Zu Gast beim ungeschlagenen Rekordmeister: HSVH heiß auf Herkulesaufgabe beim THW Kiel

Der Handball Sport Verein Hamburg gastiert am kommenden Sonntag (02.10., 16:05 Uhr, Wunderino Arena, Kiel) zum 6. Spieltag der LIQUI MOLY HBL beim THW Kiel. Der Rekordmeister ist nach fünf absolvierten Partien noch ungeschlagen und hat bereits jetzt eine beachtliche Tordifferenz von +47 vorzuweisen – mit 10:0 Punkten steht die Mannschaft von Trainer Filip Jicha auf Platz 1 der LIQUI MOLY HBL.

Der Handball Sport Verein Hamburg steht vor dem wahrscheinlich schwierigsten und zugleich einfachsten Spiel der Saison. Mit dem THW Kiel könnte der Gegner kaum stärker und die zu nehmende Hürde in der Wunderino Arena nicht größer sein – auf der anderen Seite jedoch hat der HSVH nichts zu verlieren und kann befreit und ohne Druck aufspielen, um den Rekordmeister vielleicht ein wenig zu ärgern. Ehrlicherweise wäre alles andere als eine Niederlage für die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen aber eine faustdicke Überraschung – die sie aber gerne landen würden.

THW dominiert die Liga gleich zu Saisonbeginn

Der THW ist bereits früh in der Saison auf Betriebstemperatur und ließ in der Bundesliga einen souveränen Sieg auf den anderen folgen. Gleich am 1. Spieltag zeigte der THW beim 36:23-Sieg über den TVB Stuttgart, mit welcher Ernsthaftigkeit die Mannschaft von Trainer Filip Jicha in die Saison geht. Es folgte ein 10-Tore-Erfolg in Leipzig und ein nie gefährdetes 35:29 über den Bergischen HC. GWD Minden zeigten die Kieler einen deutlichen Klassenunterschied auf und gewannen bei Grün-Weiß mit 34:18. Zuletzt erkämpfte sich der THW einen 29:27-Auswärtssieg in Hannover und durfte sich bei Neuzugang Tomas Mrkva bedanken. Der Torhüter vernagelte in der letzten Viertelstunde seinen Kasten und parierte 55% der Würfe auf sein Tor.

Neuzugänge schnell integriert

Der THW ist auch in diesem Jahr breit aufgestellt und besitzt auf jeder Position Qualität aus der Kategorie Weltklasse. Zwar schmerzen die langfristigen Ausfälle von Sander Sagosen und Hendrik Pekeler sehr, durch seine Sommerneuzugänge fallen diese bislang jedoch kaum ins Gewicht. Mit Eric Johansson und Karl Wallinius hat sich der THW die Dienste zweier schwedischer Europameister gesichert und die beiden Rückraum-Linken sind schnell in das Spiel des THW integriert worden. Mit Nikola Bilyk verfügt der Rekordmeister zudem über einen weiteren Rückraumspieler der Extraklasse. Vor allem in der Offensive zählt Johansson zu den stärksten Waffen des THW und ist mit 22 Saisontreffern zweitbester Torschütze der Kieler. Die wichtigste Stütze im Offensiv- und Defensivspiel ist derzeit wohl Kreisläufer Patrick Wincek. Der 33-Jährige erzielte bis dato 23 Treffer und ist als Abwehrchef nicht zu ersetzen.

Mit Eigengewächs Sven Ehrig verlor der Rekordmeister zwar unter der Woche seinen zweiten Rechtsaußen mit einem Kreuzbandriss, hat mit Niclas Ekberg aber seinen besten Torschützen der vergangenen Saison weiterhin an Bord. Weitere Weltklasse-Spieler wie Domagoj Duvnjak oder Harald Reinkind sind zudem immer in der Lage, das Spiel an sich zu reißen und den THW anzuführen. Hinzukommt, dass mit Niklas Landin auch in diesem Jahr der Welthandballer im Kieler Tor steht. Auch Neuzugang Tomas Mrkva, der vom Bergischen HC kam und die neue Nummer zwei hinter Landin ist, hat bislang voll eingeschlagen und ist ebenfalls eine echte Waffe.

HSVH hat nichts zu verlieren

Der Handball Sport Verein Hamburg fährt nach drei Siegen in Folge und einer starken Vorstellung gegen den Bergischen HC zwar mit breiter Brust nach Kiel, Trainer Torsten Jansen und seine Mannschaft wissen aber, dass es gegen den THW extrem schwer wird, Punkte für das eigene Konto zu sammeln. Der HSVH muss einen perfekten Tag erwischen und darf sich keine Fehler erlauben. Der Druck jedoch liegt beim THW, für den Rekordmeister ist ein Sieg über die Hamburger Pflicht und fest eingeplant.

Kader bleibt unverändert

Torsten Jansen kann im Gastspiel in der Wunderino Arena auf das gleiche Personal wie zuletzt beim deutlichen Heimsieg über den BHC zurückgreifen. Leif Tissier und Andreas Magaard stehen weiterhin nicht zur Verfügung.