„Wir sind imstande Großes zu leisten“

Torhüter Jonas Maier ist der einzige „halbe“ Hamburger Neuzugang in der Saison 2020/21. Nach dem Blitz-Wechsel zum Ende der abgebrochenen Saison von der SG BBM Bietigheim an die Elbe hat Maier seinen Vertrag in der Hansestadt um zwei Jahre verlängert.

Moin Jonas! Wir freuen uns, dass es dir gut geht und du nach dieser turbulenten Zeit deinen Vertrag in Hamburg um zwei Jahre verlängert hast. Die klassische Frage zum Einstieg: Was hat dich von Hamburg überzeugt?

Moin! Als der Wechsel von Bietigheim nach Hamburg zustande kam, war es mein großes Ziel jeden in dieser Stadt zu begeistern und die Verantwortlichen von mir zu überzeugen, um auch langfristig ein Teil des Ganzen sein zu dürfen. Der Start hier in Hamburg wurde mir wirklich sehr leicht gemacht. Die Jungs haben mich super aufgenommen, da gab es überhaupt keine Anlaufschwierigkeiten. Außerdem ist es einfach geil, in dieser Halle vor unseren Fans spielen zu dürfen. Das hat mich endgültig davon überzeugt, dass ich meine sportliche Zukunft in Hamburg sehe.

Was ist für dich das Besondere in Hamburg?

Die Ambitionen und die Infrastruktur geben einfach alles her, was man sich so als Handballer wünscht. Der Verein verfolgt hohe Ziele, will diese Ziele aber nicht auf Biegen und Brechen erreichen, sondern denkt langfristig und nachhaltig. Das Große und Ganze hat mir von Anfang an gefallen.

Wie nimmst du Toto als Trainer wahr?

Er schenkt jedem Spieler Vertrauen und wir versuchen es so gut wie möglich zurückzuzahlen. In der Zeit, in der ich hier bin, glaube ich, dass uns gerade das so erfolgreich gemacht hat. Wir sind eine sehr junge Mannschaft und Toto strahlt eine gewisse Gelassenheit und Ruhe aus. Ich glaube, dass genau das den jüngeren Spielern auch den Druck nimmt, was dann dazu führt, dass sie einfach befreit aufspielen können.

Es gibt keinen externen Neuzugang im Kader. Wie bewertest du das?

Ich glaube, man hat in den letzten Spielen der abgebrochenen Saison gesehen, dass wir mit dieser Mannschaft imstande sind Großes zu leisten. Man kennt sich, es gibt keine großen Veränderungen und somit können wir jetzt in der Vorbereitung auf einem guten Level starten, weil sich alle untereinander kennen und aufeinander abgestimmt sind. Dass wir keine neuen Spieler integrieren müssen, kann dementsprechend auch ein Vorteil sein.

In der aktuellen Zeit ist natürlich nichts zu 100% planbar. Wie gehst du als Spieler mit dieser Situation um?

Ich als Spieler hoffe natürlich, dass wir ohne Geisterspiele starten können und wir zumindest einige unserer Fans live in der Halle begeistern können. Für mich – und da kann ich wahrscheinlich für das ganze Team sprechen – ist es das Schönste, vor ausverkauftem Haus zu spielen, vor allem, wenn du solche Fans hast wie wir in Hamburg. Ich glaube aber, dass es das Beste ist, wenn wir das erstmal ausblenden und versuchen, uns so gut wie möglich vorzubereiten und uns voll auf das Sportliche  fokussieren.

Mit Philipp „Pipo“ Winterhoff gibt es ein neues Mitglied im Trainerstab. Wie nimmst du seine Arbeit bis jetzt wahr?

Pipo ist ein sehr junger, cooler Typ, der einfach weiß, wovon er redet. Wir können sehr froh sein, dass wir ihn als Experten im Team haben. Er guckt sich jeden Spieler individuell an und versucht aus uns im athletischen Bereich das Maximum rauszuholen. Die ersten Einheiten der Saison waren natürlich knackig, weil es kein stumpfes „Pumpen“ ist, sondern genau die richtigen Muskelgruppen anspricht. Man spürt den Prozess und bis jetzt fühlt es sich sehr gut an.

Nach der abgebrochenen Saison und der „Zwangspause“ sind einige aus dem Team körperlich ganz schön explodiert.

Ja, die Jungs haben unglaublich zugelegt. Bei meinem Umzug wollte Tobi Schimmelbauer unbedingt die Waschmaschine alleine in den vierten Stock tragen. Da muss man vor einem Linksaußen auch mal den Hut ziehen. Im Endeffekt haben wir es dann zu zweit gemacht.Trotzdem wurden die Möbel mehr oder weniger von der Straße in die Wohnung geschmissen. Wenn wir das so auch auf die Platte übertragen können, gibt es wahrscheinlich kein Halten mehr.

Wie geht es dir neben all dem Sportlichen denn eigentlich privat in Hamburg?

Mir geht es sehr gut. Ich versuche gerade mein Studium weiter voranzutreiben. Wenn alles glatt läuft, habe ich in gut einem Jahr meinen Bachelor in Sport Business Management. Auch in meiner neuen Wohnung fühle ich mich sehr wohl. Ich wohne tatsächlich in Blickweite des Hotels, in dem ich die ersten Wochen in Hamburg gewohnt habe. Wenn das ein oder andere Haus günstiger stehen würde, könnte ich sogar in das Zimmer gucken, das ich bewohnt habe. Ich bin sehr glücklich hier.

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