HSVH-Nachwuchskoordinator und U19-Trainer Sven Rusbült im Interview

Sven Rusbült ist als Nachwuchskoordinator beim HSVH für die sportliche Entwicklung des gesamten Jugendbereichs verantwortlich. Darüber hinaus trainiert er selbst die U19, die auch in dieser Saison erfolgreich in der Jugend-Bundesliga antritt.

HSVH: Moin Sven, mit der U19 hast Du die Vorrunde in der Jugend-Bundesliga auf einem sehr guten dritten Platz beendet und so die Meisterrunde erreicht. Wie fällt Dein grundsätzliches Fazit nach der ersten Saisonhälfte aus?

Rusbült: Mit dem Erreichen der Meisterrunde haben wir erneut den Sprung unter die besten 16 Mannschaften Deutschlands geschafft. Das allein ist schon ein riesengroßer Erfolg für die Nachwuchsarbeit bei uns in Hamburg. Gerade die Siege gegen direkte Kontrahenten, beispielsweise Flensburg, Rostock oder Potsdam zeigen, dass wir berechtigterweise zu den Topleistungszentren im Bundesgebiet gehören. Dabei profitieren wir zusätzlich auch von unserer guten Aufbauarbeit der vergangenen Jahre, denn ein Großteil der Spieler unseres U19-Kaders spielt bereits seit mehreren Saisons beim HSVH.

HSVH: Mit insgesamt sieben Siegen könnt Ihr nicht nur auf den Tabellenplatz, sondern auch das starke Punktekonto stolz sein. Was sind aus Deiner Sicht die entscheidenden Faktoren für Euer erfolgreiches Abschneiden in der Vorrunde gewesen?

Rusbült: Gerade die enorme Leistungsdichte in der gesamten Breite des Kaders hat es uns ermöglicht, auf allen Positionen gute Leistungen abzurufen und selbst verletzungsbedingte Ausfälle immer wieder zu kompensieren. Die Mannschaft hat darüber hinaus auch in schwierigen Momenten und nach Rückständen einen starken Charakter und großen Kampfgeist bewiesen, weshalb wir die engen Spiele zu unseren Gunsten entscheiden konnten.

HSVH: Nur gegen die Füchse Berlin und den THW Kiel musstet Ihr Euch schlussendlich geschlagen geben. Welche Verbesserungspotentiale habt Ihr in Eurem eigenen Spiel gegen diese Topgegner ausmachen können?

Rusbült: Insbesondere in diesen Topspielen hat man gemerkt, dass uns in gewissen Spielphasen ein gewisses Maß an Cleverness und Kaltschnäuzigkeit gefehlt hat. Es ist da einfach spürbar gewesen, dass wir viele Spieler aus dem jüngeren Jahrgang 2005 im Kader haben, die ihr Leistungsvermögen erstmalig in derartigen Spielen abrufen mussten. Wir werden da aber sicherlich von den Erfahrungen der Vorrunde profitieren und auch diesbezüglich im weiteren Saisonverlauf einen Schritt nach vorne machen.

HSVH: Nachdem die Vorrunde in der Jugend-Bundesliga zumeist mit kurzen Auswärtsfahrten verbunden war, stehen Euch nun in der Meisterrunde relativ lange Reisen bevor. Inwiefern müsst Ihr die Trainingseinheiten an diese neue Herausforderung anpassen, gerade im Hinblick auf die Belastungssteuerung?

Rusbült: Die Belastung der Spieler wird bei den künftigen Auswärtsfahrten natürlich ein anderes Niveau erreichen, gerade was die Reisezeiten angeht. So müssen wir beispielsweise bei einigen Spielen bereits einen Tag zuvor anreisen. Bei unserer Reise- und Trainingsplanung profitieren wir allerdings von der guten Kooperation mit der Eliteschule des Sports am Alten Teichweg. Die enge Zusammenarbeit ermöglicht uns eine entsprechende Trainingsstruktur, sodass wir auf die unterschiedlichen Gegebenheiten die Reisestrapazen Rücksicht nehmen können.

HSVH: Einige Spieler aus der U19 sammeln parallel auch bereits Erfahrungen im Herrenbereich, da sie für die U21 in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein antreten. Wie zufrieden bist Du dort mit dem bisherigen Saisonverlauf und der Entwicklung der Spieler?

Rusbült: Die U21 ist ein wichtiger Baustein unserer Anschlussförderung beim HSVH. Hier sollen die Spieler aus der U19 regelmäßige Spielpraxis im Herrenbereich sammeln und die U21-Spieler können sich individuell weiterentwickeln. Deshalb findet auch das Training unter der Woche häufig gemeinsam statt und ich stimme die Einheiten eng mit Stefan Schröder ab. Mit dem aktuell vierten Tabellenplatz können wir als Aufsteiger insgesamt mehr als zufrieden sein. Das zeigt uns eindrucksvoll, dass die individuellen Qualitäten der einzelnen Spieler im ersten Herrenjahr auf überregionalem Niveau eine gute Entwicklung genommen haben.