(15:19)
Tore
Team-Quoten:
HSVH verspielt Pausenführung und unterliegt beim Bergischen HC mit 34:37
Der Handball Sport Verein Hamburg hat am Sonntagnachmittag beim Bergischen HC verloren. Die Hamburger lagen zur Pause noch mit 19:15 in Führung, gaben das Spiel dann aber aus der Hand und mussten sich am Ende mit 34:37 geschlagen geben. Der HSVH ist weiter Tabellen-7., der BHC steht weiter auf Rang 8, ist jetzt aber punktgleich mit dem Team von Trainer Torsten Jansen.
Am 26. Spieltag der LIQUI MOLY HBL gab es für den Handball Sport Verein Hamburg beim Bergischen HC nichts zu holen. Vor 2421 Zuschauern in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle spielten die Hamburger eine gute erste Halbzeit, fanden aber nach der Halbzeitpause überhaupt nicht mehr ins Spiel und sahen sich nach komfortabler Pausenführung plötzlich im Rückstand. „Das waren die entscheidenden Minuten“, sagte Trainer Jansen mit Blick auf die Startphase der zweiten Hälfte und er konnte mit dem Rückzugsverhalten und den Fehlern seines Teams im zweiten Durchgang nicht zufrieden sein.
Durch den Erfolg im Duell der Tabellennachbarn rückt der Bergische HC den Hamburgern nun in der Tabelle auf die Pelle: Zwar bleiben die Bergischen Löwen weiter auf Platz 8, haben nun aber mit 26 Punkten genauso viel Pluspunkte wie der HSVH, der weiterhin Rang 7 belegt.
Bitter-Paraden verhelfen zur Halbzeitführung
Für den HSVH war es das erste Spiel ohne Linkshänder Jacob Lassen, der sich am vergangenen Wochenende einen Schlüsselbeinbruch zugezogen hatte. Für den verletzten Dänen stand Nicolai Theilinger von Beginn an sowohl im Angriff als auch in der Abwehr auf dem Spielfeld, mit U19-Akteur Levin Unbehaun hatte Jansen zudem einen weiteren Linkshänder mit nach Düsseldorf mitgenommen. Beim BHC fehlte Nationalspieler Lukas Stutzke.
Den Gastgebern gehörte dann zwar die erste Aktion und das erste Tor des Spiels (1:0, 1. Minute), der HSVH ließ aber gleich drei Tore folgen und brachte sich mit 3:1 (5.). in Führung. Doch die Löwen glichen bei 3:3 (6.) wieder aus und konnte dann durch einen Treffer von Linus Arnesson bei 5:4 (8.) kurz in Führung gehen, als im HSVH-Angriff ein Pass von Leif Tissier nicht bei Dani Baijens ankam.
Erneut ließ der HSHV aber drei schnelle Tore folgen. Leif Tissier hatte bei seinem Abschluss etwas Glück, erzielte aber in der 10. Minute das 5:7. Nun kam auch HSVH-Keeper Johannes Bitter immer besser ins Spiel, half seinem Team mit 6 Paraden zwischen der 12. und der 20. Spielminute dabei, einen Drei-Tore-Vorsprung zu verteidigen und diesen dann bei 10:14 (23.) auf vier Treffer zu erhöhen. Der HSVH hatte mehr von der Partie als die Löwen, machte zwar auch ein, zwei unnötige Fehler, war aber deutlich konsequenter im Angriff, so dass der Spielstand kurz vor der Pause bei 13:18 (29.) stand.
Bitter steuerte in der ersten Halbzeit 9 Paraden bei und hatte großen Anteil daran, dass der HSVH mit einer 19:15-Führung in die Pause gehen konnte. Der HSVH machte seine Sache bis zu diesem Zeitpunkt gut, war voll auf Kurs Auswärtssieg.
HSVH gibt das Spiel gleich nach Wiederanpfiff aus der Hand
Doch die Vier-Tore-Pausenführung hatte dann in der zweiten Halbzeit nicht mehr lange Bestand, der HSVH kam wie ausgewechselt aus der Kabine. Der BHC startete mit einem 5:1-Lauf (31. bis 35.) in den zweiten Durchgang und konnte in der 37. Spielminute zum 20:20 ausgleichen. Den Hamburgern fehlte es nach dem Seitenwechsel völlig an offensiver Durchschlagskraft. Technische Fehler und Fehlwürfe beim Jansen-Team brachten den BHC zurück ins Spiel. Der HSVH probierte es dann im Angriff mit dem siebten Feldspieler, blieb aber auch so ohne Erfolg und geriet in der 39. Minute mit 22:21 in Rückstand. Im Tor der Löwen hatte Peter Johannesson zudem eine richtig gute Phase, machte es dem HSVH zusätzlich schwer.
Seinen ersten Zwei-Tore-Vorsprung konnte sich der BHC durch zwei Treffer ins leere Tor erwerfen, traf erst zum 23:22 (40.) und dann zum 24:22 (41.). Johannes Bitter war beide Male aus dem Tor geeilt, weil der HSVH mit siebtem Feldspieler angriff. Immer wieder kam das Team von Trainer Jamal Naji zu einfachen Treffern.
„Wir waren wie im Tiefschlaf“
Der HSVH hatte in dieser Phase jegliche Kontrolle über das Spiel verloren, die Hausherren hatten ihre Abwehr stabilisiert und liefen einen erfolgreichen Angriff nach dem nächsten. Ein zweiter 5:1-Lauf des BHC (40. bis 44.) führte bei 27:23 zu einem Vorsprung von vier Treffern für die Löwen. Innerhalb von weniger als einer Viertelstunde in der zweiten Halbzeit hatte der HSVH nicht nur eine Vier-Tore-Führung verspielt, sondern sah sich plötzlich mit vier Toren im Hintertreffen. Seit dem Seitenwechsel hätte es zu diesem Zeitpunkt 12:4 für die Löwen gestanden. „Wir waren in dieser Phase wie im Tiefschlaf und bekommen einen Konter nach dem anderen“, bemängelte Trainer Jansen anschließend, „wenn wir dann noch vorne leichte Fehler machen und dem Gegner so die Hand reichen, dann wird es natürlich schwer. Das müssen wir uns selbst ankreiden.“
Jansen brachte dann Jens Vortmann für den in der zweiten Halbzeit glücklosen Johannes Bitter, aber auch dieser konnte das Ruder nicht mehr herumreißen. Es mangelte dem HSVH im Angriff an guten Lösungen und der nötigen Wurfgenauigkeit. So kam das Jansen-Team zwar nach den ersten beiden Vortmann-Paraden durch einen Gegenstoßtreffer von Casper Mortensen nochmal auf 27:26 (48.) heran, da aber auch Vortmann dann nichts mehr ausrichten konnte, reichte das fehlerhafte Offensivspiel nicht, um das Spiel weiter offen zu halten.
Auch eine Überzahlsituation ab der 50. Minute konnte der HSVH nicht mehr für sich nutzen und als ein Hamburger Angriff zum wiederholten Male – diesmal durch Leif Tissier (54.) – an der Latte endete, bog der BHC mit seinem Treffer zum 31:27 (54.) mit einem Vorsprung auf die Zielgerade ein, den der HSVH nicht mehr aufholen konnte. Beide Teams trafen von diesem Zeitpunkt an im Wechsel, so dass der Abstand unverändert bestehen blieb. So unterlag der HSVH am Ende mit 34:37 und stand trotz toller erster Halbzeit ohne Punkte da.
„Nach der ersten Halbzeit hätten wir eigentlich selbstbewusst aufspielen können, laufen dann aber in der zweiten Halbzeit komplett gegen eine Wand, werfen viele Bälle weg und finden keine Lösungen mehr. Dann laufen wir den Rest des Spiels leider nur noch hinterher“, sagte Kapitän Niklas Weller und resümierte: „Natürlich hatten wir auch gute Sequenzen, aber insgesamt war das eines unserer schlechteren Spiele in dieser Saison.“
Heimspiel gegen Göppingen nach Pokal-Wochenende
Gleich nach dem Spiel machte sich der HSVH wieder auf die Rückreise nach Hamburg. Am kommenden Wochenende steht kein Spiel auf dem Programm, da in Köln das Final-Four-Turnier des DHB-Pokals gespielt wird. Der HSVH muss erst wieder am 20.04. ran und empfängt dann Frisch Auf Göppingen in der Sporthalle Hamburg (19:05 Uhr).
SPIEL-STATISTIK
HAMBURG: Bitter (9 Paraden), Vortmann (2) – Baijens (9 Tore), Andersen (6), Mortensen (5 / 1 Siebenmeter), Weller (5), Tissier (3), Theilinger (2), Magaard (2), Axmann (2), Valiullin, Bergemann (n.e.), Schimmelbauer (n.e.), Unbehaun (n.e.)
Dani Baijens:
Tore