SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: El-Tayar (6 Paraden), Haug (2) – Mortensen (9 Tore / 1 Siebenmeter), Tissier (7), Andersen (6), Axmann (4), Magaard (3), Sauter (2), Ilic (1), Valiullin, Weller, Unbehaun (n.e.), Hartwig (n.e.)
(16:18)
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Tore
Wurfquote
Der Handball Sport Verein Hamburg hat am 22. Spieltag einen frustrierenden Nachmittag in Hannover verlebt. Die Hamburger gaben in der Schlussviertelstunde eine hochverdiente Sieben-Tore-Führung aus der Hand und verloren erst Zoran Ilic und Mohamed El-Tayar und dann noch Dominik Axmann, der mit Verdacht auf eine erneute schwere Knieverletzung vom Feld musste.
In der mit 9.800 Zuschauern ausverkauften ZAG Arena in Hannover stand am 22. Spieltag der DAIKIN HBL das Spiel zwischen der TSV Hannover-Burgdorf und dem HSVH auf dem Programm. Bei bestem Sonntagswetter musste Hamburg jedoch bereits vor dem Anpfiff eine Hiobsbotschaft verkraften: Rückraumspieler Jacob Lassen fiel mit einer Mandelentzündung aus, wodurch viel Verantwortung auf den Schultern von Zoran Ilic lastete – dem einzigen verbliebenen Linkshänder im Rückraum.
Torsten Jansen setzte von Beginn an auf Leif Tissier, Dominik Axmann, den gesetzten Zoran Ilic, die Außenspieler Casper U. Mortensen und Frederik Bo Andersen sowie Kreisläufer Andreas Maagard. Der HSVH startete konzentriert: Frederik Bo Andersen traf zum 1:0 (1:30 Min.). Die Schiedsrichter Schulze und Tönnies griffen früh durch – Maagard sah direkt Gelb, Axmann kassierte eine frühe Zeitstrafe. Dennoch blieb Hamburg stabil: Trotz Unterzahl erhöhte Andersen auf 2:1 (3. Min.), Mortensen stellte auf 3:2, Andersen auf 4:2 – ein munterer Beginn!
Mortensen erwischte eine starke Anfangsphase und brachte den HSVH mit seinem dritten Treffer beim 8:6 (10. Min.) erneut mit zwei Toren in Führung. Die Hamburger überzeugten mit schnellen Beinen in der Abwehr und einer guten Wurfquote. Auch Ilic setzte seine Mitspieler klug in Szene: Sein Anspiel auf Maagard sorgte für das 10:8 (14. Min.).
Die Chance auf eine erste Drei-Tore-Führung vergab Mortensen zunächst gegen Hannovers Torhüter Simon Gade, doch Leif Tissier machte es kurz darauf besser: Mit einer artistischen Einlage traf der zukünftige Hannoveraner zum 12:9 (17. Min.), woraufhin die Gastgeber zur ersten Auszeit gezwungen wurden.
Die Auszeit zeigte zunächst keine Wirkung: Mohamed El-Tayar sicherte mit zwei starken Paraden gegen Justus Fischer und Martin Hanne den Zwei-Tore-Vorsprung (20. Min.). Kurz darauf brachte Ilic den HSVH mit einem Treffer unter Zeitdruck wieder mit drei Toren in Front (14:11, 22. Min.), Mortensen erhöhte auf 15:11. Hamburg blieb vorne, doch Hannover machte es den Gästen zunehmend schwerer und zwang sie immer häufiger ins Zeitspiel.
Mohamed El-Tayar glänzte erneut und verhinderte mit einer starken Parade gegen Marius Steinhauser den Anschluss (26. Min.). Dennoch nahm Jansen eine Auszeit, um sein Team für die Schlussminuten der ersten Hälfte neu einzustellen. Tissier nutzte die nächste Lücke und stellte auf 16:13. Kurz vor der Pause dann ein erster Schreck für den HSVH: Zoran Ilic bekam einen Schlag am Rücken ab und musste vom Feld. Doch Hamburg blieb stabil – Axmann und Andersen brachten die Hamburger mit 18:15 in Führung. Hannover verkürzte durch Steinhauser kurz vor der Halbzeitsirene auf 16:18.
Der HSVH zeigte eine starke erste Halbzeit, trotz begrenzter Optionen im Rückraum. Klug herausgespielte Angriffe und eine hohe Effizienz vor dem Tor sorgten für eine verdiente Führung – allen voran Leif Tissier mit fünf Treffern aus fünf Versuchen.
In der zweiten Halbzeit musste Hamburg dann komplett auf Zoran Ilic verzichten, sodass der Rückraum mit drei Rechtshändern improvisieren musste. Doch davon ließ sich der HSVH zunächst nicht beeindrucken: Casper U. Mortensen, der in der Vergangenheit selbst für die Recken aktiv war, eröffnete den zweiten Durchgang mit einem Treffer zum 19:16.
Die Partie blieb temporeich: Stutzke verkürzte für Hannover, doch Maagard antwortete umgehend zum 21:18 (33. Min.). In Überzahl erhöhte Mortensen per Siebenmeter auf 22:18 (36. Min.), woraufhin Hannovers Trainer Christian Prokop früh seine zweite Auszeit nahm. Doch Hamburg blieb am Drücker: Ein Wurf ins leere Tor brachte die erste 5-Tore-Führung, Mortensen hatte sogar die Chance auf +6, scheiterte aber an Birlehm.
Dann schlichen sich jedoch Unkonzentriertheiten ein. Hannover nutzte die Fehler und verkürzte auf 20:23 (40. Min.).
Als wäre die personelle Situation nicht schon angespannt genug, traf es den HSVH nun besonders hart: Neben Ilic mussten auch Torhüter Mohamed El-Tayar verletzt raus, wenig später humpelte auch Maagard vom Feld. Doch die Hamburger kämpften weiter – Mortensen traf aus spitzem Winkel zum 26:21, Robin Haug hielt stark gegen Büchner und wenig später auch gegen Nationalspieler Renars Uscins (43. Min.). Was der HSVH bis zu diesem Zeitpunkt gegen die heimstarken Hannoveraner zeigte, war ein richtig starkes Spiel.
Beim Stand von 26:21 (45. Min.) traf Mortensen erneut, Tissier fing in der Abwehr einen Ball ab und stellte mit seinem Tor zum 28:21 (46. Min.) die höchste Führung des Spiels her. Hamburg hatte zu diesem Zeitpunkt die Kontrolle über das Spiel und das Momentum auf seiner Seite. Hannover war gezwungen, erneut eine Auszeit zu nehmen.
Doch die Recken gaben nicht auf: In Unterzahl kam Niklas Weller gegen Uscins zu spät, Marius Steinhauser verkürzte auf 24:29. Hannover stellte nun die Abwehr um, ging damit volles Risiko. Sie agierten sehr offensiv und zwangen den HSVH zu Fehlern. Dieser taktische Kniff von Recken-Trainer Christian Prokop wirkte: Steinhauser verkürzte weiter auf 25:29, ein weiterer HSVH-Fehlpass ermöglichte Feise den Treffer zum 26:29. Torsten Jansen reagierte sofort mit einer Auszeit (50. Min.).
Hamburg kämpfte mit den letzten Kräften und hatte kaum noch Wechselmöglichkeiten. Doch Dominik Axmann, der auf der ungewohnten halbrechten Position spielte, tankte sich durch und traf zum wichtigen 30:26 (51. Min.). Noch hatte der HSVH die Nase vor. Doch dann folgte der nächste Schock: Axmann ging ohne Gegnerkontakt zu Boden, schrie vor Schmerz auf und musste vom Feld begleitet werden. Er konnte mit Verdacht auf eine erneute schwere Knieverletzung nicht weiterspielen.
Sichtlich geschockt verlor der HSVH dann den Faden. Hannover verkürzte auf 30:32 (56. Min.), drei Minuten vor Schluss stand es plötzlich 31:32. Robin Haug hatte erst noch abwehren können, aber der Abpraller landete bei den Recken. Dann kam es, wie es kommen musste: Vorne unterlief Leif Tissier ein Fehlpass und Steinhauser traf ins leere HSVH-Tor zum 32:32. Und auch der nächste HSVH-Angriff ging schief: Moritz Sauter verlor den Ball, der dann wieder im leeren Tor einschlug. Hannover führte nun rund 2 Minuten vor dem Schlusspfiff mit 33:32 – die erste Führung überhaupt.
Der HSVH hatte noch mehr als eine Minute Zeit, um zu antworten. Tissier scheiterte dann an Gade, doch auch Hannover konnte seinen nächsten Wurf nicht im weiterhin leeren HSVH-Tor unterbringen, so dass sich noch eine letzte Möglichkeit bot. Auch Casper Mortensens allerletzter Wurf fand rund 15 Sekunden vor dem Ende nicht den Weg ins Tor, Simon Gade konnte abermals parieren. Und so war für die TSV Hannover-Burgdorf die Sensation perfekt: Sie drehten dank ihrer mutigen Abwehrumstellung innerhalb von 13 Minuten einen Sieben-Tore-Rückstand in einen 33:32-Sieg. Die HSVH-Akteure hingegen waren natürlich bedient, sich nach richtig guten 45 Minuten nicht mit einem Sieg beim favorisierten Tabellen-Dritten belohnt zu haben.
Ein bitterer Abend für den HSVH, der lange Zeit auf der Siegerstraße unterwegs war. Verletzungen und schwindende Kräfte kosteten am Ende den Punktgewinn. Doch die Mannschaft zeigte mit dünnem Kader über weite Strecken eine starke Leistung – und wird alles daran setzen, sich im nächsten Spiel zu rehabilitieren. Auch für Trainer Torsten Jansen wurde das sportliche Ergebnis von der Sorge um Dominik Axmann überschattet und er ordnete das Spiel mit gemischten Gefühlen ein: „Glückwunsch zum Sieg an Hannover. Es war ein völliges Wahnsinns-Spiel und die letzten Minuten sind nur so an uns vorbeigerauscht. Wenn eine Mannschaft so zurückliegt und All-in geht, ist die Wahrscheinlichkeit nicht so groß, dass es funktioniert. Aber heute hat es funktioniert, weil sie sich gar keinen Kopf mehr gemacht haben und dann alles gepasst hat. Letztenendes müssen wir uns ohne Zählbares aus Hannover verabschieden. Das ist für uns natürlich bitter, weil wir sonst ein super Spiel gemacht haben. Aber das ist der Sport. Daraus müssen wir lernen und es schnellstmöglich abhaken.“
HAMBURG: El-Tayar (6 Paraden), Haug (2) – Mortensen (9 Tore / 1 Siebenmeter), Tissier (7), Andersen (6), Axmann (4), Magaard (3), Sauter (2), Ilic (1), Valiullin, Weller, Unbehaun (n.e.), Hartwig (n.e.)
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