(16:16)
Tore
Team-Quoten:
HSVH verlangt Füchsen Berlin trotz 32:36-Niederlage viel ab
Beim letzten Auswärtsspiel der Saison musste sich der Handball Sport Verein Hamburg am Mittwochabend mit 32:36 bei den Füchsen Berlin geschlagen geben. Die ersatzgeschwächten Hamburger unterlagen vor 7.930 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle trotz eigener Fünf-Tore-Führung am Ende klar und deutlich.
Der Handball Sport Verein Hamburg bleibt am 33. Spieltag der LIQUI MOLY HBL ohne Punkte. Die Hamburger verloren ihr Auswärtsspiel beim frischgebackenen European-League-Sieger Füchse Berlin mit 32:36. Durch die Hamburger Niederlage bietet sich der TSV Hannover-Burgdorf am morgigen Donnerstag (gegen GWD Minden) die Chance, den HSVH von Platz sechs zu verdrängen.
HSVH mit nur fünf Rückraumspielern
Wie zuletzt musste der HSVH wieder mit drei Rechtshändern im Rückraum agieren. Neben den beiden Linkshändern Nicolai Theilinger und Jacob Lassen fiel kurzfristig auch noch Dominik Axmann wegen Knieproblemen aus, so dass dem HSVH noch eine Rückraumoption verloren ging. Im Angriff starteten also Leif Tissier, Dani Baijens und Azat Valiullin, in der Abwehr stand Lukas Ossenkopp von Beginn auf der ungewohnten rechten Halbposition auf dem Feld. Max Niemann war der fünfte Rückraumspieler, den Trainer Torsten Jansen noch zur Verfügung hatte.
Der HSVH ging durch Casper Mortensen mit 1:0 in Führung, legte zu Beginn vor. Thies Bergemann bekam dann bei einem Gegenstoß die Chance zur 3:1-Führung, scheiterte aber an Dejan Milosavljev und kassierte in der folgenden Abwehraktion auch noch eine unglückliche Zwei-Minuten-Strafe. Berlin konnte zum 2:2 (6.) und zum 3:3 (7.) ausgleichen. Und obwohl Andreas Magaard dann ebenfalls an Milosavljev scheiterte, konnte Casper Mortensen den Abpraller nutzen und die 4:3-Führung (8.) für den HSVH herstellen.
Beim Stand von 4:5 gelang Azat Valiullin ein Steal im Abwehrzentrum, er schickte Dani Baijens auf die Reise, der den Gegenstoß zum 4:6 (9.) versenkte. Als dann bei den Füchsen zum wiederholten Male ein Kreisanspiel auf Mijajlo Marsenic schiefging, bot sich dem HSVH sogar die Chance zur Drei-Tore-Führung, die aber nicht fiel, obwohl Jens Vortmann mit einer Parade sogar einen zweiten Angriffsversuch ermöglichte. Gidsel verkürzte stattdessen für die Füchse auf 5:6 (11.).
HSVH spielt sich Vorsprung heraus
Da Vortmann auch beim Stand von 5:7 einen Wurf von Marsenic halten konnte, erhöhte Azat Valiullin mit einem Distanzwurf auf 5:8 (13.) und konnte den HSVH mit drei Toren nach vorne bringen. Eine weitere Vortmann-Parade leitete dann sogar den Angriff ein, den Andreas Magaard zur 9:4-Führung versenken konnte ¬– vier Tore Vorsprung für den HSVH, für den der Start ins Spiel nach Maß lief und der sich auf Jens Vortmann verlassen konnte. Füchse-Coach Jaron Siewert nahm dann die erste Auszeit des Spiels (14.).
Für den glücklosen Marsenic stand nun Max Darj bei den Füchsen am Kreis und feuerte seinen ersten Wurfversuch ebenfalls neben das Tor. Der HSVH nutzte diese Chance und Leif Tissier konnte den Abstand mit seinem Treffer zum 5:10 (15.) sogar auf fünf Tore erhöhen. Doch der HSVH geriet dann in Unterzahl. Dani Baijens sah eine diskutable Zwei-Minuten-Strafe, nachdem er einen Gegenstoß durch Mathias Gidsel mit großem Energieeinsatz unterbinden konnte. Die Schiedsrichterinnen schickten ihn vom Feld und entschieden auf Siebenmeter, den Hans Lindberg nutzte und die Füchse auf 8:10 (17.) heranbrachte.
Die Füchse konnten dann vollständig aufschließen, weil der HSVH im Angriff Fehler machte und sich mehrere Gegenstoßgegentore am Stück fing. Und nachdem Casper Mortensen mit einem Heber an Milosavljev scheiterte, konnte Hans Lindberg auf der Gegenseite per Siebenmeter zum 11:11 (21.) ausgleichen.
Bei 14:13 (25.) konnten dann die Berliner wieder die Führung übernehmen. Azat Valiullin wurde ein Offensivfoul abgepfiffen und die Füchse blieben durch Lasse Andersson eiskalt, der bereits sein siebtes Tor des Abends erzielen konnte. Beim Stand von 15:15 fischte Jens Vortmann dann einen freien Wurf von Nationalspieler Fabian Wiede weg, der folgende HSVH-Angriff blieb aber ohne Torerfolg. In Unterzahl (Zeitstrafe gegen Dani Baijens) für den HSVH ging die erste Halbzeit zu Ende, Casper Mortensen traf mit dem Schlusspfiff per Siebenmeter zum 16:16-Halbzeitstand.
Füchse dominieren die zweite Halbzeit
In die zweite Halbzeit starteten die Füchse mit einem Kempa-Tor durch Fabian Wiede zum 17:16 (31.), Andreas Magaard konnte zum 17:17 (31.) und dann auch zum 18:18 (33.) ausgleichen. Dem HSVH bot sich sogar gleich zweimal die Chance zur Führung, Azat Valiullin wurde beide Male aber erfolgreich am Wurf gehindert und Berlin legte stattdessen bei 20:19 (36.) weiter vor. Statt dann den Ausgleich zum 20:20 zu erzielen, musste der HSVH wieder in Unterzahl agieren, weil Thies Bergemann mit einem freien Wurf von Außen Füchse-Keeper Milosavljev im Gesicht traf (38.) und dafür Zwei-Minuten sah. Zwei schnelle Tore brachten die Füchse dann mit 22:19 nach vorne.
Durch Fehlwürfe und teilweise überhastete Angriffsversuche machte sich das HSVH in dieser Phase das Leben schwer. In der 45. Minute hatten die Berliner ihren Vorsprung mit ihrem Treffer zum 28:22 schon auf sechs Tore hochgeschraubt. Alexander Pinski stand nun für Jens Vortmann im Kasten, dem in der zweiten Halbzeit keine weitere Parade mehr gelungen war. Doch auch Pinski konnte dem Spiel keine Wendung mehr geben, die Füchse konnten sich durch Lindbergs Treffer zum 32:24 (51.) uneinholbar mit acht Toren absetzen.
In der 52. Minute sah Dani Baijens dann die Rote Karte (dritte Zeitstrafe), so dass der HSVH die Schlussphase mit nur vier Rückraumspielern bestreiten musste. Lukas Ossenkopp trug sich so am Ende auch noch doppelt in die Torschützenliste ein. Der HSVH konnte in der Schlussphase noch etwas verkürzen, ging am Ende aufgrund besserer Berliner in zweiten Halbzeit beim Endstand von 36:32 als klarer Verlierer vom Feld.
Sonntag Saisonabschluss gegen die MT Melsungen
Trotz der Niederlage und dem möglichen Abrutschen auf Platz 7 ist die laufende Saison unterm Strich bereits jetzt ein absoluter Erfolg für das Jansen-Team. Im zweiten Jahr in der LIQUI MOLY HBL wird der HSVH die Saison in der oberen Tabellenhälfte abschließen – eine klare Verbesserung zu Platz 14 aus der Vorsaison.
Beim abschließenden Saisonspiel am kommenden Sonntag gegen die MT Melsungen (15:30 Uhr, Barclays Arena) will der HSVH ein letztes gutes Heimspiel hinlegen, um die theoretische Restchance auf Platz 6 zu wahren und sich bei den eigenen Fans für die herausragende Unterstützung in dieser Spielzeit bedanken. Im Anschluss an das Spiel findet in der Arena die Saisonabschlussfeier mit der Mannschaft statt.
SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Vortmann (5 Paraden), Pinski (2) – Valiullin (6 Tore), Baijens (5), Tissier (5), Mortensen (5 Tore, 1 Siebenmeter), Magaard (4), Weller (2), Ossenkopp (2), Feit (1), Schimmelbauer, Niemann, Bergemann, Hartwig
Azat Valiullin:
Tore