(16:8)
Tore
Team-Quoten:
Auswärtsspiel mit Schreckmomenten: HSVH unterliegt beim THW Kiel mit 22:29
Der Handball Sport Verein Hamburg hat am Sonntagnachmittag beim THW Kiel verloren. Die Kieler setzten sich gegen dezimierte Hamburger ungefährdet mit 29:22 durch. Schon nach der ersten Halbzeit, in der sich Sander Sagosen und Dominik Axmann verletzten, führte der Rekordmeister mit acht Toren. Casper Mortensen war mit 10 Treffern bester Werfer des Spiels, Manuel Späth feierte sein 500. Spiel.
Am 32. Spieltag der LIQUI MOLY HBL blieb der Handball Sport Verein Hamburg bei seinem Auswärtsspiel beim THW Kiel ohne Chance und unterlag dem Rekordmeister mit 22:29. Erstmals seit dem Neustart trat der HSVH beim Kieler Rekordmeister an und musste dabei ohne Leif Tissier, Nicolai Theilinger, Azat Valiullin, Finn Wullenweber, Thore Feit und Jan Forstbauer auskommen. Der angeschlagene Forstbauer saß zwar immerhin auf der Bank, konnte aber nicht mitwirken. Trainer Torsten Jansen musste deshalb im Rückraum viel improvisieren – besonders als dann schon früh im Spiel auch noch Dominik Axmann verletzt vom Feld musste. Dafür standen erneut auch zwei A-Jugendliche im Kader: der 19-jährige Max Niemann, der schon beim Spiel in Hannover seinen Mann gestanden hatte, und der 18-jährige Jannis Schnitter, der in der fast ausverkauften Wunderino Arena vor 10.285 Zuschauern sein erstes Bundesliga-Spiel absolvierte.
Sein drittletztes Bundesliga-Spiel absolvierte hingegen Manuel Späth. Der Routinier beendet nach der Saison seine Karriere und hatte trotz der Niederlage etwas zu feiern: Späth absolvierte in der Wunderino Arena sein 500. Bundesliga-Spiel und steigt damit in einen kleinen Kreis von Spielern auf, die 500-mal in der Bundesliga auf der Platte standen. Gegen den TVB Stuttgart am kommenden Donnerstag (19.05 Uhr, Barclays Arena) und am letzten Spieltag gegen den TBV Lemgo sollen noch zwei Spiele hinzukommen.
Verletzungen überschatten erste Halbzeit – THW führt klar
Der THW kam besser ins Spiel, auch wenn in der Anfangsphase nur wenig Tore fielen. Der HSVH traf noch in der 1. Minute durch Casper Mortensen zum 0:1. Doch dann tat sich der HSVH offensiv unheimlich schwer, kam kaum zu guten Abschlüssen und nur der THW war offensiv erfolgreich und stellte auf 4:1. Erst in der 12. Spielminute gelang dem HSVH der zweite Treffer, als Mortensen beim Stand von 4:1 an die Siebenmeterlinie trat und gegen seinen Landsmann Niklas Landin verwandelte. Kurz zuvor hatte Landin schon einen Mortensen-Siebenmeter vereitelt (9.).
Ein besonderer Schreck, der anschließend den gesamten Tag überschattete, ereignete sich in der 9. Spielminute, beim Stand von 3:1: THW-Spielmacher Sander Sagosen musste schwer verletzt vom Feld getragen werden und wird dem THW möglicherweise lange fehlen. Nach der Verletzung von Hendrik Pekeler kommt der Ausfall eines weiteren Leistungsträger für den THW in der Woche vor dem Champions-League-Final-Four zur Unzeit. Und nur zwei Angriffe später lag auch ein Hamburger am Boden: Dominik Axmann knickte bei einer Angriffsaktion mit dem rechten Fuß um und konnte ebenfalls mit einem geschwollenen Knöchel und lädierten Außenbändern nicht weiterspielen. Eine genaue Diagnose steht allerdings noch aus.
Nachdem Hamburg in der 12. Minute das zweite Tor gelang, schien der Knoten kurzzeitig geplatzt zu sein: Beim Stand von 5:2 erzielten die Gäste gleich drei Tore am Stück und konnten durch zwei Mortensen-Treffer und ein Tor von Jan Kleineidam zum 5:5-Ausgleich einwerfen. Es war aber nur ein kleines Zwischenhoch des HSVH. Der THW drehte dann wieder auf und setzte sich wieder ab. Beim 9:5 (20.) durch Alt-Meister Bjarte Myrhol, den die Kieler in der vergangenen Woche bis zum Saisonende nachverpflichtet hatten, waren die Gastgeber erstmals mit vier Toren vorne und erhöhten kurz darauf sogar auf 11:6 (22.) und dann auf 13:7 (25.). Und weil der HSVH auch in den Schlussminuten der ersten Hälfte kein Offensivglück hatte und für zwei Ballverluste in Unterzahl mit schnellen Gegenstößen bestraft wurde, konnte der THW seine Führung bis zur Pause sogar auf acht Tore hochschrauben. Beim Stand von 16:8 war Halbzeitpause.
Jens Vortmann hilft dem HSVH
Dass der HSVH am heutigen Tage keinen Acht-Tore-Rückstand in Kiel aufholen würde, stand zur Pause eigentlich bereits fest. Dennoch wollten sich die Hamburger weiter bestmöglich präsentieren, bekamen aber immer wieder die individuelle Klasse der Kieler zu spüren. In der zweiten Halbzeit ging der HSVH rein nach Toren zwar sogar als Sieger vom Feld (Erste Halbzeit: 16:8; zweite Halbzeit: 13:14), zu keinem Zeitpunkt gelang es dem Jansen-Team aber, das Spiel noch einmal offener zu gestalten. Jens Vortmann hütete in den zweiten 30 Minuten das Hamburger Tor und konnte seiner Mannschaft mit 7 Paraden und eine bärenstarken Quote von 39 Prozent dabei helfen, das Ergebnis am Ende zumindest respektable zu gestalten.
Der THW startete nämlich auch in die zweite Halbzeit mit Vollgas und erhöhte den Vorsprung mit dem Tor zum 19:9 (35.) erstmals auf zehn und wenig später sogar auf zwölf Treffer, als Rune Dahmke zum 22:10 (41.) traf. Vortmann sammelte dann vor allem in der letzten Viertelstunde seine Paraden und nahm sogar freie Würfe der Kieler weg. So konnte der HSVH seinen Rückstand nach und nach etwas verkürzen. Niklas Weller traf nach Vortmann-Parade zum 25:16 (47.) und brachte den HSVH erstmals wieder mit weniger als zehn Toren in Rückstand.
Beim THW hütete in der Schlussphase dann Dario Quenstedt das Tor, nachdem Niklas Landin beim Zurücklaufen gestürzt war, was den Zuschauern nach den Erfahrungen aus der ersten Hälfte ebenfalls einen kurzen Schrecken eingejagt hatte. Landin hatte sich zum Glück nicht verletzt, blieb aber trotzdem auf der Bank. Beim HSVH gab Trainer Jansen in der Schlussphase den beiden U19-Spielern Niemann und Schnitter Spielzeit und beide brachten sich mit guten Aktionen ein. Niemann spielte in der Abwehr, erzielte ein Tor zum 24:14 (46.) und setzte Thies Bergemann vor dem 29:21 (57.) schön in Szene und Schnitter holte einen Siebenmeter raus, den Niklas Weller zum 28:20 (56.) versenkte.
Beim Stand von 29:22 bekam der THW dann in der Schlussminute noch einen Siebenmeter zugesprochen, der über den Endstand entscheiden sollte. Da Magnus Landin den Ball aber nicht an Jens Vortmann vorbeibringen konnte, blieb es beim Sieben-Tore-Abstand und beim 29:22.
Ich bin heute unglaublich stolz auf die Leistung meiner Mannschaft. Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir hier heute zwei Punkte holen. Wir haben trotz unserer vielen Ausfälle alles reingeworfen und bis zum Schluss alles gegeben. Das wurde am Ende belohnt. Torsten Jansen
SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Bitter (4 Paraden), Vortmann (7) – Mortensen (10 Tore / 4 Siebenmeter), Weller (4 / 1), Bauer (2), Kleineidam (2), Bergemann (2), Niemann (1), Ossenkopp (1), Andersen, Gertges, Späth, Axmann, Schimmelbauer, Schnitter, Forstbauer (n.e.)
Casper Mortensen:
Tore