(11:13)
Tore
Wurfquote
Team-Quoten:
HSVH dreht in der zweiten Halbzeit auf und besiegt Göppingen mit 31:28
Dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit konnte der Handball Sport Verein Hamburg am Donnerstagabend Frisch Auf Göppingen mit 31:28 (11:13) bezwingen. Die 3.464 Zuschauer in der Sporthalle Hamburg sahen eine stets packende, wenngleich nicht wirklich hochklassige Partie. Mit dem Sieg behaupten die Hamburger den 7. Tabellenplatz.
Am 27. Spieltag der LIQUI MOLY HBL hatte der Handball Sport Verein Hamburg das Team von Frisch Auf Göppingen zu Gast in der Sporthalle Hamburg. Die Spieler von Trainer Markus Baur reisten mit einem Erfolgserlebnis in die Hansestadt. Nach dem Sieg über RK Nexe Nasice (Kroatien) erreichten die Göppinger am Dienstag souverän das Final-Four-Turnier in der European League. Der HSVH ging nach dem spielfreien Pokal-Wochenende zwar vergleichsweise ausgeruht, aber ersatzgeschwächt in die Partie gegen die abstiegsbedrohten Göppinger. Trainer Torsten Jansen musste verletzungsbedingt auf Leif Tissier (Hand), Andreas Magaard (Knie) sowie Jacob Lassen (Saison-Aus nach Schlüsselbein-OP) verzichten. Tissier wird dem HSVH auch in den kommenden Wochen fehlen.
Im ersten Durchgang lief der HSVH nach einer anfänglichen Führung und einigen technischen Fehlern stets einer knappen Gästeführung hinterher. Dank einer enormen Leistungssteigerung, insbesondere in der Abwehr, konnten die Hausherren das Spiel aber noch drehen und die am Ende etwas müde wirkenden Schwaben mit 31:28 (11:13) besiegen. Mit der Niederlage rutschte Frisch Auf nun auf Platz 15 der Tabelle ab und befindet sich weiterhin im erweiterten Abstiegskampf. Der HSVH hingegen konnte mit seinem achten Heimsieg in dieser Spielzeit den starken 7. Tabellenplatz (28:24 Punkte) behaupten und bleibt weiterhin seit Dezember in eigener Halle ungeschlagen.
Beide Teams mit Fehler-Festival im ersten Durchgang
Schon nach wenigen Minuten sah man HSVH-Trainer Torsten Jansen an der Seitenlinie schwer durchatmen. Seine Mannschaft startete unkonzentriert in die Begegnung und hatte nach knapp zehn gespielten Minuten bereits vier technische Fehler auf dem Konto. Aber auch die Schwaben leisteten sich einige Ungenauigkeiten im Spiel, so dass die Hamburger nach zwei Paraden von Jens Vortmann, der den Vortritt vor Johannes Bitter erhielt, mit 2:0 in Führung gehen konnten (2. Minute). Doch das Spiel der Gastgeber blieb fehlerhaft, so dass Göppingen drei schnelle Tore erzielen konnte und bei 2:3 die Führung übernahm. Torsten Jansen verordnete seiner Mannschaft dann bereits in der 9. Spielminute eine erste Auszeit. Und die zeigte positive Wirkung. Die Hausherren nutzen ein Überzahlspiel aus und legten einen 3:0-Lauf auf die Platte, so dass Frederik Bo Andersen zum 6:6 ausgleichen konnte (11.).
Doch Göppingen wusste immer mit einem guten Flügelspiel zu überzeugen, insbesondere Linksaußen Marcel Schiller ragte mit seinen 4 Treffern und einer 100%-Quote in der ersten Halbzeit bei den Gästen heraus. Aus Hamburger Sicht war der herrliche Dreher von Casper Mortensen aus kleinem Winkel zum 8:9-Anschlusstreffer (18.) hervorzuheben. Vor allem aber Kreisläufer Niklas Weller war mit seinen 5 Toren im ersten Durchgang eine ganz wichtige Stütze, um trotz der eigenen Fehler in Schlagdistanz zu bleiben.
Jansen probierte im Rückraum, wo sich natürlich das Fehlen von Lassen und Tissier bemerkt machte, viel aus und ließ unter anderem kurzzeitig Rechtsaußen Thies Bergemann im rechten Rückraum ran.
Dennoch leistete sich der HSVH zu viele technische Fehler (9 in der ersten Halbzeit) und nutzte außerdem eine doppelte Überzahl, nach dem Frisch-Auf-Torwart Marin Sego auf der Bank sitzend zwei Minuten kassierte, nicht gut aus. Mortensen hatte die Chance zur Führung, vergab aber einen Wurf im Sitzen aus der eigenen Hälfte auf das leere Tor (23.) und Dani Baijens verpasste kurz vor dem Pausenpfiff ein Kempa-Zuspiel von Andersen knapp und landete selbst im Tor – der Ball hingegen nicht. Ein symptomatisches Bild für die erste Halbzeit, die die Gäste schließlich mit 13:11 für sich entscheiden konnten.
Starke Defensive sichert verdienten Heimsieg
Der zweite Durchgang startete aus Sicht des HSVH furios. Obwohl der HSVH in Unterzahl auf die Platte zurückkam, hatten die Hausherren die besseren Momente für sich. Keeper Jens Vortmann setzte mit einer starken Doppelparade (31.) gleich ein Zeichen. Und Rechtsaußen Frederik Bo Andersen gelangen drei Treffer in Serie (32./33./34.). Dominik Axmann und Casper Mortensen setzten sogar noch zwei Tore zu einem rasanten 5:0-Lauf der Hamburger drauf. Spielstand nach 36. Minuten: 17:15 für den HSVH.
Zwar konnten die Gäste das Spiel in der Folge noch einige Zeit offen gestalten, doch es schlichen sich immer mehr Fehler bei Frisch Auf ein und gegen die immer stärker agierende Abwehr der Hanseaten gingen der Mannschaft von Markus Baur zusehends die Ideen aus. Der Gäste-Trainer: „Ich bin unzufrieden, wie wir aufgetreten sind. Mit extrem vielen technischen Fehlern, extrem verunsichert. In der zweiten Halbzeit haben wir Vieles liegen lassen. Wir haben leider zu viele Bälle weggeschmissen.“
Getragen von den begeisterten Zuschauern in der Sporthalle Hamburg drehte insbesondere Casper Mortensen (insgesamt 8 Tore) immer mehr auf, der Top-Torjäger selbst peitschte die Zuschauer immer wieder an. Die Schwaben verloren in dem Hexenkessel folglich immer mehr ihre Ordnung und Konzentration, waren offensiv ohne die nötigen Ideen. So konnte der HSVH zunächst auf fünf und schließlich sogar auf sechs Tore davonziehen konnte – 29:23 (56.). Das Spiel war entschieden. Den erfreulichen Schlusspunkt aus Hamburger Sicht durfte dann Thore Feit mit seinem Treffer zum 31:27 (60.) setzen. Endstand war 31:28.
Theilinger: „Eine absolute Achterbahnfahrt.“
Entsprechend zufrieden war Trainer Torsten Jansen nach dem hart umkämpften Sieg seiner Mannschaft: „Der Rückstand war für uns zur Halbzeit, bei dem was wir uns da zusammengespielt haben, noch schmeichelhaft. In der zweiten Halbzeit haben die Jungs sich an den eigenen Haaren herausgezogen. Natürlich mit der Hilfe unseres super Publikums. Ich bin hochzufrieden.“
Auch Nicolai Theilinger war glücklich, aber nur in Teilen mit der Leistung der Mannschaft einverstanden: „Eine absolute Achterbahnfahrt. In der zweiten Halbzeit haben wir eine tolle Abwehr gespielt. Am Ende hat man vielleicht doch noch gemerkt, dass Göppingen vorgestern gespielt hat.“
Nächstes Spiel bei abstiegsbedrohten Mindenern
Für den HSVH geht es mit dem Auswärtsspiel bei GWD Minden weiter. Am Mittwochabend, den 3. Mai 2023, ist um 19:05 Uhr Anwurf in der Kreissporthalle Lübbecke. Beim 27:21-Hinspielerfolg der Hanseaten glänzte Schlussmann Johannes Bitter mit 15 Paraden, Dominik Axmann steuerte 8 Treffer bei. Die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen bereitet sich auf ein sehr intensives Spiel vor, schließlich brauchen die abstiegsbedrohten Mindener (Platz 17) jeden Punkt für den angestrebten Klassenerhalt. Zunächst hat Jansen seinen Spielern aber vier freie Tage gewährt, bevor die Vorbereitung auf Minden beginnt.
SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Vortmann (11 Paraden), Bitter – Mortensen (8 Tore / 1 Siebenmeter), Andersen (6), Axmann (5), Weller (5), Baijens (3), Valiullin (2), Feit (1), Theilinger (1), Schimmelbauer, Ossenkopp, Bergemann.
Frederik Bo Andersen:
Tore
Wurfquote