(16:20)
Tore
Team-Quoten:
HSVH feiert Zuschauerrekord bei 30:34 gegen THW Kiel und bietet Rekordmeister Paroli
Der Handball Sport Verein Hamburg musste sich am Samstagabend im Nachholspiel vom 19. Spieltag gegen den THW Kiel zwar mit 30:34 geschlagen geben, zeigte aber eine starke Leistung, die dem Rahmen in der Barclays Arena würdig war. Die Arena war erstmals seit dem Neustart ausverkauft.
In der ausverkauften Barclays Arena fand am heutigen Samstagabend das „kleine Nordderby“ zwischen dem Handball Sport Verein Hamburg (HSVH) und dem THW Kiel statt. Trotz einer richtig guten Leistung musste sich der HSVH am Ende mit 30:34 geschlagen geben, da der THW Kiel am Ende ein Stück besser und souveräner war. Dennoch blieb das Spiel bis zum Schluss spannend, obwohl der HSVH rund 40 Minuten lang einem teilweise deutlichen Rückstand hinterherlaufen musste.
Das Spiel, das ein Nachholspiel vom 19. Spieltag der LIQUI MOLY HBL war, brachte dem HSVH außerdem einen neuen Zuschauerrekord: 12.000 begeisterte Handballfans kamen in die Barclays Arena. Der HSVH belegt nach der Partie weiterhin den 6. Platz in der Tabelle mit einem Vorsprung von zwei Punkten auf die TSV Hannover-Burgdorf und einem Punktestand von 34:28. Der THW Kiel bleibt weiterhin Tabellenführer und bleibt auf Meisterschafts-Kurs.
Erste Halbzeit zunächst auf Augenhöhe
Für den HSVH war es erneut eine Herausforderung, ohne Johannes Bitter, Jacob Lassen und Nicolai Theilinger anzutreten. Besonders die Ausfälle von Theilinger und Lassen, der seinen Vertrag kurz vor dem Spiel bis 2026 verlängert hatte, bedeuteten, dass der HSVH keinen Linkshänder im Rückraum hatte. Das Team musste sich also erneut mit drei Rechtshändern im Rückraum arrangieren: Dominik Axmann, Leif Tissier und Dani Baijens starteten. Da Axmann aber früh eine Zwei-Minuten-Strafe sah, stand Azat Valiullin dann für ihn auf der Platte.
Das Spiel begann mit einem Treffer des HSVH durch Casper Mortensen in der 2. Minute. Hamburg behielt zunächst die Führung und ging immer wieder mit einem Tor nach vorne, aber Kiel zog immer wieder nach. Besonders drei schöne Anspiele von Leif Tissier auf Weller und Baijens führten zu den Toren zum 3:2, 4:3 und 5:4 für den HSVH.
In der 10. Minute gelang Kiel erst der Ausgleich zum 5:5 und kurz darauf sah Tobias Schimmelbauer die Rote Karte, da er bei einer Abwehraktion Domagoj Duvnjak im Gesicht getroffen hatte. Wenig später scheiterte Casper Mortensen vom Siebenmeterstrich. Er versuchte den Ball über seinen Landsmann Niklas Landin zu heben, doch dieser konnte ihn mühelos fangen. Doch trotz dieser herben Rückschläge, blieb das Spiel eng, durch Frederik Bo Andersens Tor war der HSVH auch bei 10:9 (17.) noch in Führung.
In der 19. Minute ging dann Kiel erstmals mit 10:11 in Führung, und in der 20. Minute erhöhten sie auf 10:12, nachdem Valiullin den Ball im Angriff unglücklich verloren hatte. Doch der HSVH kämpfte sich zurück und erzielte durch einen Doppelschlag von Andreas Magaard sofort den Ausgleich zum 12:12 (20.).
Torhüter in der ersten Halbzeit glücklos
Trainer Torsten Jansen wechselte in der 22. Minute Alexander Pinski für Jens Vortmann im Tor ein, da Vortmann bis zu diesem Zeitpunkt keinen Ball abwehren konnte. Pinski blieb jedoch bis zur Halbzeitpause ebenfalls ohne Parade. Das Spiel blieb bis zum Stand von 14:14 ausgeglichen, wobei der HSVH im Angriff eindrucksvoll effizient und konsequent agierte, jedoch auf der anderen Seite die Kieler Offensive nicht stoppen konnte.
Kiel wurde in der Schlussphase der ersten Halbzeit souveräner, während der HSVH Fehler beging. Durch einen 6:1-Lauf der Kieler geriet der HSVH erstmals deutlich in Rückstand. Casper Mortensen scheiterte in dieser Phase zweimal hintereinander an Tomas Mrkva, der für den ebenfalls glücklosen Niklas Landin ins Spiel kam und eine herausragende Leistung zeigte. Der Halbzeitstand lautete 16:20 zugunsten des THW Kiel.
Kiel baut Vorsprung nach der Pause aus
Kiel startete besser in die zweite Halbzeit und baute den Vorsprung in der 41. Minute sogar auf 19:26 aus. Doch der HSVH ließ sich davon nicht entmutigen, kämpfte weiter und verkürzte durch Azat Valiullin in der 46. Minute auf 23:27.
In der 43. Minute gelang Jens Vortmann seine vierte Parade beim Stand von 20:26. Vortmann steigerte sich in der zweiten Halbzeit und konnte insgesamt neun Paraden verbuchen. Dennoch reichte es nicht aus, um Kiel ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Trainer Torsten Jansen kommentierte das Spiel mit den Worten: „Wir haben es leider nicht geschafft, daraus Profit zu schlagen, wenn Kiel mal eine etwas schwächere Phase hatte.“ Allerdings waren die beiden sonst so treffsicheren Außen des HSVH nicht in Bestform. Casper Mortensen traf nur 5 von 11 Wurfversuchen, Frederik Bo Andersen 7 von 11. Beide vergaben zudem einen Siebenmeter.
In der 54. Minute verkürzte Frederik Bo Andersen im Gegenstoß auf 27:31, und der HSVH durfte noch auf eine Überraschung hoffen – noch mehr als Jens Vortmann in der Schlussphase auch noch einen Siebenmeter von Ekberg beim Stand von 28:32 parierte (56.). Leif Tissier konnte die Chance zum Verkürzen im Gegenzug nicht nutzen. Zwar gelang Thies Bergemann in der 58. Minute noch das Tor zum 29:32, als Kiel dann aber auf der anderen Seite zum 29:33 traf, war das Spiel entschieden. Am Ende setzte sich jedoch der THW Kiel mit einem Endstand von 30:34 durch.
Trainer Torsten Jansen äußerte sich nach dem Spiel überwältigt von der Leistung seiner Mannschaft und betonte: „Ich hätte es kaum gedacht, dass wir ohne etatmäßigen Spieler auf der Rückraum-Rechts-Position so ein Spiel machen und das super kompensiert haben. Dass man gegen den THW wirklich über 60 Minuten eine überragende Leistung bringen muss, um am Sieg zu schnuppern, war uns vorher klar.“ Trotz der Niederlage konnte der HSVH stolz auf seine gute Leistung sein, und der THW Kiel behauptete seine Spitzenposition in der Tabelle der LIQUI MOLY HBL.
SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Vortmann (9 Paraden), Pinski – Andersen (7 Tore / 1 Siebenmeter), Mortensen (5), Baijens (5), Weller (4), Magaard (2), Tissier (2), Bergemann (2), Valiullin (2), Axmann (1), Ossenkopp, Schimmelbauer, Feit (n.e.), Niemann (n.e.)
Frederik Bo Andersen:
Tore