Hoffnung auf die große Überraschung im DHB-Pokal-Achtelfinale: HSVH trifft auf die SG Flensburg-Handewitt

Der Handball Sport Verein Hamburg gastiert am morgigen Donnerstag im Achtelfinale des DHB-Pokals bei der SG Flensburg-Handewitt (22.12.22, 19:00 Uhr). Nach dem souveränen Weiterkommen gegen Drittligist TuS Fürstenfeldbruck in der zweiten Runde wartet in der Hölle Nord nun eine hohe Hürde auf die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen. Die SG ist nach dem deutlichen 36:23-Derbysieg über den THW Kiel am vergangenen Sonntag zurück in der Erfolgsspur und der klare Favorit für den Einzug ins Viertelfinale.

Die Hinrunde in der LIQUI MOLY HBL ist abgeschlossen. Vor dem Jahreswechsel warten auf den Handball Sport Verein Hamburg aber noch zwei Pflichtspiele. Kurz vor Weihnachten trifft die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen im DHB-Pokal in der Flens Arena auf die SG Flensburg-Handewitt. Wenige Tage nach Weihnachten wartet dann noch das Gastspiel bei Aufsteiger VfL Gummersbach auf die Hamburger.

Das Spiel in Flensburg ist der erste HSVH-Auftritt in einem Pokal-Achtelfinale seit dem Neustart – und gleich ein richtig schwieriger. In der LIQUI MOLY HBL belegt die SG nach Abschluss der Hinrunde mit 24:10 Punkten den 5. Tabellenplatz und zeigte hier zwei unterschiedliche Gesichter. In der Auswärts-Tabelle belegt die SG mit 9:9 Punkten lediglich Platz 6 – punktgleich mit dem HSVH. In heimischer Halle jedoch ist sie in der Bundesliga das Maß aller Dinge. 15:1 Punkte, keine Niederlage, lediglich ein Unentschieden stehen hier für die Mannschaft von Trainer Maik Machulla zu Buche. Und auch im DHB-Pokal setzten die Flensburger in der zweiten Runde in heimischer Halle ein Ausrufezeichen, als sie die Füchse Berlin mit 34:32 aus dem Pokal warfen.

Höchster Derbysieg der Geschichte

In den vergangenen Wochen schien die SG regelrecht aus der Form, verlor vor allem in der gegnerischen Hallen einige Spiele. Weder in Gummersbach, noch gegen Melsungen oder gegen den SC DHfK Leipzig konnten die Flensburger doppelt punkten. Mit 10 Minuspunkten aus 17 Spielen rennt die SG der Spitzengruppe der Liga hinterher und hat bereits fünf Punkte Rückstand auf die Champions-League-Plätze.

Am vergangenen Sonntag jedoch schaffte der dreimalige Deutsche Meister einen echten Befreiungsschlag und tankte kräftig Selbstvertrauen. Im 107. Landesderby gegen den THW Kiel konnten die Flensburger einen historischen Sieg einfahren. 36:23 lautete am Ende das Ergebnis in der Flens Arena – der höchste Derbysieg der SG-Vereinsgeschichte. Maik Machullas Mannschaft spielte sich in einen Rausch und hatte in Benjamin Buric den Mann des Spiels auf seiner Seite. Mit einer Fangquote von 41% und insgesamt 16 Paraden zog der 32-jährige Torhüter dem Kieler Offensivspiel den Zahn und leitete so viele einfache Tore seiner Mannschaft ein.

Diese einfachen Tore erzielte einmal mehr Linksaußen Emil Jakobsen. Der Däne kam am Ende auf 8 Treffer gegen den THW und avancierte erneut zum besten Torschützen der Flensburger. In der LIQUI MOLY HBL erzielte Jakobsen 93 Treffer in 17 Spielen, gefolgt wird er von Kapitän Johannes Golla, der bereits 70 Tore erzielen konnte, und zudem der Abwehrchef der SG ist. Mit Kevin Möller verfügt der European-League-Teilnehmer über einen weiteren Weltklasse-Torhüter, der einer der sechs SG-Spieler ist, die mit Dänemark zur Weltmeisterschaft in Polen und Schweden reisen werden.

Das Offensivspiel der Hausherren wird vor allem von Spielmacher und Europameister Jim Gottfridsson gelenkt. Der Schwede ist der Kopf der SG-Offensive und weiß seine Mitspieler stets in Szene zu setzen. Zwar stand Gottfridsson erst in 10 Ligaspielen für die Mannschaft von Maik Machulla auf dem Feld, verbuchte in diesen jedoch bereits 49 Assists und erzielte 38 Treffer – mit einer Abschlussquote von mehr als 92% brachte Gottfridsson in seinen 10 Partien erst drei seiner Würfe nicht im gegnerischen Gehäuse unter. Eine wahnsinnig gute Statistik, die ligaweit der absolute Spitzenwert ist!

HSVH am 1. Spieltag auf Augenhöhe

Auch wenn den HSVH und die Flensburger aktuell nur zwei Plätze in der Tabelle trennen, ist die SG der klare und haushohe Favorit auf den Einzug in die nächste Runde. Zum einen wegen der größeren individuellen Qualität, und zum anderen, weil die SG in heimischer Halle in der laufenden Saison noch kein Spiel verloren hat. Hoffnung für den HSVH macht aber das Bundesliga-Spiel vom 1. Spieltag: Damals bot die Mannschaft von Torsten Jansen dem Favoriten aus Flensburg lange Paroli und musste sich erst wenige Sekunden vor Schluss durch einen Treffer von Johannes Golla geschlagen geben. Am Ende stand ein 30:31 auf der Anzeigetafel, doch der HSVH konnte erhobenen Hauptes das Feld verlassen und hatte den Favoriten am Rande einer Niederlage.

Im Vergleich zum Auswärtssieg beim TVB Stuttgart kehrt Casper Mortensen für Alexander Hartwig zurück in den Kader des HSVH. Mortensen war am vergangenen Mittwoch zum ersten Mal Vater geworden und trat deshalb letzte Woche die Reise nach Stuttgart nicht mit an.

Sportdeutschland.tv überträgt das Spiel live

Die Pokal-Partie in Flensburg wird nicht wie die regulären Bundesliga-Spiele von Sky übertragen. Dafür hat sich Sportdeutschland.tv die Übertragungsrechte für die Achtel- und Viertelfinal-Partien gesichert und bietet einen kostenpflichtigen Livestream an. Einzelspiele sind für den Preis von 5 Euro abrufbar, für 10 Euro ist ein komplettes Achtelfinal-Ticket erhältlich, in dem alle Spiele der aktuellen Runde enthalten sind.