Ex-Nationalspieler Jens Schöngarth zieht es aus Göppingen an die Elbe

Der Handball Sport Verein Hamburg hat kurz vor dem Trainingsstart die gesuchte Verstärkung für den rechten Rückraum gefunden und hat mit Jens Schöngarth einen erfahrenen Linkshänder unter Vertrag genommen. Der 30-Jährige spielte zuletzt bei Frisch Auf! Göppingen in der ersten Liga.

Pünktlich zum Trainingsauftakt zur neuen Saison in der 2. Handball-Bundesliga begrüßt der Handball Sport Verein Hamburg einen weiteren Spieler in Hamburg: Linkshänder Jens Schöngarth soll dem HSVH in der kommenden Saison mehr Durchschlagkraft aus dem rechten Rückraum verleihen und wird am Mittwoch zum ersten Mannschaftstraining der Saison in der Volksbank Arena erwartet. Schöngarth kommt mit der Erfahrung von 302 Bundesliga-Spielen (752 Tore) und 18 Einsätzen im Dress der deutschen Nationalmannschaft nach Hamburg und soll zusammen mit dem 32 Jahre alten Neuzugang Tobias Schimmelbauer für ein deutliches Plus an Erfahrung sorgen, die der Mannschaft von Trainer Torsten Jansen in der vergangenen Saison noch fehlte.

Dass der Handball Sport Verein Hamburg einen Hochkaräter wie Schöngarth verpflichten kann, liegt zum einen an Schöngarths Vertragsende in Göppingen und seinem kurzfristig geplatzten Wechsel in die Schweiz, und zum anderen an der Zusage einiger Partner, die dem Hamburger Zweitligisten diese außerplanmäßige Top-Verpflichtung ermöglichen. Lediglich die Freigabe der Handball-Bundesliga (HBL) steht noch aus. Aufgrund der Kurzfristigkeit des Wechsels überprüft die HBL vor der Erteilung der Spielerlaubnis noch einmal routinemäßig die Hamburger Zahlen, die im Rahmen des Lizensierungsverfahrens im April gemeldet wurden. „Jens ist ein wurfstarker, körperbetonter und vielseitig einsetzbarer Spieler, der auch über Defensivqualitäten verfügt, die uns voranbringen werden“, freut sich HSVH-Vize-Präsident Martin Schwalb über die Verstärkung durch den 2,03 Meter großen Linkshänder, der für zwei Spielzeiten unterschrieben hat.

„Sehr, sehr gute Erinnerungen an Hamburg“

Nach einem turbulenten Sommer ist Schöngarth froh, nun Klarheit über seine Zukunft zu haben und freut sich auf die neuen Aufgaben in Hamburg: „Ich habe Hamburg schon das ein oder andere Mal mit Freunden und Familie besucht. Außerdem habe ich schon häufiger hier gespielt und habe sehr, sehr gute Erinnerungen an Hamburg. Beim DHB-Pokal-Sieg mit dem SC Magdeburg habe ich hier meinen ersten großen Vereinstitel gewonnen“, schwärmt der Rückraumspieler. Auch seine angedachte Rolle in der Mannschaft als Routinier unter vielen jungen Spielern reizt ihn: „Es ist für mich eine komplett neue Situation, da ich vorher gestandene Nationalspieler um mich herum hatte. Gerade das macht es interessant für mich und es erwartet mich anderer Handball als in der ersten Liga. Aber nachdem sich jetzt alles so kurzfristig ergeben hat, freue ich mich erstmal, am Mittwoch richtig anzukommen und die Mannschaft kennenzulernen“, sagt Schöngarth, der heute mit seiner Familie aus einem kurzen Urlaub auf Mallorca nach Hamburg reist. Zusammen mit seiner Frau und seinem sechs Monate alten Sohn zieht es ihn nach Groß Borstel.

DHB-Debüt 2015 gegen Island

Schöngarth spielte zwölf Jahre in der ersten Liga und lief seit 2008 für die MT Melsungen und den heutigen Zweitligisten TuS N-Lübbecke auf, gewann mit dem SC Magdeburg den DHB-Pokal und trug in den vergangenen drei Jahren das Trikot von Frisch Auf! Göppingen, mit denen er 2017 den EHF-Pokal gewinnen konnte. Mit der U21-Nationalmannschaft wurde Schöngarth 2009 Weltmeister. 2015 kam der Neu-Hamburger beim Testspiel gegen Island zu seinem Debüt im Trikot der A-Nationalmannschaft und traf dabei auf HSVH-Keeper Aron Edvardsson.