Saison-Premiere in der Barclays Arena: HSVH empfängt die Rhein-Neckar Löwen
Nach dem kämpferischen Auftritt bei den Füchsen Berlin steht der Handball Sport Verein Hamburg vor dem nächsten Duell mit einem Top-Team der Liga. Gegen den zweifachen deutschen Meister und amtierenden Pokalsieger Rhein-Neckar-Löwen hoffen die Hamburger am Samstag eine einzigartige Serie fortsetzen zu können.
Am 15. Spieltag der LIQUI MOLY HBL empfängt der HSVH erstmalig in dieser Saison ein Team in der Barclays Arena. Anwurf der Begegnung gegen die Rhein-Neckar Löwen ist am Samstag, den 02. Dezember, um 20:30 Uhr. Die Löwen befinden sich aktuell auf dem 6. Tabellenplatz mit 15:13 Punkten. Nach der 31:37-Niederlage in Berlin steht der HSVH auf Platz 10 (12:16 Punkte).
Löwen mit zwei Gesichtern in der Liga
Für das Team von Trainer Sebastian Hinze läuft es in dieser Saison in eigener Halle fast perfekt. In sieben Heimspielen holten die Gelb-Blauen nahezu die perfekte Punkte-Ausbeute. Einzig eine 25:31-Niederlage gegen Rekordmeister THW Kiel macht die makellose Bilanz zunichte.
Ganz anders das Bild bei Auswärtsspielen: mit einem 31:29-Sieg beim Bergischen HC und einem 27:27-Untentschieden bei FRISCH AUF! Göppingen, holten die Löwen nur 3 aus möglichen 14 Punkten in fremder Halle. Damit belegt das Team lediglich den vorletzten Platz in der Auswärts-Tabelle.
Konstanter zeigen sich die Löwen dagegen in der EHF European League. Nach vier Spieltagen ist das Team noch immer verlustpunktfrei und konnte sich bereits vorzeitig für die Hauptrunde qualifizieren.
Besonderes Torhüter-Trio
Ein absolutes Prunkstück des Löwen-Kaders bilden die drei Torhüter: Joel Birlehm, David Späth und Mikael Appelgren parierten in dieser Saison bereits 192 Bälle und machen die Löwen damit zur Mannschaft mit den meisten Paraden der Liga.
Auch in Bezug auf die Quote gehaltener Bälle ist das Trio ligaweite Spitze. Alle drei Torhüter haben eine Quote von über 30% und halten gemeinsam 32,71% aller Bälle, die auf das Löwen-Tor kommen. Mikael Appelgren wehrte in der vergangenen Partie gegen die HSG Wetzlar sogar 24 Bälle ab (Quote 54,55%) und stellte damit einen neuen Saison-Rekord auf.
Tempospiel und DHB-Achse als offensive Mittel
Wie wichtig der defensive Rückhalt durch die drei Torhüter ist, zeigt ein Blick in die Offensiv-Statistik. Die Löwen gehören mit 395 erzielten Toren und der zweitschlechtesten Wurfquote der Liga (59,85%) aktuell nicht zu den offensivstarken Teams der Liga.
Durch die vielen Paraden ermöglicht sich der zweifache deutsche Meister allerdings viele Umschaltmomente und hat bereits 59 Tore aus dem Tempogegenstoß erzielt (Platz 1 in der HBL). Nach der Verletzung von Patrick Groetzki und dem Langzeit-Ausfall von Routinier Uwe Gensheimer, müssen die Löwen aktuell jedoch auf ihr etatmäßiges Außen-Duo verzichten.
Wenn die Löwen nicht über ihre schnellen Gegenstöße zum Abschluss kommen, besticht offensiv besonders die Mittelachse aus Spielmacher Juri Knorr (60 Tore und 41 Vorlagen) und Kreisläufer Jannik Kohlbacher (55 Tore). Die beiden deutschen Nationalspieler verstehen sich nahezu blind und knacken so immer wieder auch tiefstehende Abwehrreihen mit ihrem Zusammenspiel.
Neben Kreisläufer Kohlbacher setzt DHB-Spielmacher Knorr auch immer wieder Niclas Kirkelokke in Szene. Der 29-jährige dänische Nationalspieler ist bester Werfer der Löwen und erzielte in der laufenden Saison bereits 69 Tore.
HSVH mit makelloser Bilanz gegen die Löwen
Der Handball Sport Verein Hamburg hat seit dem Aufstieg im Sommer 2021 viermal gegen die Rhein-Neckar Löwen gespielt – und tatsächlich auch viermal gewonnen! Gegen keines der aktuell in der HBL spielenden Teams kann der HSVH eine solche Bilanz aufweisen.
Besonders die Heimspiele haben Mannschaft und Fans in bester Erinnerung: nach einem furiosen Spiel gewannen die Hamburger in der letzten Saison mit 40:37 in der Barclays Arena. Im Jahr zuvor gelang durch ein 32:27 völlig überraschend der allererste Bundesliga-Sieg.
HSVH-Kapitän Niklas Weller äußerte im Vorfeld der Partie bereits seine Vorfreude: „Wir haben in den letzten beiden Jahren gezeigt, dass wir gegen die Löwen etwas holen können. Jetzt freuen wir uns auf die tolle Stimmung in der Halle und wollen unsere Serie fortsetzen.“
Mut dafür macht die kämpferische Leistung des vergangenen Auswärtsspiels bei den Füchsen Berlin. Der HSVH musste sich zwar mit 31:37 geschlagen geben, doch das Team von Trainer Torsten Jansen hielt lange gegen das Top-Team aus der Hauptstadt mit und führte zur Halbzeit sogar mit 18:16.
Trotz der makellosen Statistik wäre ein erneuter Erfolg der Hamburger gegen die Rhein-Neckar Löwen eine weitere Überraschung, denn die Löwen sind ein absolutes Top-Team der Liga und werden aus ihrer Sicht die entstandene Serie brechen wollen.
HSVH gegen die Löwen ohne Dominik Axmann
Dominik Axmann wird bei der kommenden Partie nicht mit dabei sein können. Der 24-jährige verletzte sich im Spiel gegen Berlin schwer am Knie und wird dem HSVH aufgrund eines Kreuzbandrisses die restliche Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Ebenfalls weiterhin ausfallen wird Spielmacher Dani Baijens, der nach seinem Mittelhandbruch noch nicht wieder einsatzfähig ist.
Sicherlich wird die Mannschaft am Samstag alles reinhängen, um einen Sieg für ihren verletzten Teamkollegen zu holen. Unterstützt wird sie bei dem Vorhaben von über 6000 Zuschauern in der Barclays Arena. Für das Spiel sind noch in allen drei Preiskategorien Tickets verfügbar.
Eine weitere Besonderheit findet schon im Vorfeld des Spiels statt. Alle Zuschauerinnen und Zuschauer werden ab Halleneröffnung mit feinsten Beats von Kian Steinhäuser versorgt. Es lohnt sich also bereits ab 18:30 Uhr die Heimspiel-Atmosphäre in der Barclays Arena zusammen mit bester Musik zu genießen.