dem Ende erreicht und hatte zu keinem Zeitpunkt etwas mit dem Abstieg zu tun – das ist für einen Aufsteiger ein großer Erfolg. Mitaufsteiger TuS N-Lübbecke ist der Klassenerhalt nicht geglückt.
Der HSVH zehrte dabei vor allem von einer richtig starken Hinrunde, als Jansen personell noch aus dem Vollen schöpfen konnte und vielleicht auch noch der ein oder andere Gegner überrascht werden konnte. So stand der Liga-Neuling nach dem 13. Spieltag noch auf einem sensationellen 5. Tabellenplatz. In der Rückrunden-Tabelle ist der HSVH hingegen Drittletzter und konnte die starken Leistungen nicht über die gesamte Saison beibehalten.
Durch den parallelen Sieg des HC Erlangen gegen Absteiger Balingen-Weilstetten und durch den Last-Minute-Punktgewinn der TSV Hannover-Burgdorf gegen den SC DHfK Leipzig holten zwei Tabellennachbarn des HSVH am letzten Spieltag Punkte, während der HSVH leer ausging. So rutscht der HSVH am letzten Spieltag auf den 14. Platz ab, beendet die Saison aber mit 10 Punkten Vorsprung zum ersten Abstiegsplatz. Platz 14 ist die niedrigste Platzierung, die der HSVH in seiner erfolgreichen ersten Bundesliga-Saison überhaupt belegte.
Für die HSVH-Profis geht es nach dieser langen und kräftezehrenden ersten Bundesliga-Saison in einen rund fünf-wöchigen Urlaub. Am 21. Juli bittet Trainer Torsten seine Mannschaft zur Vorbereitung auf die neue Saison.
SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Bitter (11 Paraden), Maier – Kleineidam (7 Tore), Weller (5), Forstbauer (4), Mortensen (2 / 1 Siebenmeter) Andersen (2), Wullenweber (1), Ossenkopp (1), Niemann (1), Schimmelbauer (1), Späth, Bergemann, Gertges, Most (n.e.)
Jan Kleineidam:
Tore