Zwischen Champions-League-Sieg und Abstiegskampf – Casper Mortensen
Als Casper Mortensen 2016 aus dem dänischen Sønderborg das erste Mal nach Hamburg kam, sollte er nicht lange bleiben. Lediglich ein halbes Jahr durfte er für den damaligen HSV auf Torjagd gehen, denn der Verein ging kurz nach seiner Ankunft insolvent und Mortensen musste sich eine neue Aufgabe suchen. Heute ist Mortensen zurück und steht wieder für Hamburg auf der Platte.
Alter
32
Spiele
16
Der dänische Olympiasieger von 2016 schloss sich der TSV Hannover-Burgdorf an und entwickelte sich in seinen drei Spielzeiten mit den Niedersachen zu einem absoluten Weltklasse-Linksaußen: „Es war schwer mitten in der Saison einen Verein zu finden. Ich war zu dieser Zeit grade mit Dänemark bei der Europameisterschaft in Polen und mein Berater hat mich angerufen und gesagt, dass Hannover großes Interesse hat. Daraufhin habe ich mit Morten Olsen gesprochen und er hat mir sehr viel Gutes von Hannover erzählt. Hannover war auch nicht so weit weg von meiner dänischen Heimat, das war mir wichtig. Die Bundesliga nach einem halben Jahr wieder zu verlassen, war keine Option für mich und deswegen habe ich mich schnell dafür entschieden und das Angebot von Hannover angenommen.“ In Diensten der TSV wurde der 32-Jährige 2018 auch Torschützenkönig der LIQUI MOLY HBL. 230 Tore erzielte der Däne in dieser Saison für die Recken und hatte großen Anteil am Erfolg der Recken in dieser Saison. Die Hannoveraner schlugen in der Saison 2017/18 drei Mal den THW Kiel und zogen bis ins Finale des DHB-Pokals ein, mussten sich hier aber den Rhein-Neckar Löwen geschlagen geben.
Tore
85
Ein Traum geht in Erfüllung
Die Klasse des dänischen Nationalspielers blieb auch den absoluten Spitzenteams des internationalen Handballs nicht unbemerkt und so schloss sich Mortensen 2018 dem FC Barcelona an: „Ich glaube, dass wir mit Hannover das Maximum rausgeholt haben. Wir haben in der Saison 2017/19 den Punkte-Rekord des Vereins gebrochen und sind bis ins Finale des DHB-Pokals eingezogen. Das war eine heftige Saison mit einer geilen Mannschaft. Mit Kai Häfner, Timo Kastening, Morten Olsen, Mait Patrail oder auch Ilja Brozovic hat es großen Spaß gemacht und jeder Jungs konnte meinen Wechsel zu Barca nachvollziehen. Die Zeit in Hannover war für mich persönlich unglaublich wichtig, aber für Barcelona zu spielen, ist denke ich für jeden Handballer ein Traum. Hätte ich das damals nicht gemacht, hätte ich es später auf jeden Fall bereut.“ Mit dem FC Barcelona ging Mortensen auf Titeljagd und sollte in seinen drei Jahren für die Katalanen erfolgreich sein. Mit Barcelona gewann er 2019, 2020 und 2021 die spanische Meisterschaft, 2019, 2020 und 2021 die Copa del Rey de Balonmano sowie 2021 die EHF Champions-League. Den großen Traum des Champions-League-Siegs erfüllte sich Mortensen in seinem letzten Spiel für das spanische Top-Team: „Mit dem Gewinn der Champions-League habe ich Barcelona alles erreicht und es war das perfekte Ende für mich. Mir war schnell klar, dass ich danach gerne zurück in die Bundesliga will und nach Hamburg zurückzukehren war die optimale Option. Ich war damals nur sechs Monate hier und habe etwas angefangen, was ich nicht beenden konnte. Das möchte ich jetzt nachholen.“
Mortensen will mehr
Die Unterschiede zwischen dem amtierenden Champions-League-Sieger und dem frischgebackenen Aufsteiger könnten kaum größer sein, aber für Mortensen war Hamburg das spannendste Projekt: „Ich habe die Entwicklung in Hamburg in den letzten fünf Jahren immer verfolgt und war immer beeindruckt, wie schnell Hamburg sich zurückgekämpft hat. Als Sebastian dann im Sommer angerufen hat, habe ich nicht lange überlegt. Ich freue mich wieder hier zu sein und will hier alles geben, um erfolgreich zu sein.“ Mit dem HSVH hat Mortensen neue Ziele und will seinen Teil zum Erfolg der Mannschaft von Torsten Jansen beitragen. 85 Saisontore stehen bisher für den Linksaußen zu Buche.