23:23 gegen Gummersbach – HSVH hatte Sieg vor Augen und holt einen Punkt

Der Handball Sport Verein Hamburg hat sich unentschieden vom VfL Gummersbach getrennt. Das Spiel gegen den Erstliga-Absteiger endete 23:23 und war bis zur letzten Sekunde offen. Neuzugang Jonas Maier feierte ein gelungenes Debüt im Hamburger Trikot und konnte in der Schlussminute entscheidend parieren.

Am 22. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga hat der Handball Sport Verein Hamburg einen Punkt gegen den VfL Gummersbach geholt. Vor 3.346 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg trennten sich beide Teams mit 23:23 (12:11). Die Hamburger legten in der ersten Halbzeit richtig starke 25 Minuten hin und konnten sich zwischenzeitlich mit fünf Toren absetzen, mussten den Vorsprung in den Schlussminuten von Durchgang eins aber wieder hergeben. Nach der Pause war es ein Duell auf Augenhöhe, bei dem das Unentschieden am Ende leistungsgerecht war. Die Hamburger holten damit auch im zweiten Spiel gegen ein absolutes Spitzenteam einen Punkt und bleiben auch nach diesem Spieltag mindestens Neunter in der Tabelle.

Hamburg mit starken 25 Minuten zu Beginn

Mit Neuzugang Jonas Maier im Tor aber ohne die Verletzten Philipp Bauer, Finn Wullenweber, Blazenko Lackovic, Mark van den Beucken und den erkrankten Tobias Schimmelbauer startete der Handball Sport Verein Hamburg in die Partie gegen den Aufstiegsanwärter aus Gummersbach. Und nachdem Leif Tissier den HSVH in der 2. Minute mit 1:0 in Führung brachte, feierte Maier, der am vergangenen Wochenende aus Bietigheim nach Hamburg gewechselt war, einen Einstand nach Maß. Gleich den ersten Ball, der auf sein Tor kam, konnte der 26-Jährige mit dem Fuß abwehren (3.). Der erste Jubel der Hamburger Fans war ihm sicher! Kurz danach gelang Gummersbach das 1:1 (3.) und nach dem erneuten Hamburger Führungstreffer durch Niklas Weller (2:1, 5.) auch das 2:2 (6.). Da der VfL nach Thies Bergemanns Tor zum 3:2 (7.) den folgenden eigenen Angriff wegen eines schlechten Anspiels an den Kreis ungenutzt ließ, konnte der HSVH in der 8. Minute sogar auf zwei Tore erhöhen (4:2, Bergemann).

Diesen Zwei-Tore-Vorsprung behaupteten die Hamburger bis sie nach Maiers zweiter Parade (12.) die Möglichkeit zum 7:4 (13.) nutzten. Leif Tissier erzielte den Treffer, nachdem sowohl Weller als auch Lukas Ossenkopp mit ihren Versuchen an einer Doppelparade des starken VfL-Keepers Filip Ivic gescheitert waren (12.). Und weil Hamburg in dieser Phase extrem stark verteidigte und auch Maier noch zwei weitere Bälle parieren konnte, erhöhte der HSVH erst durch Bergemann auf vier Tore (8:4, 14.) und wenig später mit Wellers Treffer zum 11:6 sogar auf fünf Tore (21.). Auch in der 25. Spielminute führte der HSVH bei 12:7 noch mit fünf Treffern, ließ dann aber plötzlich nach, kassierte einen 0:4-Lauf und gab den komfortablen Vorsprung innerhalb weniger Minuten aus der Hand. Gummersbach kam auf ein Tor heran und beim Stand von 12:11 ging es in die Halbzeit.

Spiel bleibt bis zur letzten Sekunde offen

Auch nach Wiederanpfiff war das Momentum auf Seiten der Gummersbacher. Erst gelang den Gästen beim 12:12 (31.) der Ausgleich und dann in der 34. Minute auch die erste Führung der Partie (12:13). In der 35. Minute beendete Niklas Weller die rund zehnminütige Durststrecke ohne HSVH-Treffer (25. bis 35.), in der die Gummersbacher im Gegenzug sechs Tore erzielten. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe und nachdem die Hamburger bei 16:15 (42.) noch einmal kurz die Nase vorn hatten, übernahm der VfL wieder die Führung (17:18, 47.), da der HSVH allein in der zweiten Halbzeit dreimal vom Siebenmeterstrich scheiterte (plus einmal in Halbzeit eins). Diese Führung konnte der HSVH bis zum 19:19 (50.) aber immer wieder ausgleichen. Als der VfL dann erst das 19:20 (51.) und nach einer Ivic-Parade gegen Leif Tissier (52.) auch das 19:21 (54.) erzielen konnte, schien Gummersbach auf der Siegerstraße. Jan Forstbauer gelang dann aber erst das 20:21 (54.) und Jonas Maier leitete mit seiner Parade (56.) das 21:21 ein, das ebenfalls Jan Forstbauer erzielte (56.) und somit den Schlusskrimi einläutete.

Direkt im Gegenzug war wieder der VfL erfolgreich und der HSVH musste in der Schlussphase zwei Minuten in Unterzahl spielen, da Thies Bergemann vor dem 21:22 (57.) mit einer Zeitstrafe belegt wurde. Per Siebenmeter gelang Dominik Axmann, der nach Weller, Ossenkopp und Jonas Gertges bereits der vierte Siebenmeterschütze des Abends war, das wichtige 22:22 (57.), bevor Gummersbach mit dem Tor zum 22:23 (58.) erneut einen Treffer vorlegte. Rund 100 Sekunden vor dem Abpfiff glich Jan Forstbauer noch einmal aus (23:23, 59.). Die Gäste hatten nun eigentlich noch ausreichend Zeit, um das Siegtor zu erzielen. Da der letzte Gummersbacher Angriff aber zu lange dauerte, zeigte das Schiedsrichtergespann Zeitspiel an und zwang den VfL so 17 Sekunden vor dem Ende zu einem Wurf von außen, den Jonas Maier mit der Hüfte am Tor vorbeilenken konnte (60.). Dank dieser Parade erhielt der HSVH Sekunden vor dem Ende sogar die Chance auf einen Sieg! Doch da die Hamburger den letzten Angriff in den wenigen verbleibenden Sekunden nicht schnell genug ausführten, schafften Sie keinen gefährlichen Torwurf mehr und mussten sich am Ende mit dem 23:23 zufriedengeben. Gegen den haushohen Favoriten und Aufstiegsaspiranten aus Nordrhein-Westfalen ist das durchaus ein respektables und gutes Ergebnis, aber auch ein doppelter Punktgewinn war an diesem Abend in greifbarer Nähe.

Spielstatistik

Handball Sport Verein Hamburg: Maier, Kokoszka – Bergemann, Forstbauer, Weller (alle 5 Tore), Axmann (3), Tissier, Ossenkopp (beide 2), Gertges (1), Fuchs, Vogt, Fick, Kleineidam (n.e.)

Wurfquote Team
0%
Wurfquote T. Bergemann
0%
Siebenmeter-Quote
0%