HBL lehnt Antrag ab, HSVH muss spielen – Aktuell nur fünf Profis sicher spielfähig
Die Handball-Bundesliga hat den Antrag des Handball Sport Verein Hamburg auf Verlegung des Duells gegen die TSV Hannover-Burgdorf abgelehnt, obwohl dem HSVH beide Torhüter fehlen. Außerdem steht dem HSVH auch der Großteil der Feldspieler wegen Verletzungen, Krankheit oder Corona nicht zur Verfügung, die Mannschaft muss aber dennoch in Hannover antreten und wird durch U19-Spieler unterstützt.
Nachdem der Handball Sport Verein Hamburg am Dienstag einen Antrag auf Spielverlegung für die Partie gegen die TSV Hannover-Burgdorf beantragt hatte, lehnte die Handball-Bundesliga diesen Antrag am Mittwoch nach einer Tagung des HBL-Präsidiums ab. Dem HSVH fehlen für das Duell gegen die Recken mit Johannes Bitter und Jens Vortmann beide etatmäßigen Torhüter aus gesundheitlichen Gründen. Während Vortmann nach seiner Corona-Infektion von den Ärzten noch nicht wieder freigegeben ist, ist Bitter wegen eines Magen-Darm-Infekts krankgeschrieben. Da die Sonderregelung, nach der ein Spiel verlegt werden kann, wenn zwei Torhüter ausfallen, laut HBL nur auf Corona-Fälle anzuwenden ist, akzeptierte die Liga Bitters Krankschreibung nicht als Grund und lehnte den Antrag ab.
Großteil der Feldspieler fällt ebenfalls aus
Der HSVH muss nun nicht nur ohne Bitter und Vortmann in Hannover antreten, sondern muss neben den verletzungsbedingten Ausfällen von Leif Tissier, Niklas Weller, Thies Bergemann, Jan Kleineidam, Thore Feit und Lukas Ossenkopp auch noch diverse Corona-Ausfälle kompensieren. Neben Vortmann wurden auch Philipp Bauer, Jan Forstbauer, Dominik Axmann, Manuel Späth und Jonas Gertges positiv getestet. Zwar konnten Bauer, Axmann und Späth heute die Isolation verlassen, die Freigabe zur Rückkehr ins Training steht aber bei allen noch aus. „Manuel Späth geht es als einzigem soweit ganz gut und wir hoffen jetzt, dass wir für ihn morgen früh noch eine ordnungsgemäße Sportfreigabe bekommen und er mit nach Hannover fahren kann. Die anderen sind noch nicht wieder einsatzbereit“, erklärt HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke.
Insgesamt fehlen dem HSVH für das Hannover-Spiel nach jetzigem Stand sechs Spieler wegen Corona-Infektionen, sechs Spieler wegen Verletzungen und mit Frederik Bo Andersen und Johannes Bitter zwei Akteure wegen Krankheit. Bei Andersen wird die Entscheidung erst am Spieltag fallen, ob er einsetzbar ist und zusätzlich droht auch Nicolai Theilinger mit einer Fingerverletzung auszufallen. Auch sein Einsatz entscheidet sich erst kurz vor dem Spiel. Mit Casper Mortensen, Tobias Schimmelbauer, Finn Wullenweber, Azat Valiullin und Jonas Maier sind lediglich fünf Spieler aus dem Profi-Kader sicher einsatzbereit. Normales Mannschaftstraining konnte wegen der Vielzahl an fehlenden Spielern in dieser Woche noch nicht stattfinden.
U19-Spieler unterstützen dezimiertes Profi-Team
Die Hamburger werden also gegen Hannover mit fünf bis im besten Fall acht Profi-Spielern antreten. Zusätzlich werden A-Jugendliche das Team unterstützen und alles in die Waagschale werfen, um sich gut zu verkaufen. HSVH-Geschäftsführer bedauert die Gesamtsituation und dass es keine Regularien gibt, die in diesem Szenario Anwendung finden können: „Wir werden morgen ein Bild abgehen, dass der Bundesliga nicht würdig ist“, sagt Frecke, „aber wir können jetzt nur gewinnen. Die Jungs werden alles geben und versuchen, sich bestmöglich zu verkaufen, auch wenn unsere U19-Spieler noch keine Minute im Profi-Bereich aktiv waren. Wir hoffen sehr, dass bis zum Spiel keine weiteren Corona-Fälle hinzukommen und auch, dass sich niemand bei der dünnen Personaldecke verletzt.“