Mit dem Duell gegen die Rhein-Neckar Löwen startet die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen in den November – ein Monat, der vor allem in den heimischen Hallen zur Herkulesaufgabe für Jansen und seine Schützlinge wird.

Mit den Löwen aus Mannheim kommt zunächst an diesem Sonntag der Tabellenzweite in die Barclays Arena. Die Mannschaft von Sebastian Hinze hat 16:2 Punkte auf dem Konto und ist nach Tabellenplatz 10 in der vergangenen Saison wieder ein ernstzunehmender Kandidat im Kampf um die Champions-League-Ränge. Im zweiten Heimspiel des Monats kommt der momentane Tabellenführer, die Füchse Berlin, nach Hamburg (13.11., 18:15 Uhr, Sporthalle Hamburg). Zum Abschluss des Monats und 1. Advent dürfen sich die Hamburger Fans dann noch auf das Duell mit dem Deutschen Meister aus Magdeburg (27.11., 16:05 Uhr, Barclays Arena) freuen. Kein einfacher Monat für Jansen und seine Mannschaft, die darauf hofft, auch die vermeintlich großen Gegner ärgern zu können.

Löwen mit viel Offensiv-Power

Zunächst liegt der volle Fokus der Mannschaft aber auf dem Spiel gegen die Löwen: Mit 16:2 Punkten stehen diese derzeit auf Rang 2 der LIQUI MOLY HBL und haben bereits jetzt ein Torverhältnis von +47 vorzuweisen. Mit 297 erzielten Treffern (im Durchschnitt 33 pro Spiel) stellen die Mannheimer zudem die beste Offensive der Liga und sind kaum zu bremsen. Zuletzt gewann der zweimalige Deutsche Meister ein bis zur letzten Sekunde umkämpftes Spiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf mit 32:31 und fand nach der bisher einzigen Saisonniederlage im Top-Spiel gegen den THW Kiel (32:29) zurück auf die Siegerstraße. In der Woche zuvor überrollten die Mannheimer das Schlusslicht GWD Minden und gewannen 37:25 gegen die Ostwestfalen.

Verlassen können sich die Löwen in diesem Jahr wieder auf ihren Kapitän und besten Torschützen: Uwe Gensheimer ist nach überstandener Achillessehnen-Verletzung wieder ein wichtiger Teil des Offensivspiels und traf bislang 47-mal. Gefolgt wird er von Neuzugang Halil Jaganjac. Der kroatische Rückraumspieler erzielte 41 Saisontreffer und steuerte 22 Assists bei. Genauso wichtig für das Offensivspiel der Mannschaft von Sebastian Hinze sind Spielmacher Juri Knorr (35 Saisontreffer) und der schwedische Europameister Albin Lagergren (34) – mit 26 (Knorr) und 31 (Lagergren) Assists agieren die beiden zudem als exzellente Vorbereiter und bedienen immer wieder Rechtsaußen Patrick Groetzki, der auf 39 Saisontreffer kommt, und Kreisläufer Jannik Kohlbacher (31).

Mit Joel Birlehm hat das Hinze-Team zudem einen Torhüter, der seiner Mannschaft mit vielen Paraden den Rücken freihält und einfache Tore einleitet. Birlehm hält im Schnitt rund 33% aller Würfe. Auf ihren Publikumsliebling Mikael Appelgren müssen die Löwen am Sonntag hingegen verzichten. Der Schwede war nach einer von Verletzungen geplagten Saison 2021/22 gerade wieder richtig in Form gekommen, verletzte sich aber im Spiel gegen die Recken aus Hannover an der Hand und wird vorerst ausfallen.

Löwen verpassen erstmals europäisches Geschäft

In der Saison 2021/22 erzielten die Mannheimer ihre schlechteste Platzierung überhaupt, seitdem sie 2006 in Rhein-Neckar Löwen umbenannt wurden. Seit dem Wiederaufstieg in der Saison 2004/05 (als SG Kronau/Östringen) gehörten die Löwen stetig zu den Top-8 der Liga, bis auf die Saison 2006/07 gar stets zu den Top-6. 2016 und 2017 wurden sie Deutscher Meister. In der vergangenen Spielzeit reichte es lediglich zu Platz 10 und somit auch nicht zum Einzug ins europäische Geschäft. Diesen verpassten die Löwen ebenfalls zum ersten Mal seit der Saison 2005/06.

Umbruch im Sommer

Die vergangene Spielzeit war so etwas wie eine Übergangssaison für die Löwen und sollte deshalb nicht zu hoch bewertet werden. In diesem Sommer vollzogen die Löwen nämlich einen Umbruch ein, der schon Anfang 2021 mit der Verpflichtung von Sebastian Hinze (zu dieser Saison) eingeleitet wurde. Mit Andy Schmid verloren die Löwen außerdem ihren Kopf, der mit Juri Knorr jedoch bereits adäquat ersetzt wurde. Die wichtigste Baustelle schlossen die Löwen auf der Trainer-Position. Sebastian Hinze kam nach 10 Jahren in Diensten des Bergischen HC in die Rhein-Main-Region und flößte den Löwen sofort neues Leben ein.

HSVH trifft auf seinen „Lieblingsgegner“

Mit verantwortlich für das schwache Abschneiden der Löwen in der Vorsaison war auch der HSVH. Im Hinspiel in Hamburg feierten die Hamburger gegen die, damals noch von Klaus Gärtner trainierten, Mannheimer den ersten Bundesliga-Sieg der Vereinsgeschichte und schickten die Löwen völlig überraschend mit 32:27 nach Hause. Im Rückspiel gelang dem HSVH gegen die, dann von Ljubomir Vranjes trainierten, Löwen ein fulminanter 34:28-Auswärtssieg. Gegen keinen anderen Gegner konnte der HSVH in der letzten Saison so überzeugen, wie gegen den zweimaligen Deutschen Meister. Das zeigt auch die Statistik: lediglich gegen GWD Minden konnten die Hamburger in der vergangenen Spielzeit ebenfalls beide Spiele gewinnen – gegen die Löwen jedoch ist das Torverhältnis von +11 noch besser als gegen GWD (+8).

Besonderes Duell für Martin Schwalb

HSVH-Vize-Präsident Martin Schwalb hat einen besonderen Blick auf das Spiel gegen die Löwen. Auch wenn er nun wieder voll im Dienste des HSVH unterwegs ist, hat er noch immer enge Verbindungen nach Mannheim. Von Februar 2020 bis Juli 2021 ließ er nämlich sein Amt beim HSVH ruhen und stand als Chef-Trainer an der Seitenlinie der Löwen, für ihn kommt es also zum Duell mit dem Ex-Klub.

Tickets in allen Kategorien verfügbar

Rund 4400 Tickets für die Partie am Sonntag gegen die Löwen sind bisher verkauft. Eintrittskarten für das Spiel sind auch kurzfristig noch in allen Kategorien unter www.hamburg-handball.de/einzelticket verfügbar und auch im HSVH-Fanshop im Levantehaus erhältlich.