Mit 8:8-Punkten steht der Handball Sport Verein Hamburg aktuell auf Rang 9 der LIQUI MOLY HBL und somit im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Für den HSVH gilt es an die starke Leistung aus der ersten Halbzeit gegen den VfL Gummersbach anzuknüpfen, um so etwas Zählbares vom Spiel in der Phoenix Contact Arena in Lemgo mit nach Hamburg zu bringen.

Der TBV steht mit 4:12-Punkten auf Rang 14 der Tabelle, punktgleich mit dem SC DHfK Leipzig und dem Bergischen HC und hat in den ersten acht Begegnungen nur einen Sieg einfahren können.

Einziger Saisonsieg gegen Flensburg

Auf zwei Unentschieden in den Heimspielen gegen die MT Melsungen und den SC DHfK Leipzig ließ die Mannschaft von Trainer Florian Kehrmann im vierten Heimspiel der Saison einen furiosen Sieg folgen. Am 7. Spieltag der LIQUI MOLY HBL reiste die SG Flensburg-Handewitt in die Phoenix Contact Arena und verlor 21:26. Der TBV übernahm nach rund 10 Minuten des Spiels die Kontrolle und zeigte eine starke Vorstellung, bei der sich die Ostwestfalen vor allem auf ihren neuen Torhüter Urh Kastelic verlassen konnten. 12 Paraden bei einer Quote von 36% steuerte der Neuzugang von Frisch Auf Göppingen zum Erfolg seiner Mannschaft bei. Auf dem Feld überzeugten vor allem Spielmacher Lukas Hutecek mit 5 Treffern und Linksaußen Samuel Zehnder mit 6 Treffern.

Neuzugang Zehnder ist mit 51 Saisontreffern zudem der beste Torschütze des TBV und ein sicherer Siebenmeterschütze – 23 seiner 51 Treffer erzielte er per Strafwurf. Zudem kann sich Florian Kehrmann auf einen weiteren Neuzugang verlassen: Nils Versteijnen kam im Sommer vom VfL Lübeck-Schwartau ins Lipperland und zieht seither im rechten Rückraum die Fäden beim TBV. Der niederländische Nationalspieler kann mit seinen erst 22 Jahren bereits auf die Erfahrung aus rund 100 Profieinsätzen in der 1. und 2. Handball-Bundesliga zurückblicken. Mit Dani Baijens trifft er zudem auf einen Kollegen aus gemeinsamen Zeiten bei der SG Flensburg-Handewitt und der niederländischen Nationalmannschaft. Lemgo hat neben Versteijnen noch drei weitere Niederländer unter Vertrag: Bobby Schagen, Niko Blaauw und Thomas Houtepen.

Ausscheiden in der EHF European League

Der Saisonstart des TBV verlief alles andere als rund. Neben dem mageren Start in der LIQUI MOLY HBL mit lediglich vier Punkten scheiterte die Mannschaft von Florian Kehrmann auch in der Qualifikation zur EHF European League an Bundesliga-Konkurrent Frisch Auf Göppingen. In zwei engen Duellen unterlag der TBV knapp und muss sich deshalb früh aus dem europäischen Geschäft verabschieden.

Umbruch im Sommer

Dass der Saisonstart des TBV alles andere als gelungen ist, lässt sich vor allem auf den personellen Umbruch im Sommer zurückführen. Mit Peter Johannesson hat die etatmäßige Nr. 1 der Ostwestfalen den Verein verlassen und steht nun für den Bergischen HC zwischen den Pfosten. Außerdem fällt ins Gewicht, dass mit Bjarki Mar Elisson (zu Telekom Veszprem) und Jonathan Carlsbogard (zum FC Barcelona) die beiden wichtigsten Offensivspieler der letzten Jahre den Verein verlassen haben – zusammen erzielten beiden in der abgelaufenen Saison 362 Saisontreffer und somit rund ein Drittel aller TBV-Tore. Carlsbogard war zudem fester Bestandteil des Lemgoer Innenblocks, sein Abgang macht sich also an allen Enden des Feldes bemerkbar. Florian Kehrmann und sein Team benötigen Zeit, um sich zu finden, gegen den HSVH hat die junge Mannschaft erneut die Chance, den Findungsprozess in Punkte umzumünzen.

Baijens trifft erstmals auf Ex-Klub

Auch der Hamburger Niederländer Dani Baijens hat bis vor kurzem das Trikot des TBV Lemgo Lippe getragen. Von 2018 bis 2021 stand Baijens in Lemgo unter Vertrag und kennt den Verein und Trainer Kehrmann deshalb sehr gut. Nach einer Saison in der 2. Liga beim ASV Hamm-Westfalen zog es ihn zu dieser Saison nach Hamburg und es ist das erste Mal, dass Baijens als Gast in der Phoenix Contact Arena gegen seine alten Kollegen antreten wird.

Der Handball Sport Verein Hamburg wird am Sonntag die Busreise gen Ostwestfalen antreten. Bis auf Leif Tissier stehen Trainer Torsten Jansen alle übrigen Akteure zur Verfügung und werden die rund dreistündige Busreise antreten.