(18:11)
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Team-Quoten:
Überragende erste Halbzeit führt HSVH zu 34:31-Heimerfolg gegen Gummersbach
Der Handball Sport Verein Hamburg hat sich am Sonntagnachmittag mit 34:31 gegen den VfL Gummersbach durchgesetzt. Vor 3.466 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg legte der HSVH einen extrem guten Start hin, bekam in der zweiten Halbzeit aber noch einmal Schwierigkeiten. So wurde das Spiel trotz hoher Halbzeitführung noch einmal eng.
Am 8. Spieltag der LIQUI MOLY HBL stand der Handball Sport Verein Hamburg am Sonntagnachmittag dem VfL Gummersbach gegenüber. Gegen den Aufsteiger wollten die Hamburger nach der zweiwöchigen Länderspielpause und zuletzt zwei Auswärtsniederlagen in Folge endlich wieder punkten – und Johannes Bitter so sein 600. Bundesliga-Spiel versüßen. Durch den Sieg gegen den VfL hat der HSVH nun ein ausgeglichenes Punkteverhältnis von 8:8 Punkten und festigt somit seinen 9. Tabellenplatz.
HSVH überrennt Gummersbach in den Anfangsminuten
Schon vor dem Spiel herrschte besondere Stimmung in der Sporthalle Hamburg als „Jogi“ Bitter für seinen Karriere-Meilenstein geehrt wurde. Und die Mannschaft gab den Zuschauern auch nach dem Anpfiff noch allen Grund zum Jubeln und zum Applaudieren: Nach der zweiwöchigen Punktspielpause brauchte das HSVH-Team keinerlei Anlaufzeit und überrannte den VfL in den Anfangsminuten förmlich. Während die Gäste überhaupt nicht ins Spiel fanden, erzielte der HSVH Tor um Tor und lag nach sieben Spielminuten schon mit 5:0 in Führung. Gummersbach fand kein Mittel gegen die Hamburger Abwehr, hinter der auch Johannes Bitter gut aufgelegt war.
Erst nach knapp acht Minuten gelang dem VfL durch Nationalspieler Julian Köster das erste Tor zum 5:1. Zu richtiger Durchschlagskraft im Angriff fand der VfL aber auch in den folgenden Minuten nicht und bekam auch defensiv nicht den nötigen Zugriff auf die Hamburger. So kam das Team von Trainer Torsten Jansen zu vielen vermeintlich einfachen Toren aus sechs Metern und Gummersbachs Torwart Fabian Norsten sah sich immer wieder schwierigen Würfen gegenüber, so dass er überhaupt keinen Einfluss aufs Spiel nehmen konnte.
Neun-Tore-Führung schon vor der Pause
Niklas Weller konnte den HSVH bei 8:2 (12. Min.) sogar mit sechs Toren in Führung bringen, bevor Gummersbach dann in der 15. und 16. Minute erstmals zwei Tore in Folge erzielen konnte, weil Norsten einen Wurf von Weller abwehren konnte. Jacob Lassen hatte Weller spektakulär in Szene gesetzt und auch im weiteren Spielverlauf bewies er noch mehrfach mit sehenswerten Aktionen ein gutes Auge für seine Mitspieler. Bei Gummersbachs Toren zum 9:5 und 10:6 waren der Hamburger kurzzeitig nur vier Tore vorne, konnte sich dann aber weiter absetzen. Das 15:8 (23.) durch Dani Baijens markierte die erste Sieben-Tore-Führung.
Dann gelang den Hamburgern ein 3:0-Lauf durch Tore von Weller und Lassen, bei dem Bitter mit drei Paraden mithalf, dass sein Team das Ergebnis auf 18:9 (28.) stellen und sich schon vor dem Halbzeitpfiff mit neun Toren absetzen konnte. Bitter hatte bis zur Pause 7 Paraden (39% gehaltene Bälle) zu verzeichnen und war neben der starken Abwehr einer der entscheidenden Faktoren für die hohe Pausenführung. Da Gummersbach zum Ende der ersten Halbzeit noch zwei Tore gelangen, ging es beim Stand von 18:11 in die Pause.
Gummersbach mit anderem Gesicht in zweiter Halbzeit
Nach der Halbzeitpause gehörte das erste Tor dem HSVH, Gummersbach fand aber auf die ersten drei Hamburger Treffer jeweils sehr schnelle Antworten. Beim VfL hatte die Halbzeitansprache von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson offenbar gefruchtet. Während der HSVH nach dem Seitenwechsel anfing, mehr Fehler zu machen, gingen die Gäste konsequent und schnell aufs Hamburger Tor und waren damit viel erfolgreicher als in der verkorksten ersten Halbzeit.
So konnte der HSVH es aufgrund eigener Fehler, einfacher Ballverluste und einer viel besseren VfL-Abwehr nicht verhindern, dass die Gäste einen 7:2-Lauf hinlegten (35. bis 42.). Auch Bitter war in dieser Phase machtlos, und der HSVH verlor den mehrfach Ball schon zu früh, um den eingewechselten VfL-Keeper Tibor Ivanisevic überhaupt herauszufordern. Gummersbach verkürzte den Abstand so auf drei Treffer und stellte das Ergebnis nach 42. Minuten auf 23:20. Der komfortable HSVH-Vorsprung aus der ersten Halbzeit war verspielt, der VfL witterte wieder seine Chance.
Siebenmeter-Parade von Jubilar Bitter bringt Entscheidung
Das Spiel blieb dann bis zur Schlussphase eng. Bei den Hamburgern stand nun Ivan Budalic für Bitter im Tor und Kreisläufer Andreas Magaard feierte bei einer Zeitstrafe gegen Weller sein Comeback nach sechswöchiger Verletzungspause. Bei 27:22 (46.) vergrößerte der HSVH den Vorsprung zwar kurzzeitig wieder, Gummersbach hielt sich aber im Spiel und verkürzte immer wieder auf drei Tore. Der HSVH legte immer wieder vor, der VfL und schloss seine Gegenangriffe aber schnell und meist erfolgreich ab.
In den allerletzten Minuten wurde es dann noch einmal richtig spannend: Jacob Lassen musste es aus dem Zeitspiel heraus mit einem Wurf über den Block versuchen und konnte den Ball nicht aufs Tor bringen. Im Gegenzug traf Julian Köster für den VfL zum 32:20 (57.) und sorgte so erstmals in diesem Spiel dafür, dass der Abstand beider Teams nur noch zwei Tore betrug.
Nur eine Minute später versuchte Jacob Lassen es erneut mit einem Wurf, verfehlte das Tor aber knapp und ermöglichte Gummersbach den Ballbesitz, um nun sogar auf ein Tor heranzukommen. Gummersbach bekam in diesem Angriff einen Siebenmeter zugesprochen. Johannes Bitter kehrte für diesen Strafwurf zurück ins Tor. Und wie konnte es zur Feier des Tages anders sein: Bitter wehrte den Siebenmeter von VfL-Überflieger Dominik Mappes (derzeit bester Torschütze der HBL) mit dem Bein ab und sicherte seinem Team den Zwei-Tore-Vorsprung, den Jacob Lassen dann mit einem kraftvollen und entschlossenen Wurf wenige Sekunden wieder auf drei Tore (33:30, 59.) ausbaute und das Spiel somit entschied.
Am Ende stand ein 34:31-Heimerfolg, bei dem den Fans alles geboten wurde und für den der HSVH in der Schlussphase noch einmal alles reinhauen musste. Erst Bitters Parade und dann Lassens Tor sorgten deshalb nicht nur für großen Jubel, sondern auch für kollektives Durchatmen beim HSVH. Die Hamburger waren aufgrund der starken ersten Halbzeit zwar klar verdienter Sieger, drohten das Spiel in der zweiten Halbzeit aber doch noch aus der Hand zu geben.
SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Bitter (8 Paraden), Budalic (2) – Lassen (8 Tore), Weller (6), Mortensen (6 / 2 Siebenmeter), Baijens (5), Valiullin (5), Andersen (2), Axmann (1), Ossenkopp (1), Theilinger, Schimmelbauer, Magaard, Feit (n.e.), Bergemann (n.e.)
Johannes Bitter:
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