Erstes Auswärts-Spiel im Jahr 2024: HSVH zu Gast beim HC Erlangen
Zum Start in das Handballjahr 2024 empfing der HSVH zuletzt die Top-Teams aus Flensburg und Berlin. Nun sind die Hamburger erstmalig auswärts gefordert und treffen auf den HC Erlangen. Das Hinspiel gegen den Tabellen-Nachbarn gewann der HSVH überzeugend mit 31:23.
Am 22. Spieltag der LIQUI MOLY HBL reist der Handball Sport Verein Hamburg zum HC Erlangen. Vor der Partie trennt beide Mannschaften nur ein Punkt in der Tabelle. Der HCE steht mit 15:25 Zählern auf Platz 14, während die Hamburger direkt dahinter mit 14:26 Punkten auf Platz 15 verweilen. Anwurf der Begegnung ist am morgigen Freitag, den 16. Februar, um 19:00 Uhr in der Arena Nürnberger Versicherung in Nürnberg.
Ähnliches Tabellenbild bei unterschiedlichen Spiel-Philosophien
Die Spielstile der Tabellen-Nachbarn könnten in dieser Saison kaum unterschiedlicher sein. In Partien der Hamburger fallen ligaweit die zweitmeisten Tore (61,65 pro Spiel). Im Gegensatz dazu werden in Spielen mit Beteiligung des HCE die wenigsten Treffer erzielt (53,95 pro Spiel). Die Stärken und Schwächen beider Teams sind bei genauerer Betrachtung Grund für die ungleiche Verteilung der Trefferanzahl.
Während der HSVH mit 31,90 Gegentoren pro Partie im Schnitt die meisten Treffer hinnehmen muss, überzeugen die Erlanger durch ihre Verteidigung und kassieren die zweitwenigsten Tore pro Spiel (28,05). Andersrum das Bild in der Offensive. Der HSVH gehört mit 29,75 erzielten Toren pro Begegnung dem oberen Drittel der Liga an. Der HCE liegt in dieser Wertung auf dem letzten Platz (25,90).
HCE-Offensive ausgeglichen – aber fehleranfällig
Gründe für die geringen Offensiv-Erfolge der Erlanger lassen sich in einigen Statistiken ablesen. Das Team von Trainer Hartmut Mayerhoffer hat im Schnitt die meisten Ballverluste aller Bundesliga-Vereine (11,2 pro 50 Ballbesitze), schließt am zweitschlechtesten ab (Wurfquote 60,02%) und im Liga-Vergleich pflegt der HCE einen der langsamsten Spielstile, wodurch die Möglichkeiten für Abschlüsse bei den Mittelfranken generell geringer sind.
Wenn der HC Erlangen offensiv erfolgreich wird, können besonders Hampus Olsson (59 Tore) und Simon Jeppsson (56 Tore) überzeugen. Dem schwedischen Duo folgt in der Torschützenliste ein deutsches Quartett, in dem alle Akteure bereits fünfzig Mal oder öfter erfolgreich waren: Christoph Steinert (55), Christopher Bissel (51), Nico Büdel (50) und Tim Zechel (50).
Im vergangenen Heimspiel der Erlanger stieg jedoch ein anderer Spieler zum Sieg-Garanten auf. U21-Weltmeister Stephan Seitz gelangen in der Schlussphase der Partie gegen den TBV Lemgo Lippe zwei Tore und zwei Vorlagen, mit denen der 22-jährige Linkshänder dem HCE zu einem 4:0-Lauf verhalf. Mit diesem drehten die Erlanger die Partie von einem 22:25-Rückstand auf eine 26:25-Führung und feierten einen wichtigen Heimsieg.
Kader-Veränderungen beim HCE in der Winterpause
Kurz nach dem Erfolg gegen den TBV einigten sich der HCE und Seitz auf eine Vertragsverlängerung bis Sommer 2026. Damit sicherte sich der Club für die kommenden zwei Spielzeiten die Dienste des vielversprechenden Talents auf Rückraum-Rechts. Einige Tage zuvor gab der Verein weitere zukunftsweisende Kader-Entscheidungen bekannt.
Der ehemalige HCE und DHB-Spieler Johannes Sellin wurde zum Co-Trainer befördert und mit Kreisläufer Stefan Bauer vom ASV Hamm-Westfalen holten die Erlanger weitere Verstärkung zurück ins Team. Bauer schaffte in der Saison 2020/21 den Sprung in den HCE-Bundesligakader und stand für die Mittelfranken in schon 15-fach auf der Platte.
Bei der morgigen Partie nicht mehr mit dabei sein, wird Spielmacher Veit Mävers. Der HCE trennte sich in der Winterpause aufgrund von sportlichen Gründen von seinem Spielmacher, der erst im Sommer 2023 aus Hannover nach Erlangen gewechselt war.
HSVH hat Mutmacher und Martin Risom im Gepäck
Auch dem Handball Sport Verein Hamburg gelang in der vergangenen Woche eine weitere Neuverpflichtung für die Rückrunde. Mit Martin Risom (zuvor KIF Kolding) erhält Trainer Torsten Jansen nach dem Rückrunden-Ausfall von Jacob Lassen (Meniskus-OP) eine weitere Möglichkeit im rechten Rückraum. Nachdem der 29-Jährige im Spiel gegen die Füchse Berlin noch nicht spielberechtigt war, wird er das Team nun gegen den HCE erstmals unterstützen können.
Ohne Risom zeigte der von Verletzungen geplagte HSVH-Kader im vergangenen Spiel gegen das Top-Team aus Berlin eine willensstarke Leistung. Durch zwei Schwächephasen vor und nach der Halbzeit verloren die Hamburger vorerst den Anschluss zu den Berlinern (15:24, 37. Minute). Doch anders als im Spiel zuvor gegen Flensburg, bäumte sich die Jansen-Sieben noch einmal auf und kämpfte sich Schritt für Schritt zurück in die Partie. Auch wenn der 30:32-Endstand keine Punkte für die Hamburger mit sich brachte, war es ein Auftritt der Mut für das kommende Spiel gemacht hat.
HSVH-Kreisläufer Dino Corak bestätigte diesen Eindruck nach der Partie gegen Berlin und äußerte mit Blick auf die anstehende Aufgabe: „Die Füchse waren natürlich ein Top-Team, aber wir haben es auch geschafft sie zu Fehlern zu zwingen. Ich denke das war heute ein Schritt in die richtige Richtung. Gegen Erlangen gilt es, genau darauf aufzubauen und eine gute Leistung zu zeigen.“
Eben das gelang den Hamburgern beim 31:23-Hinspiel-Sieg Mitte November, als gegen die Erlanger in eigener Halle erfolgreich zwei Punkte gewonnen wurden. Trotz der Tabellensituation hat das Team von Trainer Torsten Jansen somit einige Mutmacher, die bei der Vorbereitung auf den HCE hilfreich werden können. Übertragen wird die Begegnung ab 18:45 Uhr live bei DYN.