Anschlussvertrag für jungen Ägypter: Mahmoud El-Shobaky kommt nach Hamburg

Der 18-jährige ägyptische Rückraumspieler Mahmoud El-Shobaky erhält einen Anschlussvertrag bis 2028. Der Nachwuchs-Nationalspieler soll in den kommenden Jahren behutsam an den Profikader herangeführt werden und hat seine ersten Schritte im HSVH-Trikot bereits gemacht.

Der Handball Sport Verein Hamburg hat ein vielversprechendes Talent an den Klub gebunden: Der 18-jährige Mahmoud El-Shobaky, erhält einen Anschlussvertrag bis 2028 und soll in den kommenden Jahren schrittweise an den Profikader herangeführt werden. Der 195cm große El-Shobaky, kommt aus Ägypten in den Hamburger Nachwuchs und hat sein Debüt für den HSVH bereits gefeiert.

Athletischer Jugend-Nationalspieler

Der ägyptische Nationalspieler, der im linken Rückraum zuhause ist, wechselte bereits vor der laufenden Saison vom ägyptischen Erstligisten Heliopolis Sporting Club aus der Region Kairo zum HSVH. In Hamburg hat der talentierte Rechtshänder bereits mit der Bundesliga-Mannschaft trainiert und kam auch schon in der A-Jugend-Bundesliga zum Einsatz. In den letzten Wochen wurden die letzten Formalitäten bezüglich seines Visums geklärt, weswegen Shobaky noch einmal nach Ägypten zurück musste. Ab dieser Woche ist der junge Ägypter dann auch offizieller Spieler des HSVH.

„Ich bin in einer Familie und Kultur aufgewachsen, in der Sport eine große Rolle spielt – Handball war immer ein wichtiger Teil meines Lebens“, erzählt der 18-Jährige. „Ich habe mit sechs Jahren angefangen und sofort die Energie, das Teamgefühl und die Intensität des Spiels geliebt.“

Seine größten Stärken liegen im Eins-gegen-eins, seiner Athletik und einen präzisen und vor allem harten Torwurf: „Ich würde sagen, meine größten Stärken sind meine Geschwindigkeit, meine Entscheidungsfindung und meine Fähigkeit, das Spiel zu lesen“, so El-Shobaky. „Ich versuche immer, Intensität und Teamgeist in jede Partie zu bringen und mich technisch wie mental stetig zu verbessern.“

Umzug nach Deutschland ein großer Schritt für El-Shobaky

Für den Schritt nach Deutschland entschied sich der Nachwuchsspieler ganz bewusst: „Deutschland hat eine der stärksten Handballkulturen der Welt – und die Bundesliga ist die beste Liga überhaupt und ein Ziel jedes Handballers. Hier zu spielen, bietet unglaubliche Chancen, sich als Spieler und als Mensch weiterzuentwickeln. Hamburg hat ein professionelles und zugleich unterstützendes Umfeld. Es fühlt sich einfach richtig an, hier den nächsten Schritt zu machen.“

In den ersten Wochen beim HSVH erlebte El-Shobaky viele neue Eindrücke: „Alles war neu – die Kultur, die Sprache, der Spielstil. Aber alle im Verein haben mich herzlich aufgenommen. Ich lerne jeden Tag dazu und genieße die Erfahrung, auf und neben dem Feld.“

Aktuell spielt El-Shobaky zudem für die ägyptische U19-Nationalmannschaft. „Mein Land zu repräsentieren, ist eine große Ehre. Es gibt mir wertvolle Erfahrung, mich auf internationalem Niveau zu messen.“

Dass der Weg zu einem gestandenen Bundesligaspieler ein sehr weiter, weiß auch der junge Ägypter: „Ich will mich ständig verbessern, mir meinen Platz auf dem Feld verdienen und zu einem Spieler heranwachsen, der auf Profiniveau Einfluss nehmen kann. Das erfordert aber Disziplin und Zeit.“

Neben dem Handball arbeitet er derzeit intensiv an der deutschen Sprache. Der 18-Jährige belegt aktuell einen deutschen Sprachkurs in Hamburg, nachdem er in Ägypten bereits seinen Schulabschluss gemacht und an der German University in Kairo ein Studium im Fach General Management begonnen hat. Sein Studium möchte er in Deutschland fortsetzen. Nach Hamburg kam El-Shobaky allein – er bezieht eine WG in Hallennähe gemeinsam mit anderen U19-Spielern des HSVH, was ihm den Start in der neuen Umgebung deutlich erleichtern soll.

Lukas Ossenkopp: „Trauen ihm perspektivisch zu, eine wichtige Rolle einzunehmen“

Lukas Ossenkopp, Nachwuchstrainer des HSVH, Verbindungstrainer zwischen Jugend und Profis sowie Daten- & Performance-Trainer der Bundesliga-Mannschaft, zeigt sich zufrieden über die Verpflichtung von El-Shobaky: „Selbstverständlich freuen wir uns sehr, dass es mit Mahmoud geklappt hat. Er ist ein sehr interessanter Spieler mit großer Dynamik, einem starken Eins-gegen-eins und einem präzisen Wurf. Auch in der Abwehr kann er seinen Mann stehen. Wir geben ihm bewusst alle Zeit der Welt, sich zu akklimatisieren, trauen ihm aber perspektivisch zu, eine wichtige Rolle einzunehmen. Die Umstellung auf das deutsche bzw. europäische Spiel ist groß, daher ist er zunächst in der U19 bestens aufgehoben, ergänzt durch regelmäßiges Training bei den Profis.“

Johannes Bitter: „äußerst vielversprechender Spieler“

Auch Sportdirektor Johannes Bitter zeigt sich erfreut über die Verpflichtung des jungen Ägypters:

„Mahmoud ist ein großes Talent auf seiner Position, und wir sind sehr glücklich, dass wir in den vergangenen Wochen gemeinsam den Wechsel nach Hamburg realisieren konnten. Wir trauen ihm perspektivisch durchaus den Sprung in die Bundesliga zu. Nach dem Jahreswechsel soll er sich zunächst gut in Hamburg einleben, vorrangig mit der A-Jugend trainieren und sich an seinen neuen Verein gewöhnen. Mahmoud steht vor der Aufgabe, sich an ein neues Land, eine neue Kultur und eine neue Spielweise anzupassen. Die Fähigkeiten, die er bislang gezeigt hat – insbesondere seine Explosivität und Dynamik – machen ihn zu einem äußerst vielversprechenden Spieler, der sehr gut zum modernen Handball passt.“

Johannes Bitter bedankt sich stellvertretend für viele Unterstützer rund um den Transfer bei Mannhard Bech, der mit seinem persönlichen Kontakt nach Ägypten die Umsetzung erleichterte.

Dass der eingeschlagene Weg beim HSVH funktionieren kann, zeigt ein jüngeres Beispiel: Toma Gadza, der in diesem Jahr ebenfalls einen Anschlussvertrag erhielt, feierte vor einigen Wochen sein Bundesliga-Debüt – und traf dabei gleich zweimal. Ein Signal dafür, dass die Nachwuchsarbeit der Hamburger Früchte trägt.

Mit Mahmoud El-Shobaky steht nun das nächste große Talent bereit, das den Sprung in den Profibereich schaffen könnte – ein weiterer Baustein in der nachhaltigen Entwicklung des HSVH.