HSVH trifft auf zuhause ungeschlagene SG Flensburg-Handewitt

Der Handball Sport Verein Hamburg gastiert am Sonntag zum 22. Spieltag der LIQUI MOLY HBL bei der SG Flensburg-Handewitt (05.03.23, 16:05 Uhr, FLENS-Arena). Die SG gehört auch in diesem Jahr zu den Top-5 der Liga und ist vor allem in heimischer Halle eine Macht. In der „Hölle Nord“ verlor die SG in der laufenden Saison noch kein Spiel und ist somit als einzige Bundesliga-Mannschaft zuhause ungeschlagen.

Auf eine ärgerliche, jedoch absehbare 28:32-Niederlage beim Deutschen Meister SC Magdeburg ließ der Handball Sport Verein Hamburg einen überzeugenden 32:26-Heimsieg über die TSV Hannover-Burgdorf folgen und geht nun gestärkt in das Duell mit der SG Flensburg-Handewitt.

Doch die Hürde beim Gastspiel in der „Hölle Nord“ könnte höher kaum sein: In der laufenden Bundesliga-Saison ist die SG in heimischer Halle noch ungeschlagen und musste bis dato lediglich einen Punkt abgeben. Die Füchse Berlin erkämpften sich am 4. Spieltag einen Punkt gegen das Team von Trainer Maik Machulla. Seither ließ die SG in der FLENS-Arena nur Siege folgen und fegte auch den THW Kiel aus der Halle – 36:23 musste sich der Rekordmeister geschlagen geben und erlitt die höchste Derby-Niederlage aller Zeiten.

Auch der HSVH hat in dieser Saison bereits Bekanntschaft mit der „Hölle Nord“ gemacht. Im Achtelfinale des DHB-Pokals kassierte die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen im Dezember eine 35:28-Niederlage und schied aus – der SG hingegen gelang inzwischen der Einzug ins REWE Final4.

In der Liga steht die SG derzeit auf Platz 5 und hat 5 Punkte Rückstand auf den Tabellenführer Füchse Berlin. So befinden sich die Flensburger im Kampf um die Meisterschaft zwar aktuell nicht in der Pole-Position, da aber die Teams aus den Top-5 in der Rückrunde auch noch gegeneinander antreten müssen, ist das Meisterschaftsrennen noch völlig offen und auch die SG hat noch realistische Chancen. Der HSVH steht aktuell auf Platz 7, was aber nur so klingt, als wäre es in Schlagdistanz zum Flensburger Platz 5. Denn: Den HSVH (21:19 Punkte) und die Flensburger (30:10) trennen bereits 9 Zähler.

Bundesliga-Partie bei GWD Minden verschoben

Anders als der HSVH, der in 2023 erst zwei Pflichtspiele absolviert hat, stand die SG nach der WM-Pause schon wieder sechsmal auf der Platte, ist im neuen Kalenderjahr aber noch ungeschlagen. Zuletzt musste zwar das Auswärtsspiel der SG bei GWD Minden aufgrund von zahlreichen Ausfällen auf Seiten der Ostwestfalen abgesagt und verschoben werden, am vergangenen Dienstag stand jedoch bereits die nächste Partie in der EHF European League für die Flensburger auf dem Plan. Bei FTC Budapest gelang der SG zwar nur ein 27:27-Unentschieden, der Gruppensieg ist dem dreimaligen Deutschen Meister dennoch nicht mehr zu nehmen.

Möller und Gottfridsson fehlen wochenlang

Bereits bei der Weltmeisterschaft in seinem Heimatland Schweden verletzte sich SG-Spielmacher Jim Gottfridsson an der Hand und wird noch einige Zeit ausfallen. Am vergangenen Dienstag musste sich zudem auch Weltmeister Kevin Möller einer OP am Knie unterziehen und wird ebenfalls mehrere Wochen ausfallen.

Doch auch ohne Möller und Gottfridsson verfügt Flensburg über enorme Qualität auf allen Positionen. Mit Emil Jakobsen steht ein dänischer Weltmeister auf Linksaußen auf dem Flügel – 107 Treffer konnte der 25-jährige Rechtshänder bis dato in der LIQUI MOLY HBL erzielen. Gleiches gilt für die rechte Seite auf der Johan Hansen zuhause ist (64 Saisontreffer). Insgesamt stehen sechs frischgebackene Weltmeister im Flensburger Kader.

Kapitän Johannes Golla ist zudem in Angriff und Abwehr der Dauerbrenner der Flensburger und erzielte bereits 86 Treffer. Mit Benjamin Buric verfügt die SG, trotz des Ausfalls von Kevin Möller, über einen Torhüter auf Weltklasse-Niveau, der jedem Gegner den Zahn ziehen kann. Im Rückraum werden mit Magnus Rod, Lasse Möller und Goran Sogard außerdem drei absolute Top-Spieler der LIQUI MOLY HBL zum Einsatz kommen und die Fäden des SG-Spiels ziehen.

Hinspiel auf Augenhöhe

Wie man all der Qualität der Mannschaft von Maik Machulla gegenübertritt, zeigten die Hamburger im Hinspiel. Am 1. Spieltag setzte es zwar eine 30:31-Niederlage, der HSVH hatte jedoch über 60 Minuten einen großen Kampf geliefert und erst wenige Sekunden vor Schluss den entscheidenden Treffer von Johannes Golla hinnehmen müssen. Es wird also klar, dass der HSVH vor einer sehr anspruchsvollen Aufgabe steht, aber mit einer spielerisch, wie kämpferisch erstklassigen Leistung nicht chancenlos ist und deshalb darauf hofft, die Flensburger in eigener Halle ärgern zu können.