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Team-Quoten:
Starker HSVH verlangt Meister SC Magdeburg trotz 28:32-Niederlage alles ab
Ein ganz starker Auftritt des HSVH beim amtierenden Deutschen Meister SC Magdeburg wurde am Sonntagnachmittag leider nicht mit Punkten belohnt. Die Hamburger unterlagen beim SCM mit 28:32, hielten das Spiel aber bis in die Schlussminuten offen. Das erste Pflichtspiel in diesem Jahr dürfte für die Rückrunde allerdings sehr zuversichtlich stimmen.
Einen großartigen Kampf lieferten die Spieler von Coach Torsten Jansen dem Deutschen Meister aus Magdeburg in der ausverkauften GETEC-Arena vor 6600 begeisterten Zuschauern. Am 20. Spieltag der LIQUI MOLY HBL mussten sich die Hanseaten nach einem engen und ausgeglichenen Spiel in der Schlussphase knapp mit 32:28 (15:15) geschlagen geben. Damit bleibt der HSVH auf dem 8. Tabellenplatz und einem ausgeglichenen Punktekonto von 19:19 stehen. Wohingegen die Magdeburger (Platz 4) mit drei Minuspunkten, aber zwei Spielen weniger, am Tabellenführer Füchse Berlin dranbleiben.
HSVH stresst den Deutschen Meister zu Fehlern
Die große Frage vor dem Spiel beim SC Magdeburg: Wie würde der Handball Sport Verein Hamburg nach 54 Tagen ohne Pflichtspiel auf der Platte beim Favoriten zurechtkommen? Für die Gastgeber war es wettbewerbsübergreifend immerhin schon das fünfte Spiel in diesem Jahr. Antwort: Die Mannschaft von Torsten Jansen zeigte eine bärenstarke erste Halbzeit und war absolut auf Augenhöhe mit den Hausherren.
Und dass obwohl der HSVH auf Rechtaußen Frederik Bo Andersen verzichten musste. Der Däne musste aufgrund von muskulären Problemen passen, Thies Bergemann stand für ihn in die Startformation, U19-Rechtsaußen Levin Unbehaun rückte außerdem mit in den Kader. Das Torwart-Gespann bildete Johannes Bitter mit U21-Keeper Alexander Pinski, für Jens Vortmann kam ein Einsatz noch zu früh.
Nach dem schnellen 0:1-Rückstand durch Gisli Kristjansson in der 2. Spielminute trumpfte auf Seiten der Hamburger Jacob Lassen prompt gut auf, dem Rückraum-Rechten gelangen gleich drei Treffer in den ersten fünf Minuten. Ein selbstbewusster, aggressiver Auftritt der Gäste, die von Beginn an hellwach waren und die zahlreichen technischen Fehler der Magdeburger nutzen konnten. Es wäre sogar schon früh ein Drei-Tore-Vorsprung drin gewesen: Mortensen spritzte in einen Magdeburger Angriff und lief frei auf SCM-Keeper Nikola Portner zu. Doch der Top-Torschütze des HSVH vergab in der 10. Spielminute die Chance auf die 7:4-Führung.
Außerdem wussten die Hamburger mit einem starken Rückzugsverhalten zu überzeugen und konnten so das Tempospiel der ersatzgeschwächten Magdeburger, bei denen der Weltmeister Magnus Saugstrup und der letztjährige Liga-MVP Omar Ingi Magnusson fehlten, immer wieder gut unterbinden, so dass es mit einem hochverdienten 15:15-Unentschieden gegen den Favoriten in die Kabine ging.
HSVH bringt sich mit drei Toren in Führung
Und dass es für die Magdeburger in der ausverkauften GETEC-Arena vor 6600 Zuschauern weiterhin ein harter Ritt gegen den HSVH bleiben würde, machte Jogi Bitter gleich mit drei Paraden zu Beginn der zweiten Halbzeit klar (32./33./37.). In der Offensive agierten die Hamburg ruhig und zielstrebig und immer wieder löste Dani Baijens sehenswerte Angriffe aus, so dass der HSVH durch einen Treffer von Casper Mortensen erstmals auf plus drei Tore (18:21, 40.) davonziehen konnte – und sich ernsthafte Hoffnungen auf mindestens einen Punktgewinn machen durfte.
Mittenrein in diesen Lauf nahm SCM-Coach Bennet Wiegert die zweite Auszeit für sein Team. Er forderte mehr Fokus von seinen Spielern: „Jetzt könnt ihr zeigen, dass ihr eine reife Mannschaft seid.“ Tatsächlich zeigten die Magdeburger jetzt ihre Stärken. Die stark spielenden Kay Smits (am Ende 12 Tore) und Gisli Kristjansson (8 Tore) übernahmen immer wieder in engen Situationen die Verantwortung. Die Folge: Ein Magdeburger 3:0-Lauf zum 22:22 (44.).
Die Partie blieb dann ein Duell auf Augenhöhe und er HSVH kämpfte sich in in Richtung Schlussphase – alle spürten, dass hier, wie auch schon im Hinspiel, das knapp mit 28:30 verloren ging, Punkte zu holen waren.
Magdeburg in der Schlussphase abgeklärt
Als den Hamburgern eine fällige 2-Minuten-Strafe nach überhartem Einsatz von SCM-Neuzugang Oscar Bergendahl gegen Jacob Lassen versagt wurde und Kay Smits im Gegenzug das 26:24 (51.) markierte, schien die die Partie zugunsten der Gastgeber zu kippen. Doch die Hamburger blieben fokussiert, erkämpften sich mit dem 27:27 (53.) durch Casper Mortensen (7 Tore) sieben Minuten vor Schluss wieder eine gute Ausgangsposition.
Doch: „Am Ende ist uns leider ein wenig die Kraft ausgegangen. Wir haben nicht mehr so gut verteidigen können, wie noch zu Beginn. Wir haben ein gutes Spiel gegen eine gute Mannschaft gemacht, das wir aber leider wieder verloren haben“, analysierte Dani Baijens nach der 28:32-Niederlage, bei der der HSVH den SCM über weite Strecken wirklich vor Probleme stellte.
Dass die Magdeburger ihren Meistertitel unbedingt verteidigen wollen, unterstrichen sie mit einer starken Schlussphase, in der nicht nur Keeper Nikola Portner (15 Paraden) zum Faktor wurde. Als Philipp Weber dann auch noch seine Geschwindigkeit auspielte und in dieser Phase zwei wichtige Treffer beisteuerten konnte, musste sich der HSVH am Ende nach einer überzeugenden Leistung geschlagen geben.
HSVH erwartet am Donnerstag Hannover zum Nordderby
Schon am Donnerstag, den 23.02.23 um 19.05 Uhr, geht es im Heimspiel in der Sporthalle Hamburg für die Mannschaft von Torsten Jansen mit einem Nordderby weiter. Zu Gast ist die TSV Hannover-Burgdorf. Ein Team aus der oberen Tabellenregion, mit dem die Hamburger sicher noch eine kleine Rechnung offen haben, da das Hinspiel doch denkbar knapp mit 28:27 an die TSV Hannover-Burgdorf ging.
Viele Fans fragten sich hinterher, wie dieses Spiel nach einem sehr starken Auswärtsauftritt und einer zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Führung gegen die Recken noch verloren gehen konnte. Wer wissen möchte, ob der HSVH die richtigen Antworten für den formstarken Gegner aus Hannover (zuletzt 28:24-Sieg gegen Frisch Auf Göppingen, Tabellenplatz 6) parat hat: es gibt noch wenige Restkarten für die Partie in der stimmungsvollen Sporthalle Hamburg.
SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Bitter (7 Paraden), Pinski – Mortensen (7 Tore, 2 Siebenmeter), Baijens (4), Axmann (3), Bergemann (3), Lassen (3), Tissier (2), Weller (2), Magaard (2), Valiullin (2), Theilinger, Schimmelbauer, Unbehaun, Feit (n.e.)
Casper U. Mortensen:
Tore
Wurfquote