SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Vortmann (2 Paraden), Bitter (5) – Weller (6 Tore), Baijens (6), Ilic (5), Corak (4), Tissier (4), Bergemann (1), Niemann (1), Hartwig (1), Benkendorf (1), Lassen (1), Valiuillin, Andersen
(19:13)
(19:13)
Tore
Am 34. und somit letzten Spieltag der LIQUI MOLY HBL hat der Handball Sport Verein Hamburg gegen den bereits abgestiegenen Tabellenletzten HBW Balingen-Weilstetten verloren. In der Abwehr hatte der HSVH große Probleme und war auch vom Siebenmeterstrich völlig von der Rolle. Der HSVH beendet die Spielzeit als Tabellen-Neunter.
Der Handball Sport Verein Hamburg beschließt die HBL-Saison 2023/24 mit einer enttäuschenden Pleite beim Tabellenletzten HBW Balingen-Weilstetten. Das Team von Trainer Torsten Jansen hatte am Sonntagnachmittag vor 2.350 Zuschauern in der SparkassenArena über die gesamte Spielzeit Schwierigkeiten mit den bereits als Absteiger feststehenden Balingern und lag von Beginn an in Rückstand.
Die ersten Tore gehörten gleich den Gastgebern: Erst ging HBW 2:0 in Führung und lag dann in der 10. Spielminute mit 7:4 vorne. Torsten Jansen hatte da bereits eine erste Auszeit genommen, weil er mit dem Zweikampfverhalten seiner Mannschaft überhaupt nicht einverstanden war. Doch eine Wendung brachte das nicht. Balingen konnte stattdessen sogar wenig später durch drei Treffer in Folge auf 12:7 (17.) erhöhen, was Jansen zu seiner zweiten Auszeit zwang. Nun wurden seine Worte noch deutlicher.
„Von der ersten Minute an war klar zu erkennen, dass wir heute relativ wenig Gegenwehr leisten werden“, sagte Jansen nach dem Spiel, „das war natürlich nicht das, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben es einfach nicht geschafft, auch nur in die Nähe von 100% zu kommen. Wahrscheinlich war nach den letzten Wochen der Akku einfach leer. Das ist das einzige, wie ich mir so eine Leistung erklären kann. HBW hat unser Angebot dankend angenommen und es souverän nach Hause gespielt.“
Der HSVH konnte nicht mehr aufschließen und scheiterte gleich dreimal bei vier Versuchen von der Siebenmeterlinie an HBW-Keeper Mario Ruminsky. Frederik Bo Andersen (zwei Versuche) und Niklas Weller waren nicht erfolgreich, so dass Jacob Lassen sich den Ball nahm und den einzigen Siebenmeter der Partie verwandelte. Die Horror-Quote von der Linie sollte sich in Durchgang zwei nämlich fortsetzen.
Balingen hingegen brillierte mit starker Wurfquote und konnte auch zur Pause den Sechs-Tore-Abstand verteidigen. Bei 19:13 ging es in die Kabine.
Nach der Pause bestimmte weiterhin Balingen das Spiel, warf sich bei 22:14 (33.) einen Acht-Tore-Vorsprung heraus, den sie auch lange verteidigen konnten. Erst nachdem in der 46. Minute das 30:21 fiel, konnte der HSVH wieder verkürzen. Niklas Weller, Thies Bergemann und Zoran Ilic sorgten für das 30:24.
Mit seinem zweiten Versuch als Siebenmeterschütze fand dann auch Jacob Lassen in Ruminsky seinen Meister, so dass es später auch noch Zoran Ilic probieren durfte. Doch auch gegen den Ungarn blieb Ruminsky genauso Sieger, wie später auch noch einmal gegen Niklas Weller, der zum zweiten Mal an die Linie trat. Insgesamt sechs Siebenmeter konnte Ruminsky halten, der HSVH gerade einmal einen Siebenmetertreffer erzielen. Ruminskys 6 Siebenmeter-Paraden standen 7 Paraden gegenüber, die das HSVH-Torwart-Duo aus Jens Vortmann und Johannes Bitter insgesamt beisteuern konnte. Ruminsky kam insgesamt auf 11.
Zum Ende hin erhöhte Balingen seinen Vorsprung wieder. Bei 34:25 in der 54. Minute waren die Gastgeber wieder mit 9 Toren vorne. Doch wieder schaffte der HSVH drei Treffer in Folge und verkürzte durch Max Niemann auf 34:28 (56.). Beim Schlusspfiff trennten beide Teams 7 Tore, die Anzeigetafel zeigte 37:30 als Endstand.
„Es war eine desaströse Leistung von uns. Vorallem in der Abwehr war das heute sehr, sehr wenig“, bilanzierte Niklas Weller. „Balingen wollte vor ihrem Heimpublikum noch einmal zeigen, was sie können und unsere Gegenwehr war da doch sehr begrenzt. Wir haben wirklich sehr wenig von dem gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Das war heute ein gebrauchter Tag.“
Eine positive Randnotiz: In der 59. Minute traf Lennard Benkendorf zum 36:30 und konnte so in seinem letzten Spiel für den HSVH (wechselt zum TSV Ellerbek) noch seinen ersten Bundesliga-Treffer markieren.
Da auch der Tabellen-10. TBV Lemgo Lippe sein letztes Saisonspiel verlor, kann der HSVH trotz der Niederlage den 9. Tabellenrang ins Ziel retten. „Mit Ausnahme von heute und vielleicht ein, zwei anderen Spielen können wir unterm Strich stolz auf diese Saison sein. Und das ist am Ende das Gefühl, das wir jetzt mit in die Pause nehmen müssen“, sagte Kapitän Niklas Weller nach der Partie, „ein einstelliger Tabellenplatz war das Ziel und wir haben auch die vielen, vielen Widrigkeiten, wie mehrere schwere Verletzungen und die letzten Wochen, wo abseits des Spielfelds viel los war, ziemlich gut bewältigt.“
Für den HSVH gab es zwar mit Blick auf das Spiel nichts zu feiern, doch Spieler und Trainer waren froh, dass nun endlich ein Haken hinter dieser turbulenten Saison ist. Da die Mannschaft erst am Montagmorgen nach Hamburg zurückreist, verbringt sie zum Saisonabschluss einen gemeinsamen Abend in Stuttgart.
Ein schöneres Ende hätte sich auch Jens Vortmann gewünscht, der mit seinem 100. Spiel im HSVH-Trikot seine Profi-Karriere beendet. Der 36 Jahre alte Torhüter hat insgesamt 571 Profi-Spiele in der 1. und 2. Handball-Bundesliga gemacht und hängt seine Handball-Schuhe mit dem Ende der Saison an den Nagel. Auch für Publikumsliebling Dani Baijens war es das letzte Spiel im HSVH-Trikot (wechselt nach Paris). Er steuerte zum Abschluss noch einmal 6 Tore bei.
Ab Montag haben die HSVH-Profis dann Urlaub und können sich bis Mitte Juli von einer kräftezehrenden Saison erholen.
HAMBURG: Vortmann (2 Paraden), Bitter (5) – Weller (6 Tore), Baijens (6), Ilic (5), Corak (4), Tissier (4), Bergemann (1), Niemann (1), Hartwig (1), Benkendorf (1), Lassen (1), Valiuillin, Andersen
Tore
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