HSVH will erfolgreiche Woche beim Wilhelmshavener HV komplettieren
Der Handball Sport Verein Hamburg reist für den 11. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga ins Nachbar-Bundesland zum Wilhelmshavener HV. Während der wirtschaftlich angeschlagene WHV am letzten Spieltag Corona-bedingt eine Zwangspause hatte, festigte der HSVH seinen dritten Tabellenplatz.
Am Samstag, den 5.12., bestreitet der Handball Sport Verein Hamburg um 19.30 Uhr (Live-Stream bei sportdeutschland.tv) sein zweites Pflichtspiel in dieser Woche. In der Nordfrost-Arena beim Wilhelmshavener HV kämpft der HSVH um die nächsten wichtigen Punkte für den Verbleib in der Spitzengruppe der Liga. Durch den sechsten Saisonsieg am vergangenen Dienstag rangiert das Team von Trainer Torsten Jansen mit 12:4 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. Der Wilhelmshavener HV musste sein letztes Spiel gegen den ThSV Eisenach aufgrund von Corona-Fällen im Team verlegen. Mit vier Siegen und drei Niederlagen startete der Drittliga-Aufsteiger trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten solide in die neue Spielzeit. Kurz vor der Partie gegen den HSVH verkündete der WHV noch drei Abgänge und einen Neuzugang, der bereits am Samstag sein Debüt geben könnte.
Trotz Turbulenzen startet Wilhelmshaven souverän in die neue Saison
Der Wilhelmshavener HV erwischte keinen einfachen Start in die 2. Handball-Bundesliga. Dabei war die Vorfreude auf die neue Saison nach dem direkten Wiederaufstieg aus der 3. Liga groß. Mit drei Neuzugängen aus der Bundesliga sorgte der WHV bei seinen Liga-Konkurrenten schon vor Saisonstart für Aufsehen. Auch wenn als Ziel zunächst der Klassenerhalt und die Etablierung in der 2. Liga ausgeschrieben war, gehörte Wilhelmshaven gleich zu den Liga-Favoriten. Doch dann kam der Paukenschlag: Anfang Oktober, kurz vor Beginn der neuen Spielzeit, musste der wirtschaftliche Träger Insolvenz anmelden. Der bisherige Geschäftsführer und Hauptsponsor Maik Menninga sitzt aufgrund des Verdachts auf Anlagebetrug in Untersuchungshaft und dem Verein fehlte plötzlich Geld. Der Wilhelmshavener HV ist aber nicht in die Ermittlungen verwickelt und hat eine neue Gesellschaft gegründet, um weiter in der 2. Bundesliga antreten zu können. Dank einer neuen Corona-Klausel im Lizensierungsverfahren ist ein Wechsel des wirtschaftlichen Trägers in dieser Saison möglich und diesem wurde von der Handball-Bundesliga stattgegeben. Am Ende der Saison werden dem WHV dafür allerdings vier Pluspunkte abgezogen.
Auf dem Spielfeld versucht der WHV die wirtschaftlichen Turbulenzen so gut es geht zur Seite zu schieben und konnte bereits vier Siege einfahren. Neben der Auftaktpartie beim TV 05/07 Hüttenberg (32:29), konnten die Wilhelmshavener auch beim TuS Fürstenfeldbruck (30:27) und gegen den TV Emsdetten (28:23) Punkte sammeln. Vor der verschobenen Partie gegen den ThSV Eisenach gab es außerdem einen knappen 24:23-Sieg gegen die DJK Rimpar Wölfe. Topscorer der Niedersachsen ist Vedran Delic mit 43 erzielten Toren.
Drei kurzfristige Abgänge und ein Neuer beim WHV
Nach dem Abgang von Torhüter Primoz Prost in die Bundesliga (TVB Stuttgart), fand der WHV mit dem ehemaligen Nationaltorwart Jens Vortmann (SC DHfK Leipzig) einen hochkarätigen Ersatz. Auch Nils Torbrügge von der HSG Wetzlar sollte eine Erstliga-erfahrene Stütze für die Mannschaft werden. Kurz vor der Partie gegen den HSVH wurde Torbrügges Vertrag allerdings aufgelöst. Der Kreisläufer wechselt zurück in die 1. Bundesliga zur HSG Nordhorn-Lingen. Auch Vladimir Bojanic und Urgestein Tobias Schwolow, der seit 2013 das WHV-Trikot trug, verabschiedeten sich in dieser Woche. Sommer-Neuzugang Juan de la Pena (HBW Balingen-Weilstetten) verließ den Verein schon vor seinem ersten Saisoneinsatz und ging zur SG BBM Bietigheim. Am Freitag kam aber auch ein Neuer: U21-Nationalspieler Miro Schluroff wurde kurzfristig von der zweiten Mannschaft der Füchse Berlin ausgeliehen. Der 20-Jährige kann aufgrund der Aussetzung der 3. Liga ab sofort für Wilhelmshaven auflaufen und ist auch schon für die Partie gegen den HSVH spielberechtigt.
HSVH erwartet keinen gewöhnlichen Aufsteiger
Die letzten Begegnungen zwischen dem HSVH und dem Wilhelmshavener HV fanden vor dem Abstieg der Niedersachsen in der Saison 2018/19 statt. Damals gingen die Hamburger in beiden Partien deutlich als Sieger vom Feld (33:28 und 30:23). In der Zwischenzeit hat sich beim WHV aber einiges getan, es steht eine völlig neue Mannschaft auf der Platte. Dass die Wilhelmshavener kein gewöhnlicher Aufsteiger und keinesfalls zu unterschätzen sind, zeigt auch die Tabellensituation: Mit nur 3 Niederlagen und 8:6 Zählern belegt Wilhelmshaven derzeit den 9. Platz.
Für das Duell am Jadebusen fehlen Trainer Torsten Jansen weiterhin Dominik Vogt (Fußgelenk) und Finn Wullenweber (Reha nach Rücken-OP). Der Einsatz von Kapitän Lukas Ossenkopp, der die Partie in Lübbecke verletzungsbedingt verpasst hatte, ist fraglich.