(13:12)
Tore
Wurfquote
Team-Quoten:
HSVH verliert sein erstes Auswärtsspiel der Saison mit 27:30 bei der MT Melsungen
Der Handball Sport Verein Hamburg musste am Donnerstagabend eine 27:30-Niederlage gegen die MT Melsungen hinnehmen. Nach einer Vier-Tore-Führung gab der HSVH das Spiel wieder aus der Hand und musste am Kreis improvisieren, weil Niklas Weller gesperrt war und Andreas Magaard nach 20 Minuten verletzt vom Feld musste.
Am 2. Spieltag der LIQUI MOLY HBL bestritt der HSVH sein erstes Auswärtsspiel in der neuen Spielzeit. Bei der MT Melsungen unterlagen die Hamburger mit 27:30 und mussten sich trotz einer guten Leistung in der ersten Halbzeit ohne Punkte auf den Weg zurück nach Hamburg machen. Nach zwei Spieltagen stehen die Hamburger nun mit 0:4 Punkten da, können aber auf die Leistung gegen Melsungen aufbauen, um dann am kommenden Sonntag im Duell mit dem Tabellenletzten GWD Minden (11.09.22, 16:05 Uhr, Barclays Arena) den ersten Saisonsieg ins Visier zu nehmen.
HSVH kann Führung nicht in die Pause bringen
Auch ohne Kapitän Niklas Weller trat der HSVH selbstbewusst bei der MT an und kam mit viel Tempo ins Spiel. Nach einem frühen Drei-Tore-Lauf (Mortensen, Magaard und Baijens) lag der HSVH in der 9. Minute schon mit 5:2 in Führung. Melsungen unterliefen in der Anfangsphase auffällig viele technische Fehler und das Schiedsrichter-Duo pfiff zahlreiche Angriffe der Melsunger ab. So konnte der HSVH den Vorsprung bei 4:8 (14.) sogar auf vier Tore ausbauen, bevor dann auch den Hamburgern drei einfache Fehler und ein Pfostentreffer unterliefen und Melsungen auf 7:8 verkürzen konnte.
In der 21. Spielminute ereignete sich dann ein Schreckmoment auf Hamburger Seiten, der das Spielgeschehen stark beeinflussen sollte: Melsungens André Gomes fiel bei einem Wurfversuch in das Bein von Andreas Magaard, der sich Gomes im Abwehrzentrum in den Weg stellte und sich dabei am Knie verletzte. Magaard blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen und musste das Feld verlassen. Ohne Weller und ohne Magaard hatte der HSVH nun nur noch Thore Feit als etatmäßigen Kreisläufer mit an Bord, der aber nach längerer Krankheits- und Verletzungspause erst kürzlich wieder voll ins Mannschaftstraining eingestiegen war. So mussten vorerst Dominik Axmann und Tobias Schimmelbauer auf der für sie ungewohnten Position am Kreis ran.
Das Offensivspiel der Hamburger erlitt so zum Ende der ersten Halbzeit einen Bruch, technische Fehler und misslungene Anspiele häuften sich. Melsungen wusste das zu nutzen und kam immer besser ins Spiel. So stand es nach 22 Minuten 9:9 und die Rothenbach-Halle fing durch den Ausgleichstreffer und den folgenden Führungstreffer zum 10:9 so richtig an zu kochen. Zwar stellte der HSVH dann durch einen Mortensen-Treffer und einen Doppelschlag des heute fehlwurflosen Frederik Bo Andersen noch einmal auf 10:12 (28.), gab diese Führung aber bis zur Pause auch wieder aus der Hand. Beim Halbzeitpfiff stand es 13:12 für die MT.
Hamburg macht zu viele Fehler
Nach der Pause traute Trainer Torsten Jansen seinen Augen kaum: Innerhalb von etwas mehr als 2 Minuten erzielte Melsungen drei Treffer und ging mit 16:12 nach vorne, die Hamburger schenkten den eigenen Ballbesitz dreimal in nacheinander in nur wenigen Sekunden weg. Jansen knallte sofort die Auszeit-Karte auf den Tisch (der neue Auszeit-Buzzer verweigerte bei diesem Spiel noch den Dienst), stellte sein Team neu ein.
Doch der HSVH berappelte sich nur kurz, stellte das Ergebnis noch einmal auf 17:15 (36.), bevor eine wilde Phase begann, in der dem HSVH offensiv kaum etwas gelang und die MT bei den Gegenstößen ihre Klasse zeigte und die Gäste eiskalt abstrafte. Der HSVH war bei 19:15 mit vier Toren hinten, als Jacob Lassen mit einem Wurfversuch an der Latte scheiterte und Jansen einen Wechsel im Tor vornahm. Ivan Budalic ersetzte den glücklosen Johannes Bitter (2 Paraden) und kam zu seinem ersten richtigen Bundesliga-Einsatz, nachdem er gegen Flensburg nur für einen Siebenmeter ins Tor durfte. Budalic konnte aber nichts daran ändern, dass Melsungen sogar auf sechs Tore davon zog (22:16, 41.), verhinderte dann aber durch zwei Paraden beim Stand von 23:18 Schlimmeres.
Auch in der 49. Minute war Melsungen noch mit 25:19 in Führung und wähnte sich schon auf dem sicheren Weg zum Sieg. Jansen brachte nun Thore Feit, der direkt nach seiner Einwechslung seinen ersten Bundesliga-Treffer erzielte und das Kreisläufer-Spiel des HSVH aufwertete.
Und das Spiel wurde dann tatsächlich noch einmal spannend, weil der HSVH mit Anbruch der letzten zehn Spielminuten einen 4:0-Lauf startete und bis zur 53. Minute auf 26:24 aufschloss. Dani Baijens hatte zuvor mehrfach gegen MT-Keeper Nebojsa Simic das Nachsehen, obwohl er sich in gute Wurfpositionen gebracht hatte. Der HSVH war dennoch wieder dran und schaffte sogar das Tor zum 27:26 (55.), das Casper Mortensen aus einem Gegenstoß erzielte. Dem HSVH gelang per Siebenmeter auch noch das Tor zum 28:27, Melsungen musste aber nicht mehr ernsthaft zittern, weil der HSVH dann bis zum Abpfiff torlos blieb und auf das 29:27 (58.) durch Ivan Martinovic keine Antwort mehr hatte.
Das Spiel endete mit 30:27 und der HSVH ärgerte sich über zu viele vergebene Würfe und die vielen einfachen Ballverluste (21 technische Fehler standen in der Statistik), durch die sich der HSVH selbst der Siegchance beraubte, auch wenn die MT sich an diesem Abend durchaus Schwächephasen leistete.
SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Bitter (2 Paraden), Budalic (4) – Mortensen (8 Tore / 3 Siebenmeter), Andersen (5), Baijens (4), Feit (2), Valiullin (2), Tissier (2), Lassen (2), Magaard (1), Theilinger (1), Schimmelbauer, Axmann, Unbehaun (n.e.)
Frederik Bo Andersen:
Tore
Wurfquote