Drei Tage Handball pur: Legenden-Remis und ein Ausrufezeichen

Das war ein Handball-Wochenende der Extraklasse! Und nach vier Spielen in drei Tagen, von denen drei echte Herausforderungen waren, haben die Zweitliga-Aufsteiger vom Handball Sport Verein Hamburg für viel Aufsehen gesorgt und sich nun eine Pause redlich verdient.

Erst traf das Team von Torsten Jansen beim 10. Internationalen Heide Cup in Schneverdingen auf den Champions League Sieger von 2017, Vardar Skopje, auf den Bundesligisten SC DHfK Leipzig und auf den schwedischen Meister IFK Kristianstad. Dann stand im Rahmen des Events „Helden des Handballs“ am Sonntag auch noch das Duell gegen die Hamburg Allstars um Torsten Jansen, Stefan Schröder und weitere ehemalige Hamburger Handball-Stars an. Neben vielen lehrreichen Momenten gab es am Freitag in Schneverdingen auch eine große Überraschung.

Freitag: Hamburg – Vardar Skopje  31:25 (16:15)

Obwohl die kräftezehrende Saisonvorbereitung deutlich Spuren bei den Spielern von Torsten Jansen hinterlassen hatte, drehte die Mannschaft im ersten Spiel des Heide Cups gegen den mazedonischen Champions-League-Teilnehmer Vardar Skopje am Freitag so richtig auf. Von Beginn an drückte das Hamburger Team, das ohne Kapitän Lukas Ossenkopp und Jan Kleineidam antreten musste, mächtig auf das Tempo, doch die Mazedonier hatten in den ersten 20 Minuten überwiegend die Nase vorn. Kurz vor der Pause wendete sich aber das Blatt und mit einer 16:15-Führung für den HSVH ging es in die Halbzeit – damit hätte vor dem Anpfiff wohl niemand gerechnet!

In Durchgang zwei knüpften Totos Jungs nahtlos da an, wo sie aufgehört hatten und erzielten weiter Tor um Tor. Keeper Aron Edvardsson brachte auf der Gegenseite ein ums andere Mal die mazedonische Offensive zur Verzweiflung und die Führung wurde souverän weiter ausgebaut. Am Ende hatten Jan Forstbauer und Philipp Bauer je sieben Treffer auf dem Konto und der Heide Cup hatte seine erste große Überraschung: einen 31:25-Sieg des Zweitliga-Aufsteigers gegen den letztjährigen Champions-League-Sieger. Das macht stolz und gibt Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben!

Samstag: Hamburg – SC DHfK Leipzig  18:37 (12:17)

Im zweiten Spiel beim Heide Cup konnte die Hamburger Mannschaft nicht noch einmal eine derartige Leistung abrufen wie am Vorabend. Die Leipziger zeigten der Hamburger Defensive die Grenzen auf, und schnell war die Luft in diesem Spiel raus. Toto Jansen, der auf Keeper Aron Edvardsson verzichten musste, probierte in der Abwehr einiges aus und sammelte so wichtige Erkenntnisse für das anstehende Pokalspiel am kommenden Wochenende. Und auch wenn die Jungs, denen die Erschöpfung in der zweiten Halbzeit deutlich anzumerken war, sich tapfer wehrten, war das Leipziger Tor zwischenzeitlich wie vernagelt und das Endergebnis fiel sehr deutlich aus.

Sonntag: Hamburg – IFK Kristianstad  27:34 (12:18)

Gegen Kristianstad am Sonntag sollte nun ein versöhnlicher Abschluss des Heide Cups her. Am Ende siegten die Schweden mit sieben Toren Vorsprung, Jansens Männer verkauften sich aber sehr ordentlich und blieben lange in Schlagdistanz nachdem sie mit viel Schwung aus der Halbzeitpause kamen.

Helden des Handballs: HSVH – Hamburg Allstars  22:22

Direkt nach dem Abpfiff des Morgenspiels in Schneverdingen ging es für das HSVH-Team wieder auf die A7, auf dem schnellsten Weg zurück nach Hamburg in die Barclaycard Arena. Im Rahmen des Events „Helden des Handball“, bei dem am Nachmittag der THW Kiel gegen den FC Barcelona antrat, stand für die Jungs ein Spiel gegen eine Hamburger Allstar-Auswahl, angeführt von Torsten Jansen und Stefan Schröder, auf dem Programm. Der sportliche Wert war hierbei natürlich zu vernachlässigen. Hier ging es darum, gemeinsam mit dem Publikum ein Handballfest zu feiern – und das gelang auf ganzer Linie. Dass das Spiel dann auch noch 22:22-Unentschieden endete, passte zum versöhnlichen Rahmen des Nachmittags.

Besonderes Highlight des Spiels: Vize-Präsident Martin Schwalb, der eigentlich als Trainer der Legenden-Mannschaft an der Seitenlinie stand, wurde von den eigenen Spielern in der 30. Minute an die Siebenmeter-Linie gebeten und sah sich plötzlich Nachwuchs-Keeper Marcel Kokoszka gegenüber. „Koko“ ließ sich von fast 200 Länderspielen und etlichen nationalen und internationalen Titeln nicht beeindrucken und parierte Schwalbes Siebenmeter rotzfrech mit der rechten Hand, was für ein Raunen im Publikum sorgte.

Der THW Kiel schlug dann noch am Nachmittag den FC Barcelona mit 28:24 und sorgte so aus deutscher Sicht für einen runden Handball-Tag, der besonders den Hamburger Fans sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.