(21:14)
Tore
Wurfquote
Team-Quoten:
28:40-Auswärtsniederlage in Kiel: Souveräner THW lässt HSVH keine Chance
Der Handball Sport Verein Hamburg hat am Sonntagnachmittag mit 28:40 beim deutschen Rekordmeister THW Kiel verloren. Nur in den ersten Minuten war das Spiel ausgeglichen, dann setzte sich der ungeschlagene Tabellenführer dank einer souveränen Leistung immer weiter ab und war am Ende auch in der Höhe der verdiente Sieger.
Nach drei Siegen in Serie musste der Handball Sport Verein Hamburg am heutigen Sonntag beim THW Kiel seine dritte Saisonniederlage hinnehmen. Vor 10.285 Zuschauern in der Wunderino Arena in Kiel machte der THW schon in der ersten Halbzeit klar, dass es für die Hamburger bei diesem Duell nichts zu holen gibt. Zu stark, zu abgeklärt und zu konsequent präsentierte sich der THW, der ohne die beiden langzeitverletzten Leistungsträger Sander Sagosen und Hendrik Pekeler antreten musste. Die Hamburger mussten schon früh auch die leisesten Hoffnungen auf eine Überraschung begraben und stehen nun nach dem 6. Spieltag mit einem ausgeglichenen Punktverhältnis von 6:6 auf dem 9. Platz der LIQUI MOLY HBL. Der THW führt weiterhin mit 12:0 Punkten und einem beeindruckenden Torverhältnis von +59 die HBL-Tabelle an.
Schon in der ersten Halbzeit zieht der THW davon
Die Hamburger, bei denen weiterhin Andreas Magaard und Leif Tissier fehlten, kamen eigentlich sogar ganz gut ins Spiel. Die ersten Angriffe fanden allesamt ihren Weg ins Tor, doch nicht nur Casper Mortensens Siebenmetertor zum 0:1 (1.) konnten die Kieler umgehend beantworten, sondern auch die folgenden HSVH-Treffer. In der siebten Minute fiel das 4:4, als ein Wurf von Harald Reinkind an die Latte knallte und von Johannes Bitters Rücken ins Tor sprang. Dani Baijens konnte dann wieder auf 4:5 (7.) erhöhen, bevor es dem HSVH gelang, einen THW-Angriff durch einen Block zu stoppen. Niklas Weller bekam so die Chance, Hamburg erstmals mit zwei Toren in Führung zu bringen – und er traf zum 4:6 (8.) nachdem ihn Jacob Lassen am Kreis in Szene gesetzt hatte.
Es dauerte dann allerdings nur etwas mehr als eine Minute, bis der THW wieder ausgleichen konnte und nach der Führung griff. Nach dem Kieler 5:6 (9.) war dann Welttorhüter Niklas Landin erstmals zur Stelle und parierte einen Wurf von Dani Baijens, so dass die Gastgeber im Gegenzug das 6:6 (10.) durch Harald Reinkind erzielen konnten. In der 13. Minute ging der THW dann erstmals in Führung: Der ehemalige HSV-Star Domagoj Duvnjak erzielte gegen seinen alten Team-Kollegen Johannes Bitter das 8:7. Casper Mortensen hatte kurz zuvor auf der Gegenseite nur den Pfosten getroffen und scheiterte dann auch noch ein zweites Mal am Gebälk, so dass der THW mit seinem nächsten Angriff auf 9:7 (15.) erhöhen konnte. Azat Valiullin verkürzte zwar noch einmal auf 9:8 (16.), auf Seiten des HSVH feuerte aber Thies Bergemann einen Gegenstoß über das Tor und Niklas Landin hielt gleich doppelt: erst gegen Valiullin und dann gegen Lassen, was dazu führte, dass der Rekordmeister auf 10:8 (17.) und 11:8 (18.) stellen konnte.
Nach 18 Minuten schickte HSVH-Trainer Torsten Jansen Ivan Budalic für den bis dato glücklosen Johannes Bitter (1 Parade) ins Tor. Budalic konnte zwar sofort den ersten Wurf auf sein Tor spektakulär abwehren, hatte in der Folge aber auch nicht mehr Glück als Bitter. Als dann auch noch Dani Baijens bei einem Wurf das Pfostenpech ereilte, markierte Kiel das 13:9 (21.) und war erstmals mit vier Toren in Führung. Zwei Minuten später beim 15:10 (23.) sogar mit fünf. Nach einer Zeitstrafe gegen Valiullin konnte der HSVH dann in Unterzahl einen Kieler Doppelschlag nicht verhindern und Karl Wallinius brachte den THW mit 18:12 (27.) nach vorne.
Mit einem Rückstand von sieben Treffern ging der HSVH dann in die Kabine. Auch wenn den Kielern auch nicht alles gelang, waren sie doch das viel dominantere Team. Nur weil Patrick Wiencek in der letzten Minute von Durchgang eins nur den Pfosten traf, blieb es beim Halbzeitstand von 21:14.
Kiel dominiert auch nach der Pause
Die zweite Halbzeit begann dann mit Verzögerung. Wegen eines Notarzteinsatzes in der Wunderino Arena gingen die Spieler noch einmal kurz zurück in die Kabinen, so dass der zweite Durchgang erst mit rund 30 Minuten Verzögerung angepfiffen werden konnte. Nach Wiederanpfiff gehörte das erste Tor dem THW, der nun für die Acht-Tore-Führung sorgte (22:14, 31.). In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit war jetzt auch endlich Johannes Bitter zur Stelle und wehrte gleich drei THW-Würfe in nur wenigen Minuten ab. Doch da sich der HSVH, bei dem ab der 33. Minute Max Niemann zu seinem ersten Saisoneinsatz kam, im Angriff immer weiter an Kiel-Keeper Niklas Landin die Zähne ausbiss, konnten die Hamburger den Abstand nicht verkürzen. Sie sahen sich stattdessen nach rund 40. Spielminuten sogar mit zehn Toren im Hintertreffen. Petter Øverby hatte da zum 26:16 für den THW getroffen.
Doch nicht nur den Hamburgern, sondern auch den Kielern unterliefen mehrfach technische Fehler oder Fehlpässe, die zu einfachen Ballverlusten führten. Casper Mortensen verkürzte bei 27:19 (45.) noch einmal auf acht Tore. Als der THW dann aber beim Stand von 30:22 gleich viermal in Folge traf, stand ein absolut uneinholbares 34:22 (52.) auf der Anzeigetafel.
Der HSVH steckte natürlich trotzdem nicht auf, es blieb aber bis zum Ende immer bei mindestens zehn Toren Vorsprung und durch einen Kieler Doppelschlag in der letzten Spielminute endete das Spiel bei 40:28 mit einem Zwölf-Tore-Abstand. Der starke Niklas Landin konnte sich am Ende über 17 Paraden freuen, die Hamburger Torhüter kamen zusammen auf 6.
HSVH reist Donnerstag nach Hannover
Für den HSVH sind diese 40 Gegentore die höchste Anzahl an Gegentreffern, die sie seit ihrem Aufstieg in die HBL hinnehmen mussten (bisher maximal 34). Der THW war schlicht und ergreifend eine Nummer zu groß für das HSVH-Team, das gegen andere Gegner seine Punkte holen muss.
Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich am kommenden Donnerstag. Da ist der HSVH Gast bei der TSV Hannover-Burgdorf (6.10.22, 19:05 Uhr), die die Hamburger allerdings ebenfalls vor eine richtig harte Prüfung stellen werden. Die Recken sind in dieser Saison hervorragend in Form, haben richtig gute Leistungen gezeigt und in sechs Spielen erst zwei Niederlagen erlitten: eine gegen die SG Flensburg-Handewitt und eine (sehr knappe!) gegen den THW Kiel.
SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Bitter (5 Paraden), Budalic (1) – Weller (7 Tore), Mortensen (7 Tore / 2 Siebenmeter), Andersen (6), Valiullin (4), Baijens (2), Lassen (2), Theilinger, Schimmelbauer, Feit, Axmann, Bergemann, Niemann
Niklas Weller:
Tore
Wurfquote