Starker Auftritt, keine Punkte: HSVH unterliegt bei seiner Erstliga-Premiere 27:28 gegen Frisch Auf Göppingen

Der Handball Sport Verein Hamburg verliert sein erstes Bundesliga-Spiel seit dem Neustart mit 27:28 (16:15) gegen Frisch Auf Göppingen. In einer über 60 Minuten engen Partie fehlt der Mannschaft am Mittwochabend das nötige Quäntchen Glück für einen möglichen Punktgewinn. Bester HSVH-Torschütze war Youngster Leif Tissier mit 9 Treffern.

Es war alles angerichtet für einen erfolgreichen Start des Handball Sport Verein Hamburg in die erste Hamburger Bundesliga-Spielzeit seit dem Neustart im Jahr 2016. 2821 Zuschauer fanden am 1. Spieltag der LIQUI MOLY HBL den Weg in die Barclays Arena und sahen von Beginn an ein ausgeglichenes Spiel.

Der HSVH hatte die Partie gegen den vierfachen EFH-Cup Sieger dabei zunächst im Griff und setzte sich bis zur 7. Minute auf 4:1 ab. Zwei einfache Valiullin-Tore (1:0, 1. Minute; 2:0, 2.) und ein bestens aufgelegter Leif Tissier setzten die ersten Nadelstiche der Partie. Ex-Nationaltorhüter Johannes Bitter entschärfte zudem gleich den ersten Siebenmeter-Strafwurf (5.) von FA-Linksaußen Marcel Schiller.

Frisch Auf findet nach 10 Minuten besser ins Spiel

In der Folge kämpfte sich Frisch Auf ins Spiel und schloss Tor um Tor auf. Nach 10 Minuten (5:5) war die Führung der Hausherren egalisiert. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem der HSVH mit Leif Tissier den überragenden Mann der ersten Halbzeit in seinen Reihen hatte. Tissier netzte bis zur 20. Minute bereits 6-mal ins Göppinger Gehäuse und blieb dabei ohne Fehlversuch. Egal ob per Dreher oder Unterarmwurf, Tissier fand immer einen Weg in das Tor von Gäste-Torhüter Urh Kastelic.

Der HSVH erspielte sich in dieser Phase erneut eine komfortable Führung, als Thies Bergemann in der 22. Minute zum 13:9 traf. Bis zur Pause verlor der HSVH jedoch etwas die Kontrolle und büßte so eine höhere Pausenführung ein. Beim Stand von 16:15 gingen die Mannschaften in die Kabine.

Beide Mannschaften mit offenem Visier nach der Pause

Die zweite Halbzeit begann ausgeglichen. Beide Mannschaften erlaubten sich nun viele kleinere Fehler, doch Frisch Auf hatte in Marcel Schiller und Torhüter Daniel Rebmann seine Lebensversicherung gefunden. Rebmann kam zur Halbzeit für Urh Kastelic und verpasste der Partie in der Folge seinen ganz persönlichen Stempel.

Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem beide Mannschaften mit offenem Visier agierten. Der HSVH legte vor und erspielte sich bis zur 46. Minute einen Drei-Tore-Vorsprung (24:21). Zwei schnelle Tore von Philipp Bauer (22:21, 45.; 23:21, 46.) und ein Tor aus spitzem Winkel von Casper Mortensen (24:21, 46.) halfen der Mannschaft von Trainer Torsten Jansen in dieser Phase.

Eine Göppinger Auszeit und nicht einmal fünf Minuten später war die Partie gedreht. Erst Kevin Gullliksen von Rechtsaußen (24:22, 47.), dann Sebastian Heymann (24:23, 48.) aus dem Rückraum und zuletzt Jacob Bagersted (24:24, 49.) vom Kreis pulverisierten die Führung der Hamburger in nur wenigen Augenblicken.

„Frisch Auf hat es abgezockt runtergespielt“ Lukas Ossenkopp

In den letzten fünf Minuten trat erneut FA-Torhüter Daniel Rebmann in den Vordergrund, denn mit vier Paraden in der Schlussphase zog er dem HSVH den Zahn und bescherte seiner Mannschaft die ersten beiden Punkte der Saison. Marcel Schiller glich zunächst zum 26:26 (56.) aus und markierte in der Folge auch die restlichen Treffer der Gäste aus dem Süden. Er traf sowohl zum 26:27 (57.), als auch zum wichtigen 26:28 (59.), welches die Partie rund eine Minute vor Ende entschied. Der HSVH hatte in dieser Phase keine Antwort parat und scheiterte mit seinen letzten Wurfversuchen jeweils an Daniel Rebmann im Tor der Göppinger.

„In der Bundesliga wird jeder noch so kleine Fehler gnadenlos bestraft und Frisch Auf hat es dann abgezockt runtergespielt“, analysierte HSVH-Kapitän Lukas Ossenkopp die letzten fünf Minuten der Partie. HSVH-Trainer Torsten Jansen war trotz der Niederlage zufrieden mit seiner Mannschaft: „Es war klar, dass es ein schweres Spiel werden wird. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, wenn überhaupt, dann, dass wir viele gute Torchancen nicht genutzt haben. Aber es war ein enges Spiel und es hätte auch anders ausgehen können.“

Nächste Hürde im bergischen Land

Am Ende steht eine unglückliche, aber nicht unverdiente erste Saisonniederlage für den Handball Sport Verein Hamburg zu Buche. Doch klar ist nach diesem Spiel auch, dass die Mannschaft von Torsten Jansen sich in der LIQUI MOLY HBL nicht verstecken muss. Die nächste Chance, die ersten zwei Punkte der Saison einzufahren, kommt zudem schnell.

Am kommenden Sonntag (12.9., 16:00 Uhr) reist der HSVH zum Bergischen HC nach Solingen und wird alles geben, um die Punkte aus dem Westen der Republik zu entführen.

Spielstatistik:

HAMBURG: Bitter, Vortmann – Tissier (9) Weller (6/2), Bauer (3), Bergemann (3), Valiullin (2), Forstbauer (2), Andersen (1), Mortensen (1), Wullenweber, Schimmelbauer, Späth, Ossenkopp, Kleineidam (n.e.), Gertges (n.e.)