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Tore
Wurfquote
Team-Quoten:
HSVH verzweifelt an Recken-Keeper Ebner und verliert mit 27:28 in Hannover
Der Handball Sport Verein Hamburg musste am Donnerstagabend eine ärgerliche 27:28-Niederlage bei der TSV Hannover-Burgdorf einstecken. Die Hamburger hatten in der ersten Halbzeit schon mit fünf Toren geführt, bissen sich dann aber am eingewechselten Domenico Ebner die Zähne aus. Casper Mortensen war mit 8 Treffern bester Hamburger Torschütze.
Am 7. Spieltag der LIQUI MOLY HBL kehrt der Handball Sport Verein Hamburg ohne Punkte nach Hamburg zurück. Beim Auswärtsspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf unterlagen die Hamburger vor 3.602 Zuschauern in der ZAG Arena mit 27:28, obwohl sie den Beginn des Spiels dominiert und sich schon vor der Halbzeitpause eine Führung von fünf Toren herausgespielt hatten. Doch trotz deutlich schwächerer zweiter Halbzeit war bis zum Schluss ein Punktgewinn möglich, Hannover hatte aber das glücklichere Ende, weil Torwart Domenico Ebner auch in der Schlussphase entscheidende Bälle parierte.
HSVH in erster Halbzeit überlegen
Gleich von Beginn an war der HSVH bei diesem Auswärtsspiel zur Stelle. Die Hamburger wollten es gegen den Tabellen-Achten aus Hannover besser machen als am Wochenende gegen den THW Kiel. Diesmal fehlten neben Andreas Magaard und Leif Tissier auch Max Niemann, so dass Lukas Ossenkopp wieder mit im Kader war.
Hannover konnte zwar mit 2:0 in Führung gehen, drei Hamburger Treffer innerhalb einer Minute drehten dann aber das Ergebnis und Hamburg war in der 5. Minute mit 2:3 vorne. Auch Johannes Bitter kam gut ins Spiel und hatte noch dazu Unterstützung von Pfosten und Latte. Auch wenn der Hamburger Keeper rein statistisch in der 14. Spielminute erst seine zweite Parade beisteuern konnte, so war er doch sehr präsent, bei etlichen Würfen zumindest mit der Hand am Ball oder zwang die Schützen der Recken zu ungenauen Würfen. Der HSVH ging so nach 16 Minuten mit 9:6 in Führung. Frederik Bo Andersen lief nach einem Ballgewinn durch Jacob Lassen alleine auf Recken-Keeper Dario Quenstedt zu und verwandelte.
Dann nahm Hannover die erste Auszeit, weil der HSVH immer dominanter wurde. Doch die Gäste bauten den Vorsprung danach sogar noch aus. Zwar traf Jacob Lassen erst nur die Latte (17.) und der HSVH musste nach Zwei-Minuten-Strafe gegen Tobias Schimmelbauer in Unterzahl agieren, durch eine Bitter-Parade, einen weiteren Pfostentreffer der Recken und einen Steal von Casper Mortensen vergrößerte der HSVH seinen Vorsprung aber auf 7:11 (19.).
Das Spiel wandelte sich dann zunehmend, als TSV-Coach Christian Prokop ab der 20. Spielminute beim Stand von 9:12 Domenico Ebner statt Dario Quenstedt zwischen die Pfosten schickte. Ebner konnte gleich nach seiner Einwechslung einen schwachen Wurf von Azat Valiullin parieren (21.) und trumpfte schon bis zur Halbzeitpause groß auf. Lediglich zwei Treffer gelangen dem HSVH noch bis zum Pausenpfiff.
Frederik Bo Andersen konnte noch auf 9:13 (22.) erhöhen und Jacob Lassen auf 9:14 (24.), bevor Ebner seinen Kasten vernagelte. Die Hamburger erspielten sich kurz noch einmal ein Fünf-Tore-Polster, das aber schnell wieder dahinschmolz. Andersen scheiterte dann gleich dreimal in Folge mit seinen Wurfversuchen: einen Ball knallte er nur ans Lattenkreuz und zweimal verlor er das Duell gegen Ebner. So konnte Hannover bis zur Pause auf 12:14 verkürzen. Ebner ging mit einem sensationellen Wert von 75% gehaltenen Bällen (6 Paraden) in die Halbzeitpause.
Eigene Fehler kosten HSVH den Sieg
In die zweite Halbzeit startete der HSVH in Unterzahl, weil Casper Mortensen für sein Meckern bei der letzten Aktion des ersten Durchgangs eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte. Außerdem schickte Torsten Jansen nun Thies Bergemann für Andersen auf die Platte. Nach einer Bitter-Parade gleich nach Wiederanpfiff nutzte Dani Baijens die Chance, um auf 12:15 (31.) zu erhöhen. Hannover verkürzte aber schnell auf 14:15 und schaffte dann in der 37. Minute erstmals seit der Anfangsphase wieder den Ausgleich. Nachdem Ebner einen Wurf von Dominik Axmann entschärft hatte, traf Ilija Brozovic für die Recken zum 16:16 (37.).
Die Hamburger hatten im Duell mit Ebner immer und immer wieder das Nachsehen, kamen aber auch nicht oft genug in vielversprechende Wurfpositionen, was Ebner in die Karten spielte. Auch das Kreisspiel des HSVH hatten die Recken am heutigen Abend weitestgehend im Griff und Niklas Weller kam erst in der 47. Minute erstmals zu einer guten Wurfchance, die Ebner aber zunichte machte. Hannover führte zu diesem Zeitpunkt mit 21:19, weil der HSVH in dieser Phase offensiv den Faden verlor, viele Fehler machte und den Ball viel zu leicht aus der Hand gab.
So lief der HSVH den Recken in der 50. Minute bei 24:21 mit drei Toren hinterher, als Jogi Bitter sein Team mit einer wichtigen Parade zurück ins Spiel holte. Thies Bergemann (51.) und Casper Mortensen (53.) trafen dann, stellten auf 24:23 und hielten das Spiel völlig offen. Hannover erzielte dann trotz starker Abwehrarbeit des HSVH und angezeigtem Passiv-Zeichen der Schiedsrichter im zweiten Versuch mit einem Wurf über den Block das etwas glückliche 25:23 (54.).
HSVH geht kurz vor Schluss nochmal in Führung
Nach Bitters nächster wichtiger Parade gegen einen freien Wurf von Linksaußen Hannes Feise trug sich Niklas Weller dann erstmals in die Torschützenliste ein und markierte das 26:25 (56.). Casper Mortensen konnte dann zum 26:26 ausgleichen, weil Marian Michalczik im folgenden Recken-Angriff das Tor verfehlte. Und als Bitter auch noch den darauffolgenden Angriff der Hannoveraner vereitelte, ging der HSVH durch Thies Bergemann sogar noch einmal kurz vor Schluss mit 27:26 (57.) in Führung.
Doch im entscheidenden Duell hatte wieder Domenico Ebner die Nase vorn: Nach Hannovers Ausgleich zum 27:27 spielte der HSVH Niklas Weller am Kreis an, doch Ebner wehrte den Wurf des Hamburger Kapitäns rund anderthalb Minuten vor Schluss ab. Der HSVH verpasste so die erneute Führung. Hannover gelang im Gegenzug das 28:27. Auch die allerletzten Angriffsbemühungen führten nicht mehr zu einem weiteren HSVH-Tor, der letzte Wurfversuch der Hamburger endet ebenfalls bei Ebner. Der HSVH kehrt so mit einer 27:28-Niederlage zurück nach Hamburg und hat diese zu großen Teilen den 15 Paraden von Domenico Ebner (in nur 40 Spielminuten) zu verdanken, der auf eine bärenstarke Quote von 52% gehaltener Bälle kam.
Durchatmen in der Länderspielpause
Die Hamburger stehen nun mit 6:8 Punkten weiterhin im Mittelfeld der Tabelle, während Hannover mit jetzt 10:4 Punkten einen Sprung nach oben macht. Da der HSVH an diesem Spieltag schon am Donnerstag im Einsatz war und da am folgenden Wochenende Länderspielpause ist, gönnt Trainer Jansen seinem Team nach einer Regeneration-Einheit am Freitag drei freie Tage und bittet seine Spieler erst am Dienstag wieder in die Trainingshalle.
Dann beginnt die Vorbereitung auf das Pokalspiel am 19.10. (20:00 Uhr) beim Drittligisten TuS Fürstenfeldbruck. Das nächste Ligaspiel findet am 23.10. statt: Dann ist der VfL Gummersbach zu Gast in der Sporthalle Hamburg (16:05 Uhr).
SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Bitter (9 Paraden), Budalic – Mortensen (8 Tore / 4 Siebenmeter), Andersen (5), Axmann (4), Bergemann (3), Baijens (3), Lassen (2), Valiullin (1), Weller (1), Theilinger, Schimmelbauer, Ossenkopp (n.e.), Feit (n.e.)
Casper U. Mortensen:
Tore
Wurfquote