(21:18)
Tore
Assists
Wurfquote
Team-Quoten:
HSVH schlägt Rhein-Neckar Löwen: Sensationeller 40:37-Sieg vor Top-Kulisse
Der Handball Sport Verein Hamburg hat sich am 10. Spieltag der LIQUI MOLY HBL mit einer restlos überzeugenden Leistung gegen den favorisierten Tabellenzweiten Rhein-Neckar Löwen durchgesetzt. Angefeuert von 5.702 euphorischen Zuschauern spielte der HSVH leidenschaftlich und konzentriert und war auch im dritten Spiel gegen die Löwen seit dem Erstliga-Aufstieg verdienter Sieger.
Mit einer sensationellen Leistung hat der Handball Sport Verein Hamburg am Sonntagnachmittag einen spektakulären Heimsieg geholt. Gegen die Rhein-Neckar Löwen ging der HSVH früh in Führung, geriet nur kurz in Rückstand und eilte den Löwen dann, angeführt von einem überragenden Jacob Lassen, in der zweiten Halbzeit davon. Der Tabellenzweite aus Mannheim, der in dieser Saison bisher erst zwei Punkte abgegeben hatte, zog gegen die Hamburger Mannschaft in Verbindung mit dem lautstarken Hamburger Publikum den Kürzeren. 5.702 Zuschauer in der Barclays Arena waren begeistert und sorgten für die höchste Zuschauerzahl der bisherigen Saison.
Durch diesen 40:37-Erfolg verbessert sich der HSVH auf Rang 8 und holte sich im dritten Aufeinandertreffen mit den Löwen seit dem Aufstieg in die 1. Liga den dritten Sieg. Die Rhein-Neckar Löwen waren schon in der vergangenen Saison der „Lieblingsgegner“ des HSVH: gegen keine Mannschaft hatte der HSVH in seiner Premierensaison in der Bundesliga eine bessere Bilanz zu verzeichnen (2 Siege, +11 Tore). Diese kleine Siegesserie hat durch den erneuten Erfolg nun weiter Bestand.
Johannes Bitter sofort zur Stelle, HSVH gleich in Führung
Das Spiel begann für den HSVH, bei dem nur die beiden Langzeitverletzten Jens Vortmann und Leif Tissier fehlten, gleich optimal. In der 5. Minute konnte Dominik Axmann bereits das 3:0 für den HSVH erzielen, nachdem Johannes Bitter schon in den Anfangsminuten einen Siebenmeter von Uwe Gensheimer entschärfen und einen Wurf von seinem anderen ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Jannik Kohlbacher abwehren konnte. Der HSVH war also gleich voll im Spiel, die Löwen mussten sich erst einmal zurechtfinden. Etliche Male scheiterte das Team von Trainer Sebastian Hinze in der Anfangsphase an Johannes Bitter und der HSVH führte auch nach 10 Minuten noch mit drei Toren (7:4).
In einem rasanten Spiel, in dem gleich von Beginn an viele schnelle Tore fielen, hatten die Rhein-Neckar Löwen dann ab der 10. Minute ihre beste Phase. In Überzahl gelang den Gästen erst das 7:6 ins leere Tor und dann nach einem HSVH-Fehler beim Anwurf der einfache Ausgleichstreffer zum 7:7, ebenfalls ins leere Tore. Mit dem Tor zum 8:9 (14.) durch Juri Knorr gingen die Löwen dann erstmalig sogar in Führung, konnten diese wenig später mit einem weiteren Dreierschlag sogar ausbauen und waren in der 18. Minute bei 11:14 mit drei Toren vorne.
Doch angepeitscht vom Publikum gelang es dem HSVH, den Löwen wieder den Zahn zu ziehen. Zwei umjubelte Bitter-Paraden und drei Tore später, stand es wieder unentschieden (14:14, 21.).
Zum Ende der ersten Halbzeit drehte der HSVH dann nochmal auf und den Hamburger gelang fast alles: Erst holte Casper Mortensen einen Abpraller nach einem Wurf von Jacob Lassen und erzielte das 16:16 (24.), dann spielte Frederik Bo Andersen einen sehenswerten Kempa-Pass auf Mortensen, der zum 17:16 traf und den HSVH so wieder in Führung brachte. Auf der Gegenseite hatte Johannes Bitter zuvor wieder gehalten und den Angriff eingeleitet.
Bitter bekam in den Schlussminuten noch drei weitere Male seine Hand an den Ball und ermöglichte dem HSVH so Ballgewinne, die seine Vorderleute konsequent nutzten und den Vorsprung ausbauten. Zur Pause stand es 21:18 für die Hamburger, Bitter hatte schon beeindruckende 11 Paraden auf seinem Konto.
Jacob Lassen übernimmt Verantwortung und führt HSVH an
In der zweiten Halbzeit wurde die Euphorie beim HSVH dann immer größer, als der Sieg in immer greifbarere Nähe rückte. Auch wenn Uwe Gensheimer Johannes Bitter zu Beginn von Durchgang zwei bereits zum zweiten Mal an diesem Nachmittag mit einem Heber von der Siebenmeterlinie bezwingen konnte, baute der HSVH seinen Vorsprung weiter aus. Vorallem Jacob Lassen strahlte unheimlich viel Torgefahr aus, machte aus schwierigen Situationen Tore oder setzte seine Kollegen in Szene. So fand der Däne nach zwei eigenen Toren mit einem Pass an den Kreis Niklas Weller, der zum 24:20 (36.) einwerfen konnte. Weller markierte dann bei 25:20 auch die erste Fünf-Tore-Führung des HSVH, Jacob Lassen sorgte in der 40. Minute für die erste Sechs-Tore-Führung (27:21). Der HSVH verteidigte in dieser Phase mit viel Emotionen und Leidenschaft und behauptete sich so in einem intensiven Spiel.
Hamburg konnte seine Führung dann verteidigen und Jacob Lassen sorgte immer wieder für wichtige Tore, die für den HSVH Gold wert waren. Sieben Treffer gelangen ihm allein in der zweiten Halbzeit, elf Tore und fünf Assists hatte er am Ende des Spiels insgesamt auf seinem Konto – seine bisher beste Saisonleistung, die auch dem dänischen Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen, der sich das Spiel live in der Arena anschaute, gefallen haben dürfte.
In die Schlussphase ging der HSVH mit einer 37:32-Führung (55.), die Tobias Schimmelbauer mit einem Gegenstoßtreffer aufs leere Tor herauswarf. Und dann kamen beim HSVH kurz die Nerven ins Spiel, die Löwen witterten noch ihre Chance, nachdem sie noch einmal auf 37:35 (58.) verkürzen konnten und den HSVH unter Druck setzten. Der HSVH verlor plötzlich dreimal in Folge den Ball, hatte dann aber auch wieder Glück: Casper Mortensen kam an einen Pass, der Dominik Axmann schon durch die Hände geflutscht war. Er machte dann in der 59. Minute das 38:35, das für die Vorentscheidung sorgte.
Mit dem 40. Tor setzte Dani Baijens in seinem 100. Bundesliga-Spiel den Schlusspunkt für den HSVH, die Löwen erzielten den letzten Treffer zum 40:37-Endstand.
Weltklasse-Unterstützung von HSV-Fans
Für ganz besondere Unterstützung von den Rängen sorgten an diesem Nachmittag rund 1.000 Anhänger des Hamburger SV, die nach dem Fußball-Spiel im Volksparkstadion direkt rüber in die Barclay Arena gekommen waren. Die HSV-Fans brachten die Euphorie des 3:1-Erfolgs des HSV gegen Jahn Regensburg mit zum Handball – und sorgten für einzigartige Stimmung mit Wechselgesängen, lautstarken Anfeuerungsrufen und entfesseltem Jubel bei jedem Tor und jeder Parade. Die Mannschaft wurde durch diese atemberaubende Kulisse sichtlich gepusht, kämpfte, ackerte und rannte voller Leidenschaft, und trug ihren Teil dazu bei, die Barclays Arena zwischenzeitlich in ein Tollhaus zu verwandeln.
Zwei Spiele in der kommenden Woche
Für den HSVH bleibt leider kaum Zeit, diesen tollen Sieg zu feiern. Schon ab Montagmorgen richtet sich der Fokus auf das nächste Spiel. Am Donnerstag tritt der HSVH beim HC Erlangen (10.11., 19:05 Uhr) an, bevor dann am Wochenende das nächste Top-Spiel in Hamburg ansteht: Dann kommen die Füchse Berlin in die Sporthalle Hamburg (13.11., 18:15 Uhr), die bis zu diesem Spieltag ungeschlagen auf Platz eins standen, an diesem Sonntag aber völlig überraschend gegen Schlusslicht GWD Minden verloren. Noch sind Tickets für das Duell mit den Füchsen erhältlich, der HSVH rechnet mit einer ausverkauften Sporthalle Hamburg.
SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Bitter (17 Paraden), Budalic – Lassen (11 Tore), Mortensen (11 / 1 Siebenmeter), Axmann (5), Weller (4), Baijens (4), Andersen (3), Schimmelbauer (1), Valiullin (1), Magaard, Theilinger, Bergemann (n.e.), Niemann (n.e.), Feit (n.e.)
Jacob Lassen:
Tore
Assists
Wurfquote