SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Haug (11 Paraden), El-Tayar (2), Bitter (n.e.) – Tissier (7), Andersen (7), Axmann (6), Hartwig (4), Lassen (1), Weller (1), Mortensen (1), Corak, Sauter, Valiullin, Botta (n.e.), Levermann (n.e.), Unbehaun (n.e.)
(12:12)
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Tore
Wurfquote
Der Handball Sport Verein Hamburg ist nach einem starken Kampf und einem spannenden Duell mit Rekord-Pokalsieger THW Kiel aus dem DHB-Pokal ausgeschieden. Die Hamburger unterlagen mit 27:30 und hatten bis kurz vor Schluss die Chance auf eine Pokal-Überraschung.
Am Tag der Deutschen Einheit erlebten 5.876 Zuschauer in der Barclays Arena ein spannendes Pokalspiel zwischen dem Handball Sport Verein Hamburg und dem deutschen Rekordmeister THW Kiel. Am Ende setzte sich Kiel mit 30:27 durch, nachdem die Partie lange Zeit ausgeglichen verlaufen war. Zur Halbzeit stand es 12:12, und Hamburg hatte bis in die Schlussminuten Chancen auf eine Überraschung, doch am Ende „fehlten dem HSVH Kleinigkeiten“, wie Trainer Torsten Jansen nach dem Spiel erklärte.
Der HSVH trat in dieser Pokalpartie mit erneut mit drei Torhütern an: Johannes Bitter, Mohamed El-Tayar und Robin Haug. Haug, der einen Großteil der Spielzeit im Tor stand, zeigte erneut eine starke Leistung und bewies seine Bedeutung für die Mannschaft. Neben ihm feierte Dino Corak, den die Hamburger nach der Verletzung von Andreas Magaard kurzfristig reaktiviert hatten, sein Debüt. Auch U19-Kreisläufer Maximilian Botta stand zum ersten Mal im Profikader, kam jedoch nicht zum Einsatz.
Auf Linksaußen spielte Alexander Hartwig, der für den angeschlagenen Casper Mortensen in der Startformation stand. Mortensen kam lediglich für Siebenmeter auf das Feld. Hamburgs erfolgreichste Torschützen waren Frederik Bo Andersen und Leif Tissier, die beide jeweils sieben Tore erzielten und ihr Team lange im Spiel hielten.
Das Spiel begann mit einem frühen Treffer für den THW Kiel durch Lukas Zerbe, doch Hamburg antwortete prompt. Zwei schnelle Gegenstöße nach Fehlern der Kieler im Angriff ermöglichten Frederik Bo Andersen und Leif Tissier, den HSV Hamburg bereits in der zweiten Minute mit 2:1 in Führung zu bringen. Kurz darauf erhöhte erneut Andersen auf 3:1. In dieser Phase trug Robin Haug mit drei Paraden maßgeblich dazu bei, dass die Hamburger zu Beginn die Nase vorn hatten. Das Spiel entwickelte sich dann ausgeglichen.
Kiel glich in der 7. Minute zum 4:4 aus und ging nur zwei Minuten später durch Nationalspieler Rune Dahmke mit 5:4 in Führung. Doch auch hier hielt Hamburg dagegen: Dank einer weiteren Haug-Parade und einem Treffer von Andersen konnte der HSV schnell wieder auf 6:5 stellen und durch Tissier auf 8:6 davonziehen. Hamburg spielte in dieser Phase offensiv stark, so dass bei den Hamburgern die Hoffnung auf einen möglichen Überraschungssieg aufkam.
Ein Wendepunkt kam, als Kiel in der 15. Minute beim Stand von 8:7 den Torhüter wechselte. Tomas Mrkva kam für Nationalkeeper Andreas Wolf ins Spiel und brachte sich sofort mit mehreren starken Paraden ein. Hamburg konnte in der Offensive nun weniger durchdringen und scheiterte immer wieder um Mrkva. So glich Kiel erst zum 9:9 aus, bevor Bo Andersen mit einem Treffer zum 11:9 die Führung für Hamburg wiederherstellte. Doch danach folgte eine offensiv schwierige Phase für den HSVH.
Die restlichen zehn Minuten der ersten Halbzeit lief dann aus Hamburger Sicht gar nichts zusammen. Mrkva wuchs im Tor des THW über sich hinaus und vereitelte zahlreiche Chancen. Der HSVH erzielte bis zur Pause nur noch ein weiteres Tor. Aber auch der THW Kiel tat sich im Angriff schwer und konnte den Vorsprung in dieser Phase nicht weiter ausbauen. Alexander Hartwig sorgte schließlich kurz vor dem Halbzeitpfiff für den Ausgleich zum 12:12.
Eine bemerkenswerte Szene trug sich kurz vor der Pause zu: Niklas Weller erhielt in der 28. Minute eine Zwei-Minuten-Strafe, was Dino Corak, der nach zwischenzeitlichem Karriereende kurzfristig reaktiviert wurde, sein Comeback ermöglichte. Dieses Comeback dauerte allerdings nur wenige Augenblicke: Nach einem Foul an Eric Johansson und dem folgenden Videobeweis sah Corak die rote Karte und musste das Spielfeld keine zwei Minuten später wieder verlassen.
Der HSVH kam mit viel Schwung aus der Kabine und nutzte die noch laufende Überzahl, um durch Leif Tissier direkt mit 13:12 in Führung zu gehen. Doch Kiel antwortete prompt mit zwei schnellen Toren und stellte auf 14:13. Ab diesem Zeitpunkt übernahm der THW wieder die Kontrolle und baute die Führung in der 36. Minute auf 17:14 aus. Doch die Kieler konnten diesen Vorsprung nicht lange verteidigen.
Robin Haug, der bereits in der ersten Halbzeit stark agierte, zeigte erneut einige wichtige Paraden, und Hamburg nutzte die Schwächephase des THW eiskalt aus. Vier Tore in Folge ließen den HSV das Spiel drehen, sodass Alexander Hartwig in der 42. Minute zum 19:18 traf. Hamburg hatte sich zuvor schwergetan, den 18:18-Ausgleich zu erzielen, doch nun schien das Momentum auf ihrer Seite zu liegen. Doch auch diese Führung war nur von kurzer Dauer.
Kiel schlug zurück und ging durch Eric Johansson wieder in Führung. Beide Teams trafen im Wechsel, doch nach einem unglücklichen Ballverlust von Leif Tissier und einem Siebenmeter für Kiel, den Emil Madsen in der 51. Minute zum 24:22 verwandelte, geriet der HSV erneut ins Hintertreffen. In dieser Phase fand der THW Kiel offensiv die leichteren Lösungen, während Hamburg in jedem Angriff viel investieren musste, um zum Torerfolg zu kommen.
Für die Schlussphase setzte Torsten Jansen dann auf Mohamed El-Tayar im Tor. Der Ägypter kam zunächst für einen Siebenmeter ins Tor, und der Ball landete tatsächlich an der Latte. Doch erneut hatte Kiel das Glück auf seiner Seite und erhöhte mit dem Nachwurf auf 26:22. Es war schon der dritte Nachwurf nach einer Abwehraktion, den die Kieler in diesem Spiel versenken konnten. Die Hamburger kämpften sich durch Tissier zwar noch einmal auf 27:26 heran, doch nach einem Ballverlust von Jacob Lassen in der 57. Minute nutzte Kiel die Gelegenheit, um das vorentscheidende 29:26 zu erzielen.
Hamburg gab sich nicht auf, doch das letzte Tor von Frederik Bo Andersen zum 27:29 anderthalb Minuten vor Schluss reichte nicht mehr aus, um das Spiel noch zu drehen. Hendrik Pekeler setzte mit seinem Treffer zum 30:27 den Schlusspunkt und sicherte den Kielern den Auswärtssieg in einer spannenden Partie. Die Kieler ziehen somit in die nächste Runde des DHB-Pokals ein und haben dort ein Heimspiel gegen den SC Magdeburg zugelost bekommen.
HAMBURG: Haug (11 Paraden), El-Tayar (2), Bitter (n.e.) – Tissier (7), Andersen (7), Axmann (6), Hartwig (4), Lassen (1), Weller (1), Mortensen (1), Corak, Sauter, Valiullin, Botta (n.e.), Levermann (n.e.), Unbehaun (n.e.)
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