(16:18)
Paraden
Team-Quoten:
34:28-Sieg als perfekte Reaktion: HSVH überzeugt bei den Rhein-Neckar Löwen
Der Handball Sport Verein Hamburg hat am 27. Spieltag der LIQUI MOLY HBL einen eindrucksvollen 34:28-Erfolg bei den Rhein-Neckar Löwen eingefahren. Nach dem schlechten Auftritt im letzten Spiel zeigte die Mannschaft die passende Reaktion und legte offensiv und defensiv eine der besten Saisonleistungen hin. Die Löwen waren klar unterlegen. Beim HSVH erzielte Casper Mortensen 10 Treffer, Johannes Bitter war wichtiger Rückhalt.
Der Handball Sport Verein Hamburg war beim Duell gegen die Rhein-Neckar Löwen vorallem auf Wiedergutmachung aus. Nach dem schwachen Spiel und der verdienten Niederlage am vergangenen Wochenende wollte die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen es sich am Donnerstagabend vor den 3220 Zuschauern in der SAP Arena vor allem selbst beweisen, dass sie es besser kann. Und die Hamburger, die ohne Kapitän Lukas Ossenkopp, Thies Bergemann, Jan Kleineidam und Jonas Gertges angereist waren, traten diesmal viel, viel besser auf, auch wenn die Löwen den besseren Start ins Spiel erwischten. Nach 1:0 (2. Minute) und dem 1:1 durch Frederik Bo Andersen (3.) gingen die Hausherren mit 3:1 in Führung (5.). Ein Drei-Tore-Lauf der Hamburger sorgte dann aber nicht nur für den Ausgleich (3:3, 7.), sondern auch für die erste HSVH-Führung des Tages durch Frederik Bo Andersen (3:4, 8.).
Leif Tissier setzte kurz darauf mit einem schönen Pass Niklas Weller in Szene, der zum 4:5 (11.) traf. Den nächsten Löwen-Angriff konnte dann Johannes Bitter parieren, so dass Tissier nur wenige Sekunden später den Vorsprung auf zwei Tore stellen konnte (4:6, 11.). Immer wieder suchten die Hamburger Weller am Kreis, der dann auch das 5:7 (12.) erzielen konnte. Leider knickte der HSVH-Kapitän nach rund einer Viertelstunde bei einem Anspiel von Philipp Bauer mit dem linken Fuß um und musste humpelnd vom Feld.
Doch auch ohne Weller war der HSVH in dieser Phase das bessere Team, zwang Löwen-Kapitän Andy Schmid mehrfach zu Fehlern und Fehlwürfen, die zu Ballgewinnen der Hamburger führten und die Löwen nicht so recht ins Spiel kommen ließen. Jan Forstbauer war dann gleich zweimal erfolgreich und erhöhte erst auf 6:9 (16.), nachdem er nach einem ersten Fehlwurf eine zweite Wurfchance bekam, und anschließend auf 6:10 (17.). Der HSVH hatte sich plötzlich mit vier Toren abgesetzt, weshalb Löwen-Coach Ljubomir Vranjes die erste Auszeit nahm.
Fünf-Tore-Führung schon vor der Pause
Der HSVH verpasste beim Stand von 6:10 die Chance, sogar auf fünf Tore wegzuziehen, weil Dominik Axmann im Angriff der Ball verloren ging. Erst mit dem Gegenstoß-Treffer von Frederik Bo Andersen zum 7:12 (21.) betrug der Vorsprung erstmals fünf Tore, was die Löwen aber mit einem Doppelschlag von Juri Knorr beantworteten (8:12, 22.; 9:12, 23.). Bis zur Pause trafen dann beide Teams im Wechsel, die letzte Spielminute in Durchgang eins hatte es aber nochmal in sich: Erst erzielte Azat Valiullin mit dem letzten Wurf im Zeitspiel das 14:17 (30.) und Knorr zog 14 Sekunde vor dem Pausenpfiff nach. Diese Zeit reichte dem HSVH für ein weiteres Tor zum 15:18 durch Dominik Axmann und sogar für einen letzten Gegenangriff der Löwen, der mit einem Foul von Casper Mortensen und einem Siebenmeter nach Ablauf der Zeit endete. Da Knorr auch von der Linie erfolgreich war, ging es beim Stand von 16:18 in die Kabine.
HSVH spielt souverän und abgezockt
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit kamen die Löwen besser rein, der HSVH startete in Unterzahl, weil Mortensen noch seine Zwei-Minuten-Strafe aus Halbzeit eins absitzen musste. Nach nur zwei Minuten erzielten die Hausherren das 18:18 (32.), nachdem bei ihnen in Nikolas Katsigiannis der dritte Torwart des Abends zwischen den Pfosten stand, sich mit einer Parade im Spiel anmeldete (32.) und den ersten HSVH-Angriff nach dem Seitenwechsel stoppte. Doch auch Johannes Bitter kam richtig gut aus der Kabine und steuerte in der 34. und 36. Minute zwei Paraden bei, die einen Hamburger 4:0-Lauf ermöglichten, der mit Casper Mortensens Tor zum 18:22 (36.) endete und dem HSVH gleich wieder einen großen Vorteil bescherte. Zwei schnelle Treffer der Löwen zum 19:22 und 20:22 (beide 37.) beantwortete der HSVH mit einem weiteren 3:0-Lauf, bei dem Niklas Weller (38.), Leif Tissier (40.) und Casper Mortensen (41.) den HSVH wieder mit fünf Toren nach vorne brachten. Weller biss sich trotz offensichtlicher Schmerzen am linken Knöchel durch und trug bis zum Ende in Abwehr und Angriff einen großen Teil zum Sieg bei.
Auch nach 45. Spielminuten lag der HSVH noch immer mit drei, vier Toren vorne. Dann folgten vorentscheidende Minuten, in denen die Löwen mehrfach ihren Meister in Johannes Bitter fanden und Weller nach Tissier-Zuspiel zum 23:28 erhöhen konnte. Casper Mortensen, der fehlerlos von der Siebenmeterlinie blieb und 5/5 reinmachte, knallte dann zwar einen Gegenstoß an den Pfosten (48.), aber als Johannes Bitter dann einen Knorr-Siebenmeter abwehren konnte (bei 24:28, 51.), bekam der HSVH noch einen zusätzlichen Schub. Auf Forstbauers Tor zum 24:29 (52.) und Bauers Tor zum 24:30 (54.) folgten jeweils Bitter-Paraden (52. und 54.), so dass Leif Tissier zum 24:31 (55.) treffen und der HSVH sich uneinholbar absetzen konnte. Bis zum Ende fielen auf beiden Seiten schnelle und teils einfache Treffer, das Spiel war aber bereits entschieden und es blieb aber bei einem Sechs-Tore-Vorsprung der Hamburger. Leif Tissier setzte den Schlusspunkt und traf zum 28:34 (60.).
Wichtiges Heimspiel gegen Balingen am Sonntag
Mit dieser bärenstarken Leistung bei den favorisierten Rhein-Neckar Löwen, die am Wochenende noch ein Unentschieden gegen Flensburg holten, hat der HSVH das schwache Spiel gegen Leipzig eindrucksvoll wiedergutgemacht. Die zwei Punkte in Mannheim sind außerdem ein Selbstbewusstseinsschub, der gerade rechtzeitig kommt vor dem Heim-Duell gegen HBW Balingen-Weilstetten am kommenden Sonntag (10.4., 16:05 Uhr, Sporthalle Hamburg). Balingen steht mit 11:39 Punkten auf Rang 17, dem ersten Abstiegsplatz. Der HSVH steht in der Tabelle mit 22:28 Punkten auf Rang 10. Mit einem Sieg gegen Balingen könnten die Hamburger einen entscheidenden Schritt machen, um wohl alle Abstiegssorgen ad acta zu legen, auch wenn rein rechnerisch noch nichts entschieden ist.
Ich bin sehr, sehr zufrieden heute und freue mich sehr für die Mannschaft. Besonders nach der ernüchternden Niederlage letzten Sonntag, wo vieles nicht gepasst hat. Da hat heute eine ganze Menge mehr gepasst, insbesondere das Miteinander und der absolute Wille. Es freut mich, dass die Mannschaft an solchen Situation wächst und nicht den Kopf hängen lässt. Torsten Jansen
SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Bitter (14 Paraden), Vortmann – Mortensen (10 Tore/5 Siebenmeter), Weller (5), Forstbauer (5), Tissier (4), Axmann (3), Andersen (3), Bauer (2), Schimmelbauer (1), Valiullin (1), Theilinger, Späth, Wullenweber (n.e.)
Johannes Bitter:
Paraden