Lukas Ossenkopp rückt ins Trainerteam und bleibt als Standby-Profi erhalten
Der Spielervertrag von Kapitän Lukas Ossenkopp beim Handball Sport Verein Hamburg läuft in diesem Sommer aus. Doch der 29-Jährige bleibt dem Erstligisten erhalten, unterstützt künftig aber vorrangig das Trainerteam. Als Standby-Profi trainiert er weiter regelmäßig mit, soll aber nur noch in Ausnahmefällen als Spieler auf der Platte stehen.
HSVH-Kapitän Lukas Ossenkopp bleibt auch über die laufende Saison hinaus an Bord – allerdings überwiegend in neuer Funktion. Der auslaufende Vertrag des linken Rückraumspielers wurde verlängert, bringt aber weitere Aufgaben mit sich. Ossenkopp wird künftig nicht mehr den vollen Fokus auf sein eigenes Spiel legen, sondern wird Teil des Trainerteams des HSVH: als „Daten & Performance Trainer“ wird er im Bundesliga- und Nachwuchsbereich die datengestützte Trainingsarbeit weiterentwickeln, sowie die Nachbereitung von Trainingseinheiten und Spielen beim HSVH vorantreiben. Auch die Nachwuchsteams sollen von der neugeschaffenen Stelle, die Ossenkopp bekleiden wird, profitieren.
Ossenkopp bleibt als Standby-Profi erhalten
Nach seiner sechsten Saison in Hamburg und seiner ersten Spielzeit in der LIQUI MOLY HBL wird Ossenkopp ab Sommer auf dem Spielfeld kürzertreten: Der 29-Jährige bleibt als Standby-Profi dabei und soll weiter regelmäßig mit der Erstliga-Mannschaft trainieren, aber nur bei personellen Engpässen bei Spielen mitwirken. „Ich bleibe eng dran an der Mannschaft, aber bin ab der nächsten Saison kein vollwertiger Spieler mehr“, sagt Ossenkopp.
Hamburgs Nummer 14 wechselte im Sommer 2016 von den Handballfreunden Springe in die Hansestadt und war eines der wichtigsten Gesichter des Neustarts. In den ersten zwei Spielzeiten 2016/17 und 2017/18 war er jeweils der beste Hamburger Torschütze und führte den HSVH als Kapitän und bester Scorer zur Drittligameisterschaft und in die 2. Bundesliga. Dort setzte Trainer Jansen vorallem auf seine Defensiv-Qualitäten und Ossenkopp hatte großen Anteil am Erstliga-Aufstieg. Mit 167 Partien ist er nach Niklas Weller (175) der Spieler mit den meisten Einsätzen im Trikot des neugestarteten HSVH. Seine Zeit beim HSVH wurde zu einer wahren Erfolgsgeschichte, wie Ossenkopp beschreibt: „Ich habe hier als Spieler eine supergeile Zeit gehabt und habe mir sogar meinen Traum von der Bundesliga erfüllt, der zu Beginn weit weg und fast unerreichbar schien.“
„Zu viel erreicht, um einfach irgendwo weiterzuspielen“
So will Ossenkopp „seinem Verein“ auch künftig die Treue halten und weitere Aufgaben übernehmen: „Meine hauptsächliche Funktion ist künftig außerhalb des Feldes. Es war eine schwierige Entscheidung für mich, mit 29 zu sagen, dass ich aufhöre. Denn, wenn alles gut läuft, mache ich kein Spiel mehr. Und da macht man sich natürlich seine Gedanken, ob man das auch möchte. Aber: Wir haben hier zu viel gemeinsam erreicht, um jetzt einfach irgendwo anders weiterzuspielen. Auch der Verein wollte mich gern halten, so dass mir dann schnell klar war, dass ich das machen möchte. Ich fühle mich hier superwohl und bin schon länger in weiteren Rollen dabei, weil es mir großen Spaß macht.“ Neben seiner Hauptaufgabe als Erstliga-Kapitän ist Ossenkopp schon seit 2018 als Co-Trainer der U19-Mannschaft aktiv und genießt sehr großes Ansehen im gesamten Verein.
Fokus auf Auswertung von Leistungsdaten und Videomaterial
Künftig wird er wohl auch viel Zeit vor iPad und Computer verbringen, nicht nur in der Halle. Bei Videoanalysen im Training und auch bei Live-Analysen während der Spiele will sich der HSVH in den kommenden Jahren mit Ossenkopps Hilfe weiterentwickeln. Bei der Video- und Datenauswertung soll er bei den Herren unterstützen und vor allem diesen Bereich auch für die U19 und die U21 ausbauen und aktiv in der Halle ins Training einfließen lassen.
Außerdem wird er eng mit Athletiktrainer Philipp Winterhoff und Nachwuchskoordinator Sven Rusbült zusammenarbeiten, um vorhandene Leistungsdaten der Spieler noch zielgerichteter für die Trainingssteuerung zu nutzen und den gesamten Bereich der Datenauswertung weiterzuentwickeln. Weiterhin wird der langjährige Profi individuelles Training für Nachwuchsspieler übernehmen.
„Es ist ein sehr großer Aufgabenbereich. Wir werden sehen, welche Schwerpunkte wir mit der Zeit setzen. Ich habe Bock, hier etwas zu entwickeln. Das war mir bei der Entscheidung sehr wichtig. Datenanalyse ist im Handball noch ein recht neues Territorium und steckt noch in den Kinderschuhen“, erklärt Ossenkopp, der ausgebildeter Pädagoge ist und sein Lehramtsstudium 2018 erfolgreich abgeschlossen hat. Noch in diesem Jahr wird Ossenkopp den Lehrgang zur B-Lizenz starten und will sich in verschiedenen Bereichen weiterbilden, wodurch der HSVH zusätzlich profitieren will.
„Wir wissen ja alle, wie es immer kommt…“
Bis zum Saisonende hat der HSVH noch 11 Partien auf dem Spielplan. Da Ossenkopp derzeit noch mit einer Schulterverletzung ausfällt, ist noch nicht klar, wie oft er noch im HSVH-Trikot auflaufen wird. Auch für die Zeit danach, ist dies völlig offen. „Aus reiner Spielersicht ist es mein Karriereende, aber wir wissen ja alle, wie es immer so kommt… Sollte ich gebraucht werden, bin ich immer bereit zu helfen“, sagt Ossenkopp abschließend.