Partie bleibt bis in die Schlussminuten eng
Doch damit war der ThSV noch lange nicht abgeschüttelt, auch wenn weiterhin ungewöhnlich viele ihrer Angriffe durch technische Fehler oder Offensivfouls abgepfiffen wurden. Und nur wenige Minuten später stand es wieder 24:24, weil Eisenach zweimal ins leere HSVH-Tor treffen konnte. Einmal dauerte der Torwart-Wechsel zu lange und einmal spielte Jacob Lassen dem Gegner den Ball in die Arme, so dass dieser leichtes Spiel hatte. Der Versuch, mit einem siebten Feldspieler, aber ohne etatmäßigen zweiten Kreisläufer zu agieren, ging für den HSVH nach hinten los.
Beim Stand von 25:25 bekam Eisenach sogar den Ball, ein Offensivfoul machte die Chance auf das erneute Führungstor aber zunichte und Jacob Lassen konnte im Gegenzug zum 26:25 (52.) treffen. Als dann auch der nächste Eisenacher Angriff verpuffte, weil ein völlig unbedrängter Pass im Seitenaus landete, bekam der HSVH die Möglichzeit zur Zwei-Tore-Führung. Valiullin musste als letzte Aktion vor dem Passiv-Pfiff werfen, traf aber nur die Latte – doch der Ball blieb beim HSVH, der sich so neu sortieren und noch einmal in Ruhe angreifen konnte. Dani Baijens‘ Tor zum 27:25 (55.) war das Resultat.
Als Eisenach dann noch einmal den Ball nach einer guten und von den Mitspielern bejubelte Stör-Aktion von Frederik Bo Andersen verlor, traf Lassen zum 28:25 (56.). Der ThSV mühte sich in den Schlussminuten, aber die vielen leichten Ballverluste in den Minuten zuvor ließen sich nicht mehr kompensieren. Der HSVH war vorne zu konsequent und beantwortete jeden weiteren Gäste-Treffer mit einem Tor. So endete das Spiel mit 31:28 für den HSVH.
„Freue mich, dass wir heute durchziehen konnten“
Der Schlusspfiff brachte Jubel, aber auch Erleichterung. Nach mehreren Negativ-Erlebnissen in den letzten Wochen gelang endlich wieder ein Erfolg. „Ich freue mich nicht nur über den Sieg und das Erreichen der nächsten Runde“, sagte Trainer Torsten Jansen, „sondern auch, dass wir wieder ein Spiel gewinnen konnten, das bis zum Ende knapp war. Und dass wir durchziehen konnten. Das ist psychologisch für uns als Mannschaft ganz wichtig.“
Durch das Comeback von Baijens bieten sich dem Trainer auch für die nächsten Spiele wieder mehr Optionen. „Ich bin froh, dass Dani heute sein Comeback geben konnte. Gerade gegen so eine Abwehr wie heute ist es unheimlich wichtig, so einen agilen, schnellen Spieler zu haben, der auch mal ein Eins-gegen-Eins auf kleinem Raum gewinnen kann. Super, dass sein Comeback so gelungen ist“, freute sich Jansen.
Noch ein Sieg bis zum Final-Four in Köln
Der Einzug ins Viertelfinale ist für Trainer Jansen (zweimaliger Pokalsieger als Spieler) und den HSVH der bisher größte Erfolg im Pokal. Im letzten Jahr waren die Hamburger im Achtelfinale gescheitert. Jetzt bietet sich dem Jansen-Team die Chance, mit nur einem weiteren Sieg die Teilnahme am Final-Four in Köln zu erreichen – ein großes Ziel, das plötzlich in greifbarer Nähe scheint.
Dafür hofft der HSVH nun auf etwas Losglück bei der Auslosung. Am Dienstagabend sicherten sich bereits die Füchse Berlin (gegen Bietigheim) und die MT Melsungen (gegen Leipzig) ein Ticket für das Viertelfinale. Die weiteren fünf Partien werden am morgigen Dienstag ausgetragen. Mit dem VfL Eintracht Hagen und dem TuS N-Lübbecke treffen unter anderem zwei Zweitligisten aufeinander, von denen es einer in die nächste Runde schaffen wird. Das Pokal-Viertelfinale wird am 3./4. Februar 2024 ausgetragen, die Auslosung findet an diesem Donnerstag um 13 Uhr statt und wird live auf dem YouTube-Kanal von Dyn übertragen.
Bis zum nächsten Pokal-Auftritt warten auf den HSVH aber noch diverse andere Aufgaben: Am kommenden Samstag, den 16.12.2023, kommt Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten in die Sporthalle Hamburg. Dort will der HSVH endlich wieder Punkte sammeln. Anpfiff ist um 20:30 Uhr.