„Mit der Zeit werden wir uns an den Herren-Handball anpassen“
Alex Most ist als Kapitän der U21 in die erste Saison in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein gestartet. Im Interview blickt er auf die Vorbereitung und die ersten Pflichtspiele zurück. Außerdem berichtet er von besonderen Bruder-Duellen auf dem Handballfeld.
HSVH: Moin Mossi, letztes Jahr bist du mit der U21 in der Hamburg-Liga Meister geworden und in die Oberliga HH/SH aufgestiegen, konntest also schon ein paar Erfahrungen im Erwachsenenbereich sammeln. Was unterscheidet den Herrenhandball vom Jugendhandball?
Most: Im Jugendhandball ist auf jeden Fall das Spieltempo höher. Im Herrenbereich bringen die gegnerischen Spieler eine deutlich höhere Erfahrung mit und sind körperlich stärker als Jugendhandballer. Daran mussten wir uns am Anfang gewöhnen aber mit der Zeit passen wir uns in der Hinsicht dem Herrenhandball an. Auf der anderen Seite versuchen wir unsere Schnelligkeit zu unserem Vorteil zu nutzen. In der Liga spielen wir auch gegen andere Nachwuchsmannschaften wie Kiel oder Flensburg. Da fühlt sich das Spiel eher wie ein Jugendspiel als wie ein Herrenspiel an, da die Geschwindigkeit der Körperlichkeit überwiegt.
HSVH: Haben sich eure Trainingsinhalte verändert, seitdem ihr im Herrenbereich seid?
Most: Nicht wirklich. Bei unserer jungen Mannschaft geht es zum Großteil um die individuelle Weiterentwicklung jedes Spielers. Dies ist bei erfahreneren Oberliga-Mannschaften eher weniger der Fall. Da viele unserer Spieler die Schule abgeschlossen haben, fällt das morgendliche Schultraining weg. Dadurch ist die Trainingshäufigkeit etwas geringer. In unseren Einheiten arbeiten wir am Wochenanfang an der individuellen Verbesserung und fokussieren uns im Laufe der Woche immer mehr auf unser nächstes Spiel und unseren nächsten Gegner.
HSVH: Wie ist die U21 personell aufgestellt?
Most: Wir haben einen Stammkader von zehn Spielern, die nur im Erwachsenen Bereich spielen. Mit Max Niemann, Alexander Pinski und Thore Feit sind drei Spieler dabei, die auch in der Bundesliga zum Einsatz kommen. In jedem Spiel bekommen wir punktuell Unterstützung von Spielern aus der U19. Im Wochenverlauf absolvieren wir auch einige Trainingseinheiten gemeinsam mit der U19.
HSVH: Nun hat die Saison gerade begonnen. Wie lief die Vorbereitung und die ersten Pflichtspiele?
Most: In erster Linie war die Vorbereitung anstrengend, aber das ist ja jedes Jahr der Fall. Handballerisch haben wir uns in den absolvierten Testspielen und Turnieren gegen erfahrene Drittliga- und Oberligamannschaften gut verkauft und haben gemerkt, dass wir auf dem Niveau absolut mithalten können.
Am ersten Spieltag in Sieverstedt erwischten wir nicht unseren besten Tag. Unsere Chancenverwertung war zu schlecht, um ein Oberliga-Spiel gewinnen zu können. Daher haben wir verdient mit 21:26 verloren. Der zweite Gegner aus Kiel kam uns handballerisch entgegen, da sie eine ähnlich junge Mannschaft hatten und wir einige Spieler bereits aus der A-Jugend kannten. Im Vergleich zum Auftaktspiel haben wir uns deutlich gesteigert, den Sieg aber leider in der Schlussphase aus der Hand gegeben und nur 24:24 gespielt. Gegen Ellerbek mussten wir uns, auch in der Höhe verdient mit 22:30 geschlagen geben. Am vergangenen Wochenende konnten wir das Heimspiel gegen den FC St. Pauli mit 22:20 gewinnen und endlich unseren ersten Sieg in der Oberliga feiern.
HSVH: Im Duell mit Ellerbek und im Testspiel gegen Hamburg-Nord gab es eine besondere Situation: Du standest deinen beiden Brüdern auf der Platte gegenüber. Wie war das Erlebnis für dich?
Most: Es war schon sehr komisch. Meine Brüder Marten und Lasse sind beide älter als ich und es war das erste Mal, das ich diese besondere Situation erlebt habe. Bis zum Anpfiff war es sehr ungewohnt, im Spiel waren sie dann normale Gegenspieler, wie jeder andere auch.