Eine Woche nach dem 27-27-Unentschieden gegen den TVB Stuttgart trifft der HSVH auswärts auf den Bergischen HC. Zwar erkämpfte sich die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen noch einen Punkt gegen den Abstiegskandidaten aus Stuttgart, verlor allerdings auch Leistungsträger Jacob Lassen. Der Linkshänder und bester Vorlagengeber des HSVH zog sich einen Schlüsselbeinbruch zu und wird den Hamburgern in den verbleibenden Partien der Saison fehlen. Mit Nicolai Theilinger verfügt Jansens Mannschaft nur noch über einen weiteren Linkshänder für den rechten Rückraum. Theilinger wird die durch den Lassen-Ausfall hinterlassene Lücke nicht alleine schließen können, der HSVH muss noch enger zusammenrücken und den Ausfall seines zweitbesten Torschützen mannschaftlich kompensieren. Schon unter der Woche war Jansens Kreativität gefordert, um im Training Alternativen ohne Jacob Lassen zu entwickeln und Nicolai Theilinger im Spiel entlasten zu können.

Hinspiel geht klar an die Jansen-Sieben

Die anstehende Aufgabe der Hamburger wäre jedoch auch mit Lassen an Bord keine einfache geworden. Beim BHC erwartet den HSVH ein schwieriges Spiel gegen einen direkten Konkurrenten. Jedoch zeigte die Jansen-Sieben im Hinspiel im September (5. Spieltag) eindrucksvoll, wie man den Bergischen Löwen den Zahn ziehen kann. 33:23 gewann der Handball Sport Verein Hamburg in der heimischen Barclays Arena und ließ dem BHC nicht den Hauch einer Chance. Bereits zur Halbzeit hatte der HSVH mit 15:11 in Führung gelegen und kam anschließend mit einem 9:3-Lauf aus der Pause. Beim 24:14 durch Jogi Bitters ersten und bis dato einzigen Saisontreffer setzten sich die Hamburger erstmals mit 10 Treffern ab und gaben diesen Vorsprung anschließend nicht mehr aus der Hand.

Mit der herben Niederlage in Hamburg läutete der BHC seine schlechteste Phase der Saison ein und verlor anschließend vier Partien in Serie. Der BHC sackte dann auch in der Tabelle etwas ab, bevor er dann die letzten beiden Spiele im Kalenderjahr 2022 gewinnen konnte und auf Platz 12 überwinterte.

BHC mit wechselhaften Ergebnissen

Seit der Winterpause ist der BHC in der Tabelle wieder geklettert, steht aktuell auf Rang 8. Gegen den SC Magdeburg setzte es für die Löwen am gestrigen Donnerstag eine 34:38-Niederlage, vor allem SCM-Linkshänder Kai Smits bekamen die Bergischen Löwen nie in den Griff – 14 Tore erzielte der niederländische Nationalspieler und Oranje-Teamkollege von Dani Baijens.

Zuvor musste sich die Mannschaft von Trainer Jamal Naji auch bei Frisch Auf Göppingen deutlich mit 28:37 geschlagen geben und ließ vor allem in der zweiten Halbzeit abreißen. In der Vorwoche jedoch zeigte der BHC beim Heimspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen ein komplett anderes Gesicht und bezwang den Abstiegskandidaten mit 34:24.

Bester Torschütze des BHC ist Linksaußen Noah Beyer mit 89 Saisontreffern, gefolgt wird er von Linus Arnesson mit 87 Toren und Kreisläufer Frederik Ladefoged, der 84-mal traf. Die Torschützen sind im BHC-Spiel sehr ausgeglichen verteilt. Im Tor stehen mit Christopher Rudeck (171 Saisonparaden) und Peter Johannesson (108) zwei routinierte Torhüter – und vor allem Rudeck kann mit einer Fangquote von rund 30% jedem Gegner den Zahn ziehen.

HSVH reist am Samstag an

Die Mannschaft des Handball Sport Verein Hamburg absolviert am Samstag noch das Abschlusstraining für das Duell im Bergischen Land in Hamburg und reist dann am Nachmittag nach Nordrhein-Westfalen, übernachtet in Wuppertal. Mit Jacob Lassen hat der HSVH einen schwerwiegenden Ausfall zu verzeichnen, den es gemeinschaftlich aufzufangen gilt. Alle übrigen Akteure sind mit an Bord und werden versuchen, dem BHC ein Bein zu stellen. Im vergangenen Jahr erlitt der HSVH beim BHC seine erste Auswärts-Niederlage in der Bundesliga (26:31). Diesmal soll es besser laufen.