27:26 gegen Dormagen: Tissier macht Last-Minute-Erfolg klar

Der Handball Sport Verein Hamburg hat sich am 11. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga mit 27:26 (13:15) gegen TSV Bayer Dormagen durchgesetzt. Leif Tissiers Treffer zwei Sekunden vor dem Ende brachte die Entscheidung und beschert dem HSVH das erste positive Punkteverhältnis der Saison.

Der Handball Sport Verein Hamburg hat sich erneut erst in letzter Sekunde die zwei Punkte in einem Heimspiel gesichert. Vor 3142 Zuschauern lieferten sich die Hamburger im Duell gegen den Mit-Aufsteiger Bayer Dormagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Schluss. Ein Treffer von Leif Tissier zum 27:26 sorgte zwei Sekunden vor dem Abpfiff für die Entscheidung.

Kokoszka erstmals von Beginn an im Tor 

Nach dem Ausfall von Stammtorhüter Aron Edvardsson, der unter der Woche am Blinddarm operiert wurde, feierte Jung-Keeper Marcel Kokoszka seine Premiere in der Start-Aufstellung und konnte sich gleich zu Beginn mit zwei Paraden auszeichnen. Zwar ging der HSVH dann zuerst in Führung, konnte sich aber nie absetzen und beide Teams wechselten sich mit ihren Torerfolgen bis zum 13:12 (25. Minute) ab. Nach dem 13. eigenen Treffer musste der HSVH dann einen 0:3-Lauf der Gäste hinnehmen und blieb die letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit ohne eigenen Torerfolg, so dass es bei 13:15 mit einer Zwei-Tore-Führung für Dormagen in die Kabinen ging.

Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Schluss

Nach der Pause wendete sich das Blatt umgehend, denn das Team von Trainer Torsten Jansen kam besser aus der Halbzeit und schaffte selbst einen 3:0-Lauf (31. bis 33. Minute), der mit einer 16:15-Führung (33.) endete. In der Folge konnte kein Team mehr als zweimal am Stück treffen und nur in der 47. Minute konnte sich der HSVH einmal mit zwei Toren absetzen (22:20), woraufhin Dormagen aber mit zwei eigenen Treffern zum 22:22 (50.) direkt wieder ausgleichen konnte. Wieder ging es hin und her. Erst ein Treffer von Leif Tissier (25:25, 58.), eine Parade von Marcel Kokoszka (59.) und ein darauffolgendes Tor von Kevin Herbst (26:25, 59.) brachten den Durchbruch in der Partie und den Vorteil auf Hamburger Seite. So entwickelte sich in der Schlussminute ein echter Krimi, der die Nerven der Zuschauer strapazierte: Dormagen konnte 30 Sekunden vor Schluss noch einmal ausgleichen, ehe Jansen noch eine letzte Auszeit nahm. Mit 27 verbleibenden Sekunden hatten die Hausherren den Ball.  Wie schon beim Last-Minute-Sieg gegen Rimpar fasste sich wieder der junge Leif Tissier ein Herz, versenkte den Ball zwei Sekunden vor dem Schlusspfiff im Tor und sorgte so für einen erlösenden Freudenschrei in der Halle sorgte.

Erstmals in dieser Saison hat der HSVH durch den Sieg ein positives Punkteverhältnis (12:10) und verschafft sich weiter Luft im Kampf um den Klassenerhalt. Am Montag haben Jansens Männer trainingsfrei, ehe es dann am kommenden Wochenende erst am Freitag in Emsdetten, und dann am Sonntag in der Barclaycard Arena gegen Nordhorn-Lingen um Punkte geht.

Spielstatistik

Handball Sport Verein Hamburg: Kokoszka, Rundt – Ossenkopp (7/4), Bauer (5), Tissier (4), Weller, Herbst  (je 3), Rix (2), Bergemann, Vogt, Axmann (je 1), Fuchs, Kleineidam (n.e.)

Wurfquote Team
0%
Wurfquote N. Weller
0%

Stimmen zum Spiel

Trainer Torsten Jansen: „Wir haben heute ein Spiel von zwei Mannschaften gesehen, die auf Augenhöhe agiert haben. Wir hatten uns auf eine offensivere Abwehrvariante von Dormagen eingestellt, aber da hat der Ulli (Kriebel, Anm. d. Red.) sich heute schön was einfallen lassen – und das hat gefruchtet. Wir hatten am Anfang auch mit unserer eigenen Abwehr ein paar Probleme und gehen dann auch verdient mit einem Rückstand in die Pause. Aber in der zweiten Halbzeit war es dann auch gerade in der Abwehr eine deutliche Steigerung. Da haben wir nur elf Tore bekommen, was völlig okay ist, hatten aber in der Offensive Probleme. Und dann Glückwunsch an Leif, dass er da den Arsch in der Hose hat und sich in den letzten Sekunden den Wurf nimmt: Gut so! Ein Unentschieden wäre heute mehr als gerecht gewesen. Aber gerecht ist der Sport ja häufig nicht und so tut es mir leid für Dormagen, dass es heute nichts geworden ist, aber es freut uns natürlich umso mehr.“

Dormagen Trainer Ulli Kriebel: „Ich glaube auch, dass ein Unentschieden heute gerecht gewesen wäre, aber der Sport ist tatsächlich nicht immer gerecht. Ich muss meiner Mannschaft aber ein großes Kompliment machen, wie wir uns nach der Niederlage gegen Hagen gefangen haben. Wir haben die zweiwöchige Pause genutzt, um an einem zweiten Abwehrsystem zu arbeiten, was wir heute über weite Strecken auch ganz ordentlich gespielt haben. Aber am Ende ist es halt so, dass wir mit einem Tor verlieren. Das ist brutal für die Mannschaft, die heute richtig gut gekämpft hat.“