Thies Bergemann – ein Kieler Jung in Hamburg
Seit der aktuellen Saison geht Neuzugang Thies Bergemann für den Handball Sport Verein Hamburg auf Torejagd. Mit den Hamburgern hat der ehemalige Kieler ein klares Ziel: den Klassenerhalt!
Auch wenn man das in Hamburg nicht ganz so gerne hört: Unser Rechtsaußen Thies Bergemann ist Vollblut-Kieler. In Altenholz aufgewachsen, hielt er dort zum ersten Mal mit vier Jahren einen Handball für den TSV Altenholz in den Händen. In der B-Jugend ging es dann zum großen Nachbarn und Kooperationspartner THW Kiel. „Ich bin in Altenholz aufgewachsen, Kiel ist meine Heimat, natürlich ist der THW der Verein, mit dem ich nach all den Jahren am meisten verbunden bin. Schon als kleiner Junge wollte ich für diesen Verein spielen. Dass ich die Chance dann bekommen habe, war wie ein Traum. Ich habe die Zeit sehr genossen.“
In der Jugend gegen Rix und Wullenweber
In der Saison 2017/18 gehörte der Linkshänder zum erweiterten Kader des deutschen Rekordmeisters. Einen Pflichtspiel-Einsatz konnte der 23-Jährige zwar nicht verbuchen, doch die gesammelte Erfahrung ist Gold wert, wie er erzählt: „Mit Spielern wie Niclas Ekberg oder auch Domagoj Duvnjak zusammenzuarbeiten und jeden Tag von ihnen lernen zu können, ist ein echter Mehrwert für einen jungen Spieler, den ich nicht missen möchte. Und wenn dann im Tor noch Niklas Landin und Andi Wolff stehen, lernst du für dein Leben. An denen kommst du nur sehr schwer vorbei.“ Mit der Jugendmannschaft des THW Kiel musste Bergemann bereits in der Jugend nach Hamburg reisen. Damals noch in der A-Jugend-Bundesliga aktiv, spielte der heutige HSVH-Rechtsaußen unter anderem gegen seine jetzigen Mannschaftskollegen Christopher Rix und Finn Wullenweber. „Dass die beiden Talent haben, war natürlich damals schon zu erkennen. In der Jugend habe ich noch im Rückraum gespielt und hatte Stulle (Wullenweber) als direkten Kontrahenten. Seine Explosivität ist der Wahnsinn und war schon damals sehr schwer zu verteidigen“, sagt der gebürtige Altenholzer und fügt grinsend hinzu: „Ich kann mich aber noch an ein Spiel erinnern, in dem wir mit dem THW Kiel mit 18 Toren gegen die Hamburger A-Jugend gewonnen haben. Das war ein wichtiger Sieg, denn die Hamburger waren immer ganz oben mit dabei und schwer zu schlagen. An dem Tag hat dann alles gepasst.“
Verletzung im Testspiel
Heute kämpft Bergemann im Trikot des HSVH gegen den Abstieg in der 2. Handball-Bundesliga der Herren. Nachdem er beim Auswärtsspiel in Rimpar erstmals wieder im Kader stand, will er beim Heimspiel gegen Wilhelmshaven (15.04.) auch auf die Platte zurückkehren, nachdem er wochenlang verletzt zuschauen musste. Eine Aktion im Testspiel gegen das Bundesliga-Team aus Hannover-Burgdorf wurde ihm zum Verhängnis. „Ich wollte einen Tempogegenstoß verhindern und bin beim Zurücklaufen auf dem Fuß eines Gegenspielers umgeknickt. Eine wirklich blöde Aktion“, sagt Bergemann. Die ernüchternde Diagnose von Mannschaftsarzt Philip Catalá-Lehnen: Außenbandriss. Im April will Bergemann jetzt aber wieder richtig durchstarten!
„Es geht um Kampfgeist und Emotionen!“
In der entscheidenden Phase der Saison wird Trainer Torsten Jansen also wieder auf den Außenspieler zurückgreifen können. „Ich freue mich, dass ich den Jungs bald wieder auf der Platte helfen kann. Gerade jetzt ist mannschaftliche Geschlossenheit sehr wichtig. Wir haben einen guten Teamgeist, das zeichnet uns aus. Es war klar, dass wir als Aufsteiger mit unserer jungen Truppe nicht um den Aufstieg mitspielen, jetzt heißt es kämpfen!“, sagt Bergemann. „In dieser Phase geht es nicht darum, wer am schönsten spielt. Es geht um die Punkte und die müssen wir holen. Es geht um Kampfgeist und Emotionen. Wir wissen, worauf es jetzt ankommt und wollen um jeden Preis in der Liga bleiben. Das ist unser Ziel!“ Für dieses Ziel müssen alle an einem Strang ziehen. Ein ganz wichtiger Faktor dabei sind die Fans. Dass die hinter der Mannschaft stehen, ist in jedem Heimspiel unschwer zu hören. Auch beim „Neuzugangs-Dinner“ des HSVH in der Volksbank Arena haben Thies Bergemann, Stefan Schröder und Keeper Aron Edvardsson Zuspruch erhalten. „Ja, der Rückhalt ist groß. Das hat man an dem Abend in den sehr persönlichen Gesprächen gemerkt“, sagt Bergemann.