Kämpfer und Familienmensch
Bei Kevin Herbst läuft es – sportlich und privat. Der Familienmensch ist gerade erst mit Freundin Sarah zusammengezogen und fühlt sich wohl. Herbst im Porträt.
Linkshänder Kevin Herbst ist ein waschechter Hamburger Jung mit einer engen Verbindung zu seinen Wurzeln. Der in Rahlstedt aufgewachsene Hamburger ist in einer handballverrückten Familie groß geworden. „Meine beiden Eltern haben Handball gespielt, mein Bruder spielt im A-Jugend-Bundesliga-Team des Handball Sport Verein Hamburg und meine Schwester ist in der 2. Bundesliga aktiv“, erzählt er. Julia Herbst ist gemeinsam mit Natalie Axmann, der Schwester von Youngster Dominik Axmann, im Team der Luchse Buchholz 08 am Ball.
Auch wenn der Handball bei Familie Herbst oft im Vordergrund steht, ist die Familien-Sportart trotzdem nicht das einzige Gesprächsthema im Hause Herbst. „Wenn ich mit meiner Familie zusammen bin, versuche ich oft, nicht über Handball zu sprechen“, sagt der 24-Jährige, der stolz ist, das Hamburger Trikot zu tragen: „Seit meiner Kindheit habe ich davon geträumt, für meine Heimatstadt Handball spielen zu dürfen. Heute nimmt der Sport einen Großteil meines Lebens ein und darüber bin ich sehr glücklich. Aber es ist auch wichtig, nicht nur darüber zu reden, sondern bei seinen Liebsten etwas Abstand vom Alltag zu gewinnen. Das tut gut und gibt einem Kraft.“
Prägende Zeit in Erlangen
Im Jahr 2015 wagte der Linkshänder den Schritt zum damaligen Zweitligisten HC Erlangen, „Die Zeit in Erlangen war für meine Karriere sowie für mich persönlich ein wichtiger Schritt. Das erste Mal so weit weg von zu Hause zu sein, war am Anfang natürlich eine komplett neue Erfahrung.“ In Jonas Thümmler hat Herbst jedoch schnell eine Bezugsperson gefunden, „Wir haben beinahe jeden Tag nach dem Training etwas zusammen gemacht. Wir haben oft gekocht oder Cafés in der Stadt besucht. Wenn Jonas heute in Hamburg ist, sehen wir uns ab und zu.“
Abschalten in Schleswig-Holstein
Heute wohnt Herbst gemeinsam mit Freundin Sarah im rund 100 km entfernten Heide in der Nähe des Urlaubsortes Büsum. „Sarah arbeitet in einem Krankenhaus in Hamburg. Wir fahren beinahe jeden Morgen zusammen in die Stadt, das passt perfekt. Heide ist optimal, um abschalten zu können und die Seele baumeln zu lassen. Wenn wir die Zeit finden, fahren wir oft gemeinsam nach Büsum oder St. Peter-Ording.“
Die ruhigen Minuten neben dem Handballfeld scheinen sich auszuzahlen. In dieser Saison hat Herbst in fünf absolvierten Spielen bereits 12 Tore erzielt. Nicht zuletzt im Heimspiel gegen den Dessau-Roßlauer HV hat der Mann mit der Rückennummer 77 gezeigt, was in ihm steckt. Mit sechs Treffern war er bester Torschütze seines Teams. Nach dem Sieg über die Männer aus Sachsen-Anhalt ging der erste Blick natürlich auf die Tribüne – zu Freundin Sarah, die natürlich in der Halle die Daumen drückte.