(17:13)
Tore
Team-Quoten:
HSVH verspielt Vorsprung und unterliegt SC DHfK Leipzig mit 28:31
Der Handball Sport Verein Hamburg musste sich am Donnerstagabend am 32. Spieltag dem SC DHfK Leipzig geschlagen geben. Eine zweimalige Vier-Tore-Führung reichte aufgrund „zu vieler Baustellen hinten und vorne“ nicht zu einem Erfolg. Valiullin mit 7 Toren.
Das Duell des 32. Spieltags der LIQUI MOLY HBL zwischen dem Handball Sport Verein Hamburg und dem SC DHfK Leipzig fand am heutigen Donnerstabend in der Barclays Arena statt. Vor 3.047 Zuschauern lieferten sich beide Mannschaften ein spannendes Duell, das letztendlich mit einem knappen Sieg für Leipzig endete. Der HSVH verlor mit 28:31, obwohl das Team von Trainer Torsten Jansen in der ersten Halbzeit gleich zweimal mit vier Toren in Führung lag. Im zweiten Durchgang häuften sich jedoch die Fehler und Leipzig gewann immer mehr die Oberhand.
Trotz dieser Niederlage bleibt der Handball Sport Verein Hamburg weiterhin auf Platz 6 der Tabelle mit 34:30 Punkten. Verfolger TSV Hannover-Burgdorf (32:30 Punkte, 7. Platz) hat am kommenden Sonntag die Möglichkeit, mit einem Sieg gegen die SG Flensburg-Handewitt nach Punkten gleichzuziehen.
HSVH in erster Halbzeit klar vorne
Wie schon in den letzten Spielen musste der Handball Sport Verein Hamburg auf Johannes Bitter, Jacob Lassen und Nicolai Theilinger verzichten, musste den Rückraum wieder ausschließlich mit Rechtshändern bespielen. Casper Ulrich Mortensen gelang nach 40 Sekunden das erste Tor für Hamburg, als er den Spielstand auf 1:0 stellte. Beide Mannschaften zeigten eine solide Abwehrleistung, Leipzig tat sich zu Beginn schwer, die Hamburger Hintermannschaft auseinanderzuspielen – und machte gleich mit dem erneut gut aufgelegten Jens Vortmann Bekanntschaft, der von 2016 bis 2020 selbst das Trikot der Leipziger trug.
In der 10. Minute erzielte Frederik Bo Andersen einen wichtigen Treffer für Hamburg und erhöhte den Spielstand auf 5:3. Doch Leipzig ließ sich nicht abschütteln und kämpfte sich wieder heran. In der 11. Minute erzielte Lukas Binder den Ausgleich zum 5:5. Und Leipzig konnte auch in der 12. Minute durch einen Treffer von Luca Witzke nochmal zum 6:6 gleichziehen.
Dann hatte Hamburg jedoch eine richtig starke Phase und erzielte vier Tore in Folge. In der 16. Minute verwandelte Casper Ulrich Mortensen einen Strafwurf zum 10:6 und stellte erstmals eine Hamburger Vier-Tore-Führung her. Azat Valiullin steuerte zu diesem 4:0-Lauf ebenfalls zwei Treffer bei. Der Rückraum-Riese fand wiederholt gute Wurfpositionen und konnte am heutigen Abend insgesamt 7 Tore beisteuern – persönlicher Saisonbestwert!
Leipzig reagierte auf den Rückstand und wechselte den Torhüter aus, weil Kristian Sæverås bis zu diesem Zeitpunkt erst zwei Paraden geglückt waren. Mohamed El-Tayar kam nun ins Spiel und legte gleich gut los. In der 22. Minute gelang Leif Tissier der Treffer zum 13:10, doch Leipzig hielt das Spiel eng und schloss weiter auf. Nachdem Casper Mortensen dann mit einem Siebenmeter gegen El-Tayar (25.) scheiterte, nutzte Leipzig den nächsten Angriff und glich zum 13:13 aus.
Doch der HSVH legte dann sofort noch einmal einen 4:0-Lauf hin: innerhalb von 2,5 Minuten erzielten die Hamburger vier Tore in Folge, Vortmann steuert in dieser Phase wieder zwei Paraden bei. Unter anderem traf Alexander Hartwig zum 15:13 (27.) und markierte damit seinen ersten Bundesliga-Treffer. Der U21-Linksaußen stand zum wiederholten Male im Kader und wird in der kommenden Saison fester Bestandteil des Teams von Trainer Jansen sein. Dani Baijens erzielte das 17:13 (29.), das dann auch der Halbzeitstand war. Großen Anteil an dieser Führung hatte Jens Vortmann, der bis zur Pause schon 10 Paraden und damit eine Abwehr-Quote von 43% zu verzeichnen hatte.
Leipzig nach der Pause besser im Spiel
In der zweiten Halbzeit konnte Leipzig dann immer mehr die Oberhand gewinnen, der HSVH ließ zu viele Würfe liegen, machte zu viele Fehler. Während Jens Vortmann seinen Top-Wert aus der ersten Halbzeit nicht aufrechterhalten konnte, zeigte Mohamed El-Tayar im zweiten Durchgang eine starke Leistung im Leipziger Tor und parierte mehrfach wichtige Würfe der Hamburger.
Unter anderem scheiterte auch Frederik Bo Andersen per Siebenmeter (37.) am Ägypter, wodurch sich Nationalspieler Luca Witzke die Möglichkeit bot, zum 19:18 für Leipzig zu treffen. Und als Andersen dann nur eine Minute später auch aus dem Spiel heraus nochmal an El-Tayar verzweifelte, nutzte der SC DHfK den folgenden Angriff erneut über Luca Witzke zum 19:19-Ausgleich.
In der 44. Minute erzielte Sime Ivic das erste Führungstor für Leipzig zum 21:22. Hamburg hatte in dieser Phase Probleme im Angriff und scheiterte mehrmals an der starken Leipziger Abwehr und dem Torhüter, dessen Parade auch den Angriff zur Führung einleitete.
Leipzig konnte die Führung dann sogar direkt ausbauen: Casper Mortensen verwarf auf der Gegenseite und die Gäste erhöhten postwendend auf 23:21 (47.). Der HSVH reagierte und wechselte im Tor nun Alexander Pinski für Jens Vortmann ein. Und Pinski kam super rein und konnte sein Team gleich mit drei wichtigen Paraden unterstützen. Er ermöglichte es den Hamburgern, noch einmal auszugleichen. Casper Mortensen erzielte per Siebenmeter das 24:24 (50.).
Hamburg am Ende ohne Wurfglück
Durch Thies Bergemanns Treffer zum 25:24 übernahm Hamburg sogar in doppelter Überzahl noch einmal die Führung (52.). Doch Leipzig ließ sich nicht beirren, blieb konsequent und konnte das Spiel innerhalb einer Minute wieder drehen und auf 25:26 (53.) stellen. Bei 26:26 gelang durch Andreas Magaard nochmal der Ausgleich, es folgten aber wieder zwei schnelle Gäste-Tore zum 26:28 (55.).
Beim Stand von 27:28 konnte Pinski noch einmal halten, bereitete erneut den Weg zum Ausgleich, der aber nicht noch einmal fällt. Niklas Weller wurde bei seinem Wurfversuch gestört und konnte den Ball nicht zum 28:28 versenken – und auch die Pfeife der Schiedsrichter blieb stumm. Im Gegenzug erzielte Leipzigs Lucas Krzikalla per Siebenmeter das 27:29 (58.). Als dann auch noch der nächste Wurf von Leif Tissier per Aufsetzer nur an der Latte landete, war Leipzigs Sieg zum Greifen nah. Das Tor zum 27:30 in der 59. Minute brachte die Vorentscheidung. Am Ende stand es 28:31.
Mohamed El-Tayar war einer der Matchwinner für Leipzig mit insgesamt 11 Paraden. Hamburg hingegen konnte den Vorsprung aus der ersten Halbzeit nicht halten und unterlag am Ende knapp. „Der Sieg für Leipzig war letzten Endes verdient. Das, was in der ersten Halbzeit bei uns funktioniert hat, ging dann unerklärlicherweise nicht mehr. Wir haben in der Abwehr zu passiv gestanden und waren dann immer einen Tick zu spät“, analysierte Trainer Torsten Jansen nach Schlusspfiff, „das war in der zweiten Halbzeit nicht das, was wir uns vorstellen. 18 Gegentore sprechen da für sich. Wir müssen es wieder schaffen, über 60 Minuten die Basis, also die Abwehrleistung, zu stellen. Alles in allem hatten wir heute hinten wie vorne zu viele Baustellen, um ein Bundesliga-Spiel gegen einen guten Gegner gewinnen zu können.“
SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Vortmann (12 Paraden), Pinski (4) – Mortensen (7 Tore / 2 Siebenmeter), Valiullin (7), Baijens (3), Magaard (2), Tissier (2), Andersen (2), Bergemann (1), Axmann (1), Niemann (1), Hartwig (1), Weller (1), Schimmelbauer, Ossenkopp, Feit (n.e.),
Azat Valiullin:
Tore