Nach nur einem Tag Verschnaufpause und lediglich zwei Trainingseinheiten seit dem letzten Spiel am Freitag steht für den Handball Sport Verein Hamburg am Dienstag, den 20.04., um 18.00 Uhr (Live-Stream bei sportdeutschland.tv, Beginn der Übertragung um 17.30 Uhr) das nächste Heimspiel gegen den EHV Aue an. Die Nachholpartie wird erneut in der q.beyond Arena ausgetragen. Ursprünglich war das Spiel gegen die Sachsen im März geplant, aufgrund von Corona-Fällen innerhalb der Mannschaft des EHV musste die Partie aber verlegt werden.

Da die Sporthalle Hamburg kurzfristig wegen Mängeln am Dach gesperrt werden musste, bestritt der HSVH am Freitagabend mit dem Nordderby gegen den VfL Lübeck-Schwartau erstmals ein Pflichtspiel in seiner Trainingsstätte. Das Hallen-Debüt endete nach einer spannenden Schlussphase mit einem 28:28-Unentschieden. Auch beim EHV Aue entschied sich die Partie gegen den TSV Bayer Dormagen erst in den letzten Minuten, das Team aus dem Erzgebirge musste sich letztendlich aber 28:26 geschlagen geben.

EHV Aue muss bis Saisonende ohne Trainer Stephan Swat auskommen

Der EHV Aue gehört zu den Mannschaften, die in dieser Saison ganz besonders von der Corona-Pandemie geplagt sind. Bereits 15 Spieler und Trainer Stephan Swat haben sich mit dem Virus infiziert. Für den EHV ging es im Laufe dieser Spielzeit deshalb bereits dreimal in Quarantäne. Der größte Schock war aber die Schwere der Covid-Erkrankung bei Trainer Swat, der sieben Wochen lang auf der Intensivstation und mehrere Tage im künstlichen Koma um sein Leben rang. Mittlerweile geht es dem 43-jährigen Aue-Coach wieder besser, eine Rückkehr an die Seitenlinie ist in dieser Saison aber eher unwahrscheinlich. Interimsweise ist für ihn der Isländer Runar Sigtryggsson eingesprungen, der bereits von 2012 bis 2016 die Cheftrainer beim EHV war. Als wäre das noch nicht genug, mussten die Sachsen in den vergangenen Wochen auch noch einen Brandanschlag und einen Einbruch in die Geschäftsstelle verkraften. Es wurden zwei Vereinsfahrzeuge, darunter das Auto von Spieler Hiromi Tsuyama, angezündet, sowie ein mittlerer vierstelliger Betrag entwendet.

Trotz der ganzen Nebenschauplätze steht das Team aus dem Erzgebirge derzeit im engen Tabellenmittelfeld. Mit 23:27 Punkten hat Aue genauso viele Zähler auf dem Konto wie die DJK Rimpar Wölfe (9.), der Dessau-Roßlauer HV (10.), der ASV Hamm-Westfalen (11.) und der ThSV Eisenach (12.). Durch das schlechtere Torverhältnis von -33 steht der EHV aber nur auf Platz 13 (Hinweis: Während der Saison wird die Tabelle mit dem Torverhältnis gebildet, in der Endabrechnung zählt bei Punktgleichheit der direkte Vergleich). Aus den vergangenen sieben Spielen gelang es Aue lediglich einen Punkt beim 24:24-Unentschieden gegen Konkurrent Eisenach zu gewinnen. Zuletzt wurden bei der 28:26-Niederlage in Dormagen Punkte liegen gelassen, davor gab es mit 25:33 gegen den TuS N-Lübbecke und mit 31:20 gegen die SG BBM Bietigheim zwei Klatschen. Für die meisten EHV-Tore sorgen aktuell Kreisläufer Bengt Bornhorn mit 119 (62 Siebenmeter) und Adrian Kammlodt mit 113 Treffern.

HSVH will den ersten Heimsieg gegen Aue

Das erste Aufeinandertreffen mit dem EHV Aue fand in dieser Spielzeit im Oktober vor 500 Zuschauern in der Erzgebirgshalle statt. Mit 32:35 fuhr das Team von Trainer Torsten Jansen dort nicht nur den ersten Auswärtssieg der Saison ein, sondern gleichzeitig auch den allerersten Zwei-Punkte-Erfolg gegen den EHV. Die bisher einzige Begegnung in Hamburg endete im März 2019 mit einem 26:26-Unentschieden. Am Dienstagabend will der HSVH aber unbedingt wieder doppelt punkten und auch den ersten Heimsieg gegen die Sachsen einfahren. HSVH-Spielmacher Leif Tissier ist inzwischen wieder ins Training eingestiegen und könnte gegen Aue wieder eine Option sein. Über seinen Einsatz wird kurzfristig entschieden.