HSVH fährt als Meister zum letzten Saisonspiel bei der SG BBM Bietigheim

Nachdem der Handball Sport Verein Hamburg in seinem Nachholspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen am Dienstagabend frühzeitig die Meisterschaft der 2. Handball-Bundesliga geholt hat, steht am Samstag bei der SG BBM Bietigheim die letzte Partie in dieser Saison an. Dort will der HSVH noch einmal alles geben und ein letztes Mal in der 2. Liga einen Sieg holen.

Dem Handball Sport Verein Hamburg steht am Samstag, den 26.06., um 18.00 Uhr (Live-Stream bei sportdeutschland.tv) bei der SG BBM Bietigheim das letzte Spiel in der 2. Handball-Bundesliga bevor (36. Spieltag). Bereits im Nachholspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen machte der HSVH am Dienstagabend mit seinem 32:28-Heimsieg frühzeitig in der Barclaycard Arena vor 2.141 Zuschauern den Aufstieg in die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga klar. Auch die Meisterschaft hat sich das Team von Coach Torsten Jansen, der zum Zweitligatrainer des Jahres gewählt worden ist, mit diesem Erfolg gesichert, denn der TuS N-Lübbecke könnte zwar nach Punkten noch aufholen, hat aber den für das Endklassement ausschlaggebenden direkten Vergleich verloren. Der Kampf um den zweiten Aufstiegsplatz wird am Samstagabend, wenn alle Mannschaften gleichzeitig spielen, im Fernduell zwischen dem TuS N-Lübbecke und dem VfL Gummersbach entschieden. Während Gummersbach gegen den TV Großwallstadt unbedingt einen Sieg braucht, reicht Lübbecke bereits ein Unentschieden gegen den TuS Ferndorf.

Für die SG BBM Bietigheim geht es hingegen um nichts mehr, unabhängig vom Ausgang der Partie gegen den HSVH werden die Baden-Württemberger auf dem 8. Tabellenplatz (36:34 Punkte) bleiben. Weder der VfL Lübeck Schwartau (34:36 Punkte, 9.) kann die SG BBM überholen noch kann Bietigheim am TSV Bayer Dormagen (38:32 Punkte, 7.) vorbeiziehen. Die letzten zwei Spiele verloren die Bietigheimer beim HC Elbflorenz mit 33:24 und zuhause gegen den ThSV Eisenach mit 32:35.

Die SG BBM Bietigheim trumpft mit Top-Torjäger der Liga auf

Das eigentliche Saisonziel der SG BBM Bietigheim war es, um die Aufstiegsplätze mitzuspielen. Doch stattdessen startete Bietigheim, die zum Favoritenkreis der 2. Liga gehören, sehr holprig in diese Spielzeit. Wegen mehrerer Corona-Infektionen und Quarantäne-Maßnahmen fanden die Baden-Württemberger nie wirklich in ihren Rhythmus und standen zunächst sogar im Tabellenkeller. Erst nachdem die SG BBM von Interimstrainer Brian Ankersen im April übernommen wurde, kamen sie mehr und mehr in Tritt und gewann seitdem acht der letzten 12 Partien. Ankersen trainierte zuvor die zweite Frauenmannschaft der SG BBM, die er auch nach Abschluss dieser Saison wieder übernehmen wird. Ab Juli wird dann Iker Romero, spanischer Weltmeister von 2005 und derzeitiger Co-Trainer beim TSV Hannover-Burgdorf, als Nachfolger von Hannes Jón Jónsson die Geschicke an der Bietigheimer Seitenlinie leiten.

Mit Christian Schäfer hat die SG BBM Bietigheim außerdem den besten Torschützen der 2. Handball-Bundesliga in ihren Reihen, der am Samstag nach dem Spiel als Torschützenkönig geehrt wird. In 33 Spielen erzielte der Rechtsaußen 232 Tore (101 Siebenmeter) und hat damit einen souveränen Vorsprung zum Zweitbesten Tom Skroblien vom TuS N-Lübbecke, der in 34 Spielen 208 Tore (84 Siebenmeter) erzielte. Auch der beste HSVH-Schütze gehört zu den Top-5-Torjägern der Liga: Mit 199 Toren (85 Siebenmeter) in 32 Spielen belegt Niklas Weller Platz 4 der Torschützenliste. In Bietigheim kann Weller somit noch die 200er Marke knacken und eventuell sogar noch ein Stück in der Torjägerliste nach oben klettern. Der drittplatzierte Dresdner Lukas Wucherpfennig steht aktuell bei 202 Toren. Eine weitere wichtige Stütze haben die Schwaben mit Torwart Aron Edvardsson, der in der vergangenen Saison noch für den HSVH aufgelaufen ist und nach dieser Spielzeit Bietigheim in Richtung Island verlässt.

Ein Sieg als perfekter Abschied aus der 2. Liga

Die Partie in der Hinrunde gewann der HSVH im Februar verdient mit 24:21 in der Sporthalle Hamburg. Damals war das Bietigheim-Spiel der erste Auftritt für Jens Vortmann im Hamburger Trikot, der wenige Tage zuvor vom Wilhelmshavener HV in die Hansestadt wechselte. Und Vortmanns Auftakt hätte gar nicht besser laufen können, denn mit neun Paraden brachte der 33-Jährige dem HSVH sofort Stabilität und war somit maßgeblich an diesem Heimsieg beteiligt.

Auch wenn der HSVH bereits den Aufstieg und die Meisterschaft eingetütet hat, will das Jansen-Team sich am morgigen Abend gebührend aus der 2. Handball-Bundesliga verabschieden und am liebsten zum Abschluss noch einmal einen Sieg einfahren. Zwar fiel von den Hamburgern am Dienstag ganz viel Last ab und es wurde in den vergangenen Tagen mehr gefeiert als trainiert, doch trotzdem würde der HSVH mit einem Sieg den ersten Platz in der Tabelle auch nach Punkten verteidigen und nicht nur aufgrund des direkten Vergleichs. Nach dem Spiel wird die HBL dem HSVH-Team außerdem die Meisterschale der 2. HBL überreichen – und auch eine Meisterehrung macht mit einem Sieg im Rücken noch viel mehr Spaß.

Noch am Samstag nach dem Spiel fährt der HSVH per Bus zurück in Richtung Hamburg. Ab Sonntag sind dann vier Wochen trainingsfrei und Urlaub angesagt. Erst am 29.7. trommelt Trainer Jansen sein Team wieder zusammen.