Weller fehlt HSVH im nächsten Spiel: Kapitän nach umstrittener Blauer Karte gesperrt
Der Handball Sport Verein Hamburg muss am kommenden Donnerstag beim Auswärtsspiel gegen die MT Melsungen ohne seinen Kapitän auskommen. Niklas Weller sah gegen Flensburg eine Blaue Karte, die eine automatische Sperre nach sich zieht. Zu einer weiteren Sperre kommt es nach Bewertung des Video-Materials aber nicht.
Niklas Weller musste in der 42. Minute beim Spiel gegen die SG Flensburg-Handewitt das Feld verlassen. Nach einem Zweikampf mit Flensburgs Jim Gottfridsson am Kreis hatte das Schiedsrichter-Duo Marijo Zupanovic und Martin Thone dem Hamburger Kapitän die Rote Karte und anschließend die Blaue Karte gezeigt. Weller versuchte Gottfridsson mit einer Drehbewegung abzuschütteln, was die Schiedsrichter als Tätlichkeit interpretierten und Weller des Feldes verwiesen. Gottfridsson kam ohne persönliche Strafe davon.
Die Blaue Karte bringt einen Eintrag in den Spielbericht und eine Sperre mit sich. So wird Weller dem HSVH beim Auswärtsspiel am kommenden Donnerstag gegen die MT Melsungen definitiv fehlen. HBL-Spielleiter Andreas Wäschenbach hat dem HSVH am Freitag jedoch bereits bestätigt, dass es zu keiner weiteren Sperre für Weller kommen wird: „Nach Sichtung des Spielberichts und der TV-Bilder sind wir der Ansicht, dass das gemäß § 19, Abs. 1 DHB-Rechtsordnung vorgesehene Mindest-Strafmaß der automatischen Sperre von einem Meisterschaftsspiel ausreichend ist. Die beabsichtigte flächendeckende Einführung des Videobeweises in der LIQUI MOLY HBL wird künftig einen wesentlichen Beitrag zur Unterstützung des Entscheidungsprozesses vor Ort leisten.“
HSVH hat keine Möglichkeiten für Rechtsmittel
„Die Handball-Bundesliga hat uns auch nochmal bestätigt, dass es keinerlei Chancen auf Erfolg bei einem Einspruch gibt, weil es sich um eine Tatsachenentscheidung handelt. Gegen Tatsachenentscheidungen im Spiel ist grundsätzlich kein Einspruch möglich. Und eine gezogene Blaue Karte zieht dann ausnahmslos immer eine automatische Sperre von einem Spiel nach sich. Das müssen wir jetzt leider so akzeptieren“, sagt HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke, dem es aber wichtig ist, ganz deutlich zu betonen: „Die Bilder zeigen sehr klar, dass es eine unglückliche Aktion war und keine mutwillige Unsportlichkeit von Niklas. Die Schiedsrichter bewerten leider nur die Bewegung von Niklas und sehen sie nicht als Reaktion auf die vorangegangene Aktion von Jim Gottfridsson. Wir haben jetzt einfach Pech, dass die Schiedsrichter diesen Zweikampf so gewertet haben.“