U19-Spieler Max Niemann erhält Profi-Vertrag – „Er hat sich die Chance sehr verdient“

Rückraumspieler Max Niemann hat seine ersten vier Bundesliga-Spiele für Eigenwerbung genutzt und wird nun für seine guten Leistungen belohnt: Der U19-Rechtshänder erhält einen Profi-Vertrag und wird in der kommenden Saison in den Kader von Trainer Torsten Jansen rutschen. Vor allem soll er jedoch in der U21 zum Einsatz kommen.

Der 19 Jahre alte Rückraumspieler Max Niemann hat beim Handball Sport Verein Hamburg seinen ersten Profi-Vertrag unterschrieben. Niemann war in dieser Saison noch für die U19 und die U21 des HSVH im Einsatz, bekam dann aber plötzlich die Chance auf sein Erstliga-Debüt. Diese Möglichkeit nutzte Niemann und machte mit guten Leistungen, mutigen Auftritten und seinen ersten sieben Bundesliga-Toren auf sich aufmerksam. Die Belohnung ist nun ein Profi-Vertrag bis 2023 und ein Platz im Kader von Trainer Torsten Jansen. Zwar wird Niemann vor allem in der U21 in der Oberliga zum Einsatz kommen, er wird aber dauerhaft bei den Profis mittrainieren.

„Ich habe mich natürlich mega darüber gefreut, als Toto und Lac mir gesagt haben, dass sie in der nächsten Saison mit mir planen wollen und ich zum Kader gehören soll. Ich wusste im ersten Moment gar nicht, was ich sagen soll“, erzählt Niemann, der sich jedoch schon davor entschieden hatte, beim HSVH zu bleiben, um mit der U21 in der Oberliga zu spielen. Passend dazu formuliert er auch sein Ziele für die kommende Saison: „Ich will auf jeden Fall mit der U21 so gut wie möglich abschneiden. Und dann werde ich alles geben, um mich auch persönlich weiterzuentwickeln und im Training bei den Profis einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen.“ Schon die Vorbereitung und das Trainingslager will er nutzen, um sich bei Torsten Jansen als Option für die Rückraum-Mitte-Position zu präsentieren.

Drei Tore beim ersten Bundesliga-Spiel

Der 1,89 m große und 93 kg schwere Rechtshänder kam in dieser Saison zu einem sehr plötzlichen Bundesliga-Debüt. Als dem HSVH vor dem Auswärtsspiel bei der TSV Hannover-Burgdorf aufgrund von etlichen Verletzungen und Corona-Ausfällen die Profi-Spieler ausgingen, nahm Jansen neben den U19-Akteuren Mats Quardfasel, Alexander Pinski und Alex Most auch Spielmacher Max Niemann mit nach Hannover. Niemann wurde ins kalte Wasser geworfen, machte seine Sache aber hervorragend und trug sich gleich dreifach in die Torschützenliste ein. Er war einer der Faktoren, dass der HSVH das Spiel trotz eines dezimierten Kaders lange offenhalten konnte und den Recken am Ende nur knapp mit 27:29 unterlag. „Es war natürlich immer ein Traum, irgendwann mal in der 1. Bundesliga zu spielen, aber dass es dann so schnell ging, damit hätte ich selbst ein paar Tage vor dem Spiel überhaupt nicht gerechnet“, erzählt Niemann über die große Chance zur Eigenwerbung, die sich ihm plötzlich bot und die er nutzte.

Auch Anfang Juni, beim Spiel gegen den THW Kiel, war der 19-Jährige dann wieder beim Profi-Team mit von der Partie und durfte eine Woche später gegen den TVB Stuttgart erstmals auch bei einem Erstliga-Heimspiel auflaufen. Am letzten Spieltag trug er ein Tor zum 28:24 in Lemgo bei. Insgesamt stehen aus seinen vier Einsätzen sieben Bundesliga-Tore zu Buche – weitere sollen folgen.

Niemann, der im Verein „B-Max“ (bi-mäx; englisch gesprochen) genannt wird, ist ein echtes Eigengewächs des HSVH: Als E-Jugendlicher wechselte er 2014 vom Niendorfer TSV in den Volkspark und hat seitdem alle Jugend-Mannschaften des HSVH durchlaufen. Erfolgreich hat er in diesem Sommer sein Abitur an der Eliteschule des Sports am Alten Teichweg absolviert.

Jansen: „Man hat letzte Saison gesehen, wie schnell es gehen kann“

Mit seinen Leistungen in seinen ersten vier Spielen im Profi-Bereich hat Niemann Eindruck hinterlassen. Nicht nur, dass sein Mut und seine Spielweise den Zuschauern auffiel, auch Trainer Torsten Jansen war angetan: „Er hat sich die Chance sehr verdient und er hat in den Spielen bei uns gezeigt, dass er die Veranlagung mitbringt. Er ist ein technisch guter Spieler, der das für sein Alter auch in der Abwehr schon sehr ordentlich macht. Natürlich hat er noch ein bisschen was zu lernen, aber er bringt bereits eine sehr gute Basis mit.“

Grundsätzlich soll Niemann zwar mit dem Profi-Team von Torsten Jansen trainieren, in den Spielen aber in erster Linie Spielpraxis bei der U21 in der Oberliga sammeln. Doch auch weitere Bundesliga-Minuten sind möglich, wie Jansen sagt: „Jetzt kann er die Chance ergreifen, sich weiter zu verbessern und auf noch höherem Niveau zu trainieren und vielleicht auch zu spielen. Wie schnell das gehen kann, hat man ja in der letzten Saison gesehen.“