Toma Gadza auf dem Sprung zum Profi: HSVH bindet 16-jähriges Top-Talent

Der Handball Sport Verein Hamburg hat den 16-jährigen Toma Gadza langfristig an den Club gebunden und ihm einen Anschlussvertrag für den Profikader ausgestellt. Der talentierte Linkshänder, der im rechten Rückraum zuhause ist, bleibt dem HSVH damit für mindestens vier Jahre erhalten und soll schrittweise an den Bundesliga-Kader herangeführt werden. 

Gadza, der ursprünglich aus Kroatien stammt und 2022 vom kroatischen Topclub Zagreb nach Hamburg wechselte, gehört zu den vielversprechendsten Talenten seines Jahrgangs. Als Spieler des Jahrgangs 2008 ist er aktuell zwar noch für die B-Jugend des HSVH spielberechtigt, kommt jedoch bereits regelmäßig für die U19 in der A-Jugend-Bundesliga zum Einsatz und sammelt dort nicht nur Spielpraxis, sondern gehört als jüngster Spieler zu den Leistungsträgern.

Seine Entwicklung verläuft steil – seit seinem Umzug nach Hamburg konnte er beim HSVH nicht nur menschlich punkten, sondern überzeugte auch sportlich mit konstant starken Leistungen. Auch bei Bundesliga-Trainer Torsten Jansen blieb die Entwicklung des jungen Halbrechten nicht unbemerkt und Gadza durfte schon mehrmals im Training der Bundesliga-Mannschaft mitwirken. Der 16-Jährige sieht seine Zukunft in Hamburg und hat deshalb einen Vertrag bis 2029 unterschrieben und will beim HSVH den Schritt in die Bundesliga machen.

Gadza glänzt durch Spielverständnis und seine abgeklärte Art

Das kroatische Talent hat sich nicht nur schnell in Hamburg eingelebt, sondern auch innerhalb des Vereins nahtlos integriert. Neben seiner Treffsicherheit und seinem ausgeprägten Spielverständnis beeindruckt der 1,89 m große Linkshänder besonders durch seine clevere, abgeklärte Art.

In der Saison 2022/23 trug er als eigentlicher U15-Spieler maßgeblich dazu bei, dass die HSVH-U17 erstmalig überhaupt im Finale der Deutschen Meisterschaft stand. In der Spielzeit 2023/24 debütierte er dann im Alter von 15 Jahren bereits für die U19 und mischte als Rechtsaußen in der Jugend-Bundesliga mit. Als jüngster Spieler wurde er auf Anhieb zweitbester Torschütze (106 Tore) seines Teams.

Zuletzt war Gadza mit der U19 im Einsatz und musste sich im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen den HC Erlangen geschlagen geben. Gadza war als B-Jugendlicher gegen seine älteren Mit- und Gegenspieler spielbestimmend auf dem Feld – scheiterte mit der HSVH-U19 aber nach einer knappen Rückspielniederlage gegen den HCE.

Bitter: „Toma gehört zu den größten Talenten seines Jahrgangs – national wie international“

Genau wie Bundesliga-Cheftrainer Jansen sieht auch HSVH-Sportdirektor Johannes Bitter großes Potenzial in Gadza und freut sich, den talentierten Linkshänder auch zukünftig im HSVH-Trikot zu sehen: „Toma gehört ohne Zweifel zu den größten Talenten seines Jahrgangs – national wie international. Er bringt unglaublich gute Voraussetzungen mit und ist in seiner Entwicklung schon sehr weit. Wir sind überzeugt, dass er bei kontinuierlicher Arbeit schon in ein, zwei Jahren auf Herrenhandball-Niveau ankommen und perspektivisch sogar der Profimannschaft helfen kann. Mit der langfristigen Bindung zeigen wir ihm: Du brauchst für deine nächsten Schritte keine Angebote aus dem In- oder Ausland anzunehmen. Wir glauben fest an dich und wollen mit dir gemeinsam diesen Weg gehen. Schule und Ausbildung stehen dabei an erster Stelle, aber wir bieten ihm gleichzeitig ein Top-Umfeld, um sich sportlich bestmöglich zu entwickeln – von der A-Jugend bis in die Bundesliga, inklusive Doppelspielrechten und individueller Förderung.“

Gadza bringt alles mit, um im Handball weit zu kommen, muss aber weiterhin hart für seinen Traum arbeiten, wie Bitter betont: „Natürlich ist es ist kein Selbstläufer, aber ein klarer gemeinsamer Weg, den dieses langfristige Commitment unterstreicht. Wir glauben an ihn als zukünftigen Bundesligaspieler – und die Familie glaubt an uns und weiß, dass Toma hier seinen Weg gehen kann. Das macht uns stolz und zeigt auch, welchen Stellenwert unser Nachwuchs im Gesamtkonzept hat.“

Gadza-Wechsel zum HSVH durch beruflichen Umzug seines Vaters

Dass Gadza 2022 überhaupt beim HSVH landete, wurde nur möglich durch den beruflichen Umzug seines Vaters Tomislav in die Hansestadt, der dann den Kontakt zu HSVH-Co-Trainer Blazenko Lackovic herstellte. „Meine Schwester und ich waren über die Weihnachtsfeiertage hier in Hamburg. Mein Vater fragte dann Blazenko, ob ich ein paar Trainingseinheiten mit der Mannschaft machen könnte, weil ich meine Spielform nicht verlieren wollte. Eigentlich war es nicht das Ziel dieser Trainingseinheiten, für den HSVH zu spielen“, erzählt Toma Gadza seine Geschichte.

„Nach zwei Trainingseinheiten kam Sven Rusbült auf mich zu und sagte mir, dass er mich gerne beim HSV hätte. Ich war überglücklich, dass ein so großer Verein überhaupt Interesse an mir zeigte. Dann bin ich erstmal nach Kroatien zurück und habe dann im März zu meinem Vater gesagt, dass ich für den HSV spielen möchte – und so fing alles an. Dann habe ich über Nacht mein altes Leben zurückgelassen, meine Mutter, meine Schwester, meine Freunde, meinen Verein, mein Zagreb. Und diese wunderschöne Geschichte geht nun schon seit drei Jahren. Hamburg ist meine zweite Heimat geworden und der HSVH meine große Liebe.“

Dualer Weg aus Handball und Schule

Auch Lukas Ossenkopp, der als Anschlusstrainer für die Profis und den Nachwuchs tätig ist und die U21 als Cheftrainer betreut, betont die Bedeutung für den gesamten Nachwuchsbereich: „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, Toma langfristig an unseren Verein zu binden. Er hat in den letzten Jahren sehr starke Leistungen gezeigt – nicht nur in seiner Altersklasse, sondern auch schon als B-Jugendlicher in der A-Jugend-Bundesliga. Er ist deutschlandweit, vielleicht sogar international, ein sehr großes Talent auf seiner Position. Für uns ist das auch eine schöne Bestätigung, dass unser Anschlusskadersystem greift: Wir betreuen unsere Top-Talente intensiv was Trainingsplanung, Schule, Persönlichkeitsentwicklung und vieles mehr angeht. Jetzt wird es darum gehen, ihn in den nächsten Jahren zu einem vollwertigen Bundesligaspieler zu entwickeln. Gleichzeitig steht für ihn auch der schulische Abschluss im Fokus, weil uns dieser duale Weg immer wichtig ist. Insgesamt freue ich mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm – ich glaube, wir werden noch viel Freude an Toma haben.“

Gadza: „Ich bin allen sehr dankbar“

Mit dem Vier-Jahres-Vertrag setzt der Verein ein starkes Zeichen für Kontinuität, Perspektive und Vertrauen. Für den HSVH ist es ein Meilenstein in der gezielten Nachwuchsförderung – und für Toma Gadza der nächste Schritt auf dem Weg in den Profihandball.

Der 16-Jährige, der die Eliteschule des Sports am Alten Teichweg besucht, weiß um die Chance, die nun vor ihm liegt: „Ich bin allen sehr dankbar: Der Schule für all die Hilfe und Unterstützung, und allen hier im Verein, besonders den sportlich Verantwortlichen, dass sie mir die Möglichkeit und die Ehre gegeben haben, hier einen mehrjährigen Vertrag zu unterschreiben. Ich werde immer 200% geben und das entgegengebrachte Vertrauen so gut ich kann zurückzahlen.“